Hey, du! Stell dir vor, du sitzt auf einer Fähre, die sich sanft durch das glitzernde Wasser schiebt. Der Wind zerzaust deine Haare, trägt den salzigen Geruch des Pazifiks direkt zu dir. Du hörst das leise Brummen des Motors, das Kreischen der Möwen über dir und das ferne Rauschen der Brandung, das immer lauter wird. Langsam gleitet die weltberühmte Oper am Horizont vorbei, wird kleiner und kleiner, während sich vor dir die majestätischen Sydney Heads öffnen – diese riesigen Felswände, die den Eingang zum Hafen bewachen. Du spürst die Gischt auf deiner Haut, schmeckt das Salz auf den Lippen und weißt: Das ist nicht einfach nur eine Überfahrt, das ist der Beginn eines Abenteuers. Und wenn die Fähre dann endlich an der Anlegestelle von Manly Beach andockt, wirst du von einer Welle aus Geräuschen umspült: lachende Kinder, das Klirren von Gläsern aus den Cafés, das entfernte Tuckern von Fischerbooten und dieses tiefe, beruhigende Grollen des Ozeans.
Sobald du von Bord gehst, tauchst du direkt in das pulsierende Herz von Manly ein. Der Manly Corso liegt vor dir, eine Fußgängerzone, die das Hafenbecken mit dem offenen Meer verbindet. Du spürst den warmen Asphalt unter den Füßen, riechst eine Mischung aus Sonnencreme, frischem Kaffee und dem unverwechselbaren Duft von Salz und Seetang. Hör genau hin: Hier mischen sich die Stimmen der Straßenkünstler mit dem Surren der Skateboarder und dem fröhlichen Geplapper der Leute, die Eis essen. Geh einfach geradeaus, lass dich treiben, bis du das Geräusch der Wellen so deutlich hörst, dass du weißt: Du bist da. Vor dir liegt der riesige Manly Beach, ein goldener Teppich, der sich kilometerweit erstreckt. Zieh deine Schuhe aus, spür den feinen, warmen Sand zwischen deinen Zehen, während die ersten kleinen Wellen sanft über deine Füße rollen. Es ist ein Gefühl von Freiheit, das sich sofort in dir ausbreitet. Für den Strand selbst: Pack unbedingt Sonnencreme ein und such dir einen Platz zwischen den roten und gelben Flaggen – da sind die Rettungsschwimmer im Blick und das Schwimmen ist am sichersten.
Wenn du dem Trubel des Hauptstrandes für einen Moment entfliehen möchtest, dann biege rechts ab und folge dem Uferweg in Richtung Shelley Beach. Das ist mein absoluter Geheimtipp für ein bisschen Ruhe und Natur. Du spazierst auf einem breiten, gepflasterten Pfad, der sich sanft am Felsen entlangschlängelt. Auf der einen Seite hörst du das sanfte Plätschern des Wassers, das hier viel ruhiger ist als am Hauptstrand, auf der anderen Seite rascheln die Blätter der Eukalyptusbäume. Der Duft von feuchter Erde und frischer Meeresluft umhüllt dich. Stell dir vor, wie die Sonne durch das Blätterdach tanzt und kleine Lichtflecken auf den Weg malt. Shelley Beach selbst ist eine kleine Bucht, perfekt zum Schnorcheln oder einfach nur, um im flachen Wasser zu planschen. Hier ist der Sand noch feiner, fast pudrig, und das Wasser ist kristallklar. Du kannst hier auf den Felsen sitzen, die Wärme der Sonne auf deiner Haut spüren und einfach nur dem leisen Wellenschlag lauschen. Wenn du noch mehr Energie hast, führt von hier aus ein Wanderweg hinauf zum North Head, der dir atemberaubende Ausblicke über den Ozean und zurück auf die Skyline von Sydney bietet – das ist dann aber eine größere Tour, die du dir für einen separaten Tag aufheben könntest.
Nach all der frischen Luft und dem Salz auf der Haut meldet sich der Hunger. Geh zurück zum Corso, aber lass die großen Fast-Food-Ketten links liegen. Mein Tipp für dich: Such dir eines der vielen kleinen Cafés oder Restaurants, die sich in den Seitenstraßen verstecken oder direkt am Hafenbecken liegen. Stell dir vor, du sitzt draußen, die warme Brise streicht über dein Gesicht, und du riechst den Duft von frisch gegrilltem Fisch. Bestell dir unbedingt Fish & Chips – aber nicht irgendeine! Frag nach frisch gefangenem Fisch, vielleicht Snapper oder Barramundi, knusprig paniert und dazu goldgelbe Pommes. Dazu ein kühles australisches Bier oder ein Glas Weißwein. Während du isst, hörst du das leise Klappern der Segelboote im Hafen und das geschäftige Treiben um dich herum, aber es ist ein angenehmes Geräusch, das zum Gesamtgefühl der Entspannung beiträgt. Das ist der Moment, wo du dich zurücklehnen und einfach nur das Leben in Manly aufsaugen kannst.
Was du auslassen kannst, wenn deine Zeit begrenzt ist, sind die überteuerten Souvenirläden am Corso, die überall den gleichen Kram verkaufen. Spar dir das Geld lieber für eine gute Mahlzeit oder einen weiteren Kaffee am Wasser. Und was du dir unbedingt für den Schluss aufheben solltest: die Rückfahrt mit der Fähre bei Sonnenuntergang. Du wirst es nicht bereuen. Stell dir vor, wie die Sonne langsam am Horizont versinkt, den Himmel in leuchtende Orange-, Rosa- und Violetttöne taucht. Du siehst die Lichter der Stadt, wie sie nach und nach angehen, und die Oper und die Harbour Bridge leuchten in einem magischen Glanz. Das ist der Moment, in dem du Manly Beach mit allen Sinnen noch einmal Revue passieren lässt, und es ist ein Abschied, der sich anfühlt wie ein Versprechen, bald wiederzukommen.
Bis zum nächsten Abenteuer,
Olya from the backstreets