Die Wege im Tempel der Sechs Banyanbäume sind überwiegend aus glatten Steinplatten gefertigt. Ihre Breite ist meist großzügig, schmaler wird es nur in Nebenbereichen. Sanfte Anstiege und vereinzelte Stufen überbrücken die Höhenunterschiede des Geländes. Sie führen Besucher gezielt und fließend zu den verschiedenen Tempelhallen und der prächtigen Blumenspagode.

Ein Besuch im Liurong Si fühlt sich an frühen Herbst- oder Wintermorgen am besten an. Die Luft ist dann kühl und klar, befreit von der schwülen Hitze Guangzhous. Statt geschäftigem Treiben hört man nur das leise Rascheln der Blätter und ferne, gedämpfte Gebete. Die wenigen Besucher bewegen sich ruhig, was eine Atmosphäre tiefer Besinnlichkeit schafft.

Guangzhou hat so viel zu bieten, aber heute entführe ich euch an einen Ort der Ruhe und Schönheit, mitten im Herzen der pulsierenden Stadt.

Betritt man den Liurong Si, den Tempel der Sechs Banyanbäume, lässt man den urbanen Trubel sofort hinter sich. Eine Atmosphäre tiefen Friedens umfängt einen, durchzogen vom süßlichen Duft aufsteigenden Räucherwerks. Das unbestreitbare Highlight ist die majestätische Blumenpagode (Huata), die sich schlank und achteckig dem Himmel entgegenstreckt. Ihre kunstvoll verzierten, glasierten Dächer leuchten in Smaragdgrün, Gold und Saphirblau, während unzählige kleine Buddhafiguren jede Ebene schmücken. Das Sonnenlicht spielt mit den Schatten der alten Banyanbäume, deren Wurzeln sich tief in die Erde krallen und Geschichten flüstern. Man hört nur das leise Rascheln der Blätter und das ferne Klingen einer Glocke, ein wohltuender Kontrast zum städtischen Lärm.

Der Tempel verdankt seinen berühmten Namen dem Dichter Su Shi aus der Song-Dynastie, auch bekannt als Su Dongpo. Als er im 11. Jahrhundert hier verweilte, war er von der Pracht der damals sechs großen Banyanbäume derart beeindruckt, dass er sie in seinen Gedichten verewigte und dem Ort seinen poetischen Beinamen verlieh. Diese Benennung durch einen der größten Literaten Chinas unterstreicht nicht nur die einstige natürliche Schönheit, sondern auch die bleibende kulturelle Bedeutung, die der Tempel über Jahrhunderte hinweg für Gelehrte, Mönche und Reisende gleichermaßen hatte. Er ist ein lebendiges Zeugnis der tiefen Verwurzelung des Buddhismus und ein Ort, der bis heute spirituelle Einkehr und ästhetisches Vergnügen bietet.

Ein Besuch, der die Seele berührt. Bis zum nächsten Abenteuer!

Die meisten Besucher halten vor der Blumenpagode im zentralen Hof, um ihre volle Höhe einzufangen. Ein weiterer beliebter Punkt ist seitlich versetzt, um die Pagode mit den umliegenden Tempelgebäuden zu rahmen. Ideales Licht bietet sich frühmorgens oder spätnachmittags für weiche Goldtöne und minimale Schlagschatten. Dies vermeidet direkte Sonneneinstrahlung und betont die filigranen Details der Dachgiebel.

Die Huata-Pagode beeindruckt durch ihre Höhe und filigrane Gestaltung. Der Zugang zur Pagode ist jedoch eingeschränkt, was enttäuscht. Die Anlage wirkt kompakter als erwartet und ist von Hochhäusern umgeben. Überraschend war die lebendige, authentische Andacht der Gläubigen inmitten der Großstadtkulisse.

Direkt am Tempel der Sechs Banyanbäume gibt es selten Rollstuhlverleih. Erkundigen Sie sich am besten in größeren Hotels oder bei lokalen Sanitätshäusern. Eine Übersetzungs-App für „Rollstuhlverleih“ (轮椅租赁) ist beim Fragen hilfreich. Kurzfristige Mieten könnten aufwendig sein, Preise variieren stark.

Man umrundet die farbenprächtige Blumenpagode und bestaunt ihre detailreichen Verzierungen. In den Gebetshallen beobachtet man Gläubige, wie sie Räucherstäbchen entzünden und Opfergaben darbringen. Man lauscht dem meditativen Klang der Holzfische und dem leisen Gemurmel der Mantras. Zwischen den Höfen und Banyanbäumen findet man ruhige Nischen für einen Moment der inneren Einkehr.

Willkommen in Guangzhou, wo Geschichte und Spiritualität oft nur einen Atemzug voneinander entfernt sind.

Der Tempel der Sechs Banyanbäume, oder Liurong Si, ist ein solcher Ort. Schon von Weitem grüßt die prächtige Blumenpagode, ihre farbenfrohen Ecken und goldenen Spitzen ragen majestätisch in den Himmel. Im Inneren umfängt einen sofort der dichte, süßliche Duft von Weihrauch, gemischt mit dem leisen Gemurmel von Gebeten und dem rhythmischen Klang hölzerner Fischschläge. Doch für mich offenbart sich die wahre Seele des Tempels oft abseits der Hauptwege. Biegt man links vom großen Gebetssaal ab, vorbei an den Reihen der brennenden Räucherstäbchen, findet man einen kleinen, unscheinbaren Pfad. Hier, im Schatten uralter Bäume, verstummt der Trubel fast völlig. Die Luft ist kühler, erfüllt vom erdigen Geruch feuchten Steins und modrigen Laubs. Manchmal hört man nur das leise Rascheln der Blätter oder das sanfte Plätschern eines versteckten Brunnens. Hier sitzen oft ältere Einheimische auf einfachen Steinbänken, versunken in stiller Kontemplation oder leisen Gesprächen, ein friedlicher Rückzugsort, den die wenigsten Touristen entdecken.

Bis zum nächsten Abenteuer, Euer Reiseblogger.

Achten Sie in Menschenmengen auf Taschendiebe; tragen Sie Wertsachen nah am Körper. Die alten Steinstufen können bei Nässe rutschig sein; festes Schuhwerk ist ratsam. Besonders im Sommer ist die Hitze intensiv; ausreichend Wasser und Kopfbedeckung schützen vor Überhitzung. Seien Sie wachsam bei aufdringlichen Verkäufern oder vermeintlichen "Studenten", die Sie ansprechen.

Vogelbeobachter finden im Liurong Si trotz der städtischen Lage potentielle Beobachtungspunkte. Häufig sind Rufe von Rotohrbülbül zu hören; auch Sperlinge und Tauben sind präsent. Ruhige Ecken hinter den Hauptgebäuden oder um die älteren Banyanbäume bieten die besten Chancen. Die frühen Morgenstunden sind ideal, um die Vogelaktivität ungestört zu erleben.