Stell dir vor, du bist in Queenstown, Neuseeland, und suchst nach einem Ort, der dich wirklich berührt, wo du ein Stück dieser unglaublichen Natur hautnah spüren kannst. Der Kiwi Birdlife Park ist so ein Fleckchen, und glaub mir, die beste Zeit, ihn zu erleben, ist nicht nur ein Monat auf dem Kalender, sondern ein Gefühl, das in der Luft liegt. Wenn der Frühling gerade in den Sommer übergeht, so Ende November, Anfang Dezember, dann ist die Magie am größten. Du spürst die aufsteigende Wärme der Sonne, aber die Luft ist noch frisch und klar, nicht drückend. Atme tief ein: Da ist dieser reine, erdige Geruch von feuchtem Moos und dem Harz der umliegenden Bäume, gemischt mit der Süße blühender Büsche. Du hörst nicht das laute Geschwätz von Menschenmassen, sondern das sanfte Rascheln der Blätter im Wind und das ferne Zwitschern der Vögel, das wie ein geheimes Lied durch die Bäume weht. Die Wege sind noch nicht überfüllt, du kannst in deinem eigenen Tempo schlendern, die Ruhe aufsaugen und dich wirklich verbunden fühlen mit dieser besonderen Tierwelt.
Dieses Gefühl der Verbundenheit ändert sich mit dem Wetter, und das ist das Faszinierende daran. An einem strahlenden Sommertag, wenn die Sonne hoch steht, fühlt sich der Park lebendiger an, voller Licht, das durch die Blätter tanzt und die Farben der Pflanzen zum Leuchten bringt. Du spürst die Wärme auf deiner Haut, die Energie der vielen Besucher, die sich an der gleichen Schönheit erfreuen. Aber stell dir vor, es nieselt leicht. Plötzlich wird die Atmosphäre intimer, fast mystisch. Der Geruch von feuchter Erde wird intensiver, die Geräusche gedämpfter, und die ganze Umgebung wirkt wie in einen weichen Schleier gehüllt. Du spürst die kühle Feuchtigkeit in der Luft, sie legt sich wie ein zarter Kuss auf dein Gesicht, und die wenigen anderen Besucher, die sich vom Regen nicht abschrecken lassen, teilen mit dir eine besondere, fast andächtige Stille. Jeder Regentropfen, der auf ein Blatt fällt, wird zu einem kleinen Konzert.
Wenn du die Menschenmassen meiden und die Ruhe wirklich genießen möchtest, dann sind die frühen Morgenstunden oder der späte Nachmittag deine besten Freunde. Kurz nach der Öffnung, wenn der Tau noch auf den Blättern glitzert und die Vögel gerade erst richtig wach werden, ist die Luft am klarsten und die Stimmung am friedlichsten. Oder komm eine Stunde vor Schließung, wenn die meisten Besucher schon gegangen sind und das Licht weicher wird – perfekt, um die letzten Sonnenstrahlen einzufangen und die Tiere in aller Ruhe zu beobachten. Denk daran, bequeme Schuhe sind ein Muss, denn du wirst viel laufen. Und Queenstown ist berühmt für seine Wetterwechsel, also pack am besten mehrere Schichten ein und eine leichte Regenjacke, egal wie sonnig es am Morgen aussieht. So bist du auf alles vorbereitet und kannst jede Stimmung des Parks voll auskosten.
Und dann ist da das Kiwi-Haus, das Herzstück des Parks, ein Erlebnis, das du mit allen Sinnen aufnimmst. Wenn du durch den dunklen Vorhang trittst, umgibt dich sofort eine tiefe, fast greifbare Dunkelheit. Deine Augen brauchen einen Moment, um sich anzupassen, und in dieser Dunkelheit schärfen sich deine anderen Sinne. Du hörst das leise Rascheln von trockenem Laub, ein sanftes Scharren oder das leise Piepen, das nur ein Kiwi von sich gibt. Die Luft ist kühl und feucht, sie riecht nach Erde und Wald, wie in einem unterirdischen Bau. Du fühlst die kühle, umhüllende Dunkelheit um dich herum, die dich dazu zwingt, dich auf die Geräusche und die leisen Bewegungen zu konzentrieren, die du nicht sehen, aber spüren kannst. Es ist ein Gefühl von Ehrfurcht und Staunen, wenn du weißt, dass diese scheuen, nachtaktiven Vögel nur wenige Meter von dir entfernt im Dunkeln nach Nahrung suchen. Es ist ein Moment, der dir wirklich unter die Haut geht und dich spüren lässt, wie besonders dieses kleine Wesen ist.
Bis zum nächsten Abenteuer,
Olya from the backstreets