*Einatmen. Schließt die Augen für einen Moment. Spürt die kühle Brise, die sanft über eurer Haut tanzt, während ihr auf dem Freyung steht. Ihr seid nicht nur irgendwo in Wien – ihr seid an einem Ort, wo die Zeit stillzustehen scheint. Stellt euch vor, wie eure Schritte auf dem alten Kopfsteinpflaster hallen, ein leises Geräusch, das sich mit dem fernen Murmeln der Stadt vermischt. Hier riecht es nicht nach Großstadtlärm, sondern nach Geschichte, nach dem zarten Duft von Kaffee, der aus einem der eleganten Palais weht, und vielleicht einem Hauch von frischen Blumen, die irgendwo in einem Innenhof blühen. Ihr spürt die Erhabenheit der alten Gebäude, die euch umgeben, ihre Geschichten flüstern sie euch zu, wenn ihr nur lauscht. Das Licht fällt auf die prächtigen Fassaden, lässt sie in einem warmen Goldton leuchten und lädt euch ein, einfach dazustehen und zu sein.*
Geht ein paar Schritte weiter, hin zum Austriabrunnen in der Mitte. Ihr hört das sanfte Plätschern des Wassers, das aus den Figuren sprudelt – ein beruhigender Klang, der die Ruhe des Platzes noch unterstreicht. Streckt die Hand aus und fühlt die kühle Feuchtigkeit, die in der Luft liegt. Die Statuen erzählen von Österreichs Flüssen, von seiner Kraft und Schönheit. Schaut nach oben zu den Dächern der Palais, seht die feinen Details, die filigranen Verzierungen. Ihr könnt fast die Stimmen der Vergangenheit hören, das Flüstern von Adeligen, das Klirren von Kutschen. Es ist ein Gefühl von zeitloser Eleganz, die euch umhüllt, eine friedliche Oase mitten im Herzen der Stadt, die euch einlädt, den Alltag zu vergessen und einfach nur diesen Moment der Schönheit zu genießen.
Wenn ihr den Freyung besucht, hier ein paar ehrliche Tipps, damit ihr das Beste rausholt:
* Beste Tageszeit: Kommt am besten früh morgens (vor 9 Uhr), wenn der Platz noch fast leer ist und das Licht die Fassaden in ein magisches Gold taucht. Oder am späten Nachmittag (nach 16 Uhr), wenn die Sonne tiefer steht und die Atmosphäre ruhiger wird.
* Menschenmassen meiden: Meidet die Mittagszeit, besonders an Wochenenden und in der Hauptsaison (Sommer). Dann kann es hier sehr voll werden, vor allem, wenn ein Markt stattfindet.
* Wie lange bleiben: Plant etwa 30-60 Minuten ein, um in Ruhe den Platz, den Brunnen und die Paläste von außen zu bewundern. Wenn ihr eine Kaffeepause einlegt, rechnet mit 1,5 bis 2 Stunden.
* Was nicht unbedingt sein muss: Ihr müsst nicht jeden Innenhof der Palais betreten, um die Schönheit des Platzes zu erleben. Der Charme liegt oft im Gesamten und den äußeren Ansichten. Konzentriert euch auf den Brunnen und die beeindruckende Architektur von außen, wenn die Zeit knapp ist.
* Nützliche lokale Tipps:
* Cafés: Direkt am Platz findet ihr gemütliche Cafés. Probiert das Café Ferstel im Palais Ferstel für eine klassische Wiener Kaffeehaus-Erfahrung.
* Toiletten: Wie oft in Wien: Die beste Option ist, eine Toilette in einem Café oder Restaurant zu nutzen, wenn ihr dort etwas konsumiert. Öffentliche Toiletten sind rar gesät.
* Besondere Zeit: Wenn ihr im Winter in Wien seid, verpasst nicht den Altwiener Christkindlmarkt auf dem Freyung. Er ist wunderschön und bietet eine ganz besondere Stimmung.
* In der Nähe: Werft einen Blick auf das Schottenstift gleich nebenan – ein beeindruckendes Kloster, das zur Geschichte des Platzes gehört.
Léa von unterwegs