Stell dir vor, du steigst von der Fähre, und der salzige Wind umspielt sofort dein Gesicht. Du atmest tief ein, und da ist dieser unverwechselbare Geruch von Meer, von Freiheit, gemischt mit einem Hauch von frisch frittiertem Fisch und Chips, der dir das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Du hörst das leise Plätschern der Wellen am Ufer, das entfernte Tuckern der ankommenden und abfahrenden Boote und das Lachen von Kindern, die am Strand spielen. Du spürst die Wärme der Sonne auf deiner Haut, selbst wenn ein leichter Wind weht, und unter deinen Füßen der feste Boden, der dich in Watsons Bay willkommen heißt. Es ist, als würde die ganze Stadt Sydney für einen Moment verstummen, und du bist umgeben von nichts als der Weite des Ozeans und dem Gefühl von purer Gelassenheit. Du gehst den kleinen Weg entlang, vorbei an den prächtigen alten Bäumen, deren Blätter im Wind rauschen wie ein leises Versprechen auf Entspannung.
Mit jedem Schritt, den du entlang des Ufers oder hinauf zu den Klippen machst, verändert sich die Akustik. Das Geräusch der Wellen wird lauter, rhythmischer, wenn sie gegen die Sandsteinfelsen schlagen. Du kannst fast die Gischt auf deiner Haut spüren, auch wenn du noch ein Stück entfernt bist. Stell dir vor, du stehst oben auf den Klippen vom Gap, der Wind zerzaust dir die Haare, und vor dir breitet sich die unendliche Weite des Pazifiks aus. Rechts siehst du die Skyline von Sydney, klein und fern, und links nur Blau – Himmel und Meer verschmelzen am Horizont. Es ist ein Gefühl, das dich gleichzeitig klein und unglaublich verbunden mit der Welt macht. Die Luft ist klar, frisch, und du nimmst den Duft von Eukalyptus wahr, der von den Bäumen im Hinterland herüberweht. Ein Moment, in dem du einfach nur sein kannst.
Um diese Momente der Ruhe und des Staunens wirklich auszukosten oder auch das lebhafte Treiben in Watsons Bay zu genießen, ist es hilfreich, ein paar Dinge zu wissen, bevor du dich auf den Weg machst. Denn auch wenn es sich anfühlt wie eine andere Welt, ist es doch nur einen Katzensprung von Sydneys Zentrum entfernt und gut zu planen.
Beste Tageszeit
* Vormittags: Ideal, um die Ruhe zu genießen, bevor die großen Menschenmassen kommen. Das Licht ist perfekt für Fotos.
* Spätnachmittag/Sonnenuntergang: Magisch für die Aussicht über die Skyline und das Meer, aber dann ist es auch am vollsten.
Menschenmassen vermeiden
* Wochentage: Immer die beste Wahl.
* Früh morgens: Wenn du der Allererste sein möchtest, der die Stille genießt.
* Vermeide Wochenenden und Feiertage bei schönem Wetter: Dann platzt Watsons Bay aus allen Nähten.
Wie lange bleiben
* 2-4 Stunden: Genug Zeit für einen Spaziergang zum Gap, einen Abstecher zum Leuchtturm (Hornby Lighthouse) und ein entspanntes Mittagessen.
* Länger: Wenn du am Camp Cove Beach schwimmen oder in Doyle's Seafood Restaurant ausführlich speisen möchtest.
Was man auslassen kann
* Souvenirläden: Wenn du nur wenig Zeit hast, konzentriere dich auf die Natur und die Aussicht. Die Souvenirs sind oft generisch.
* Langes Warten auf einen Tisch in den Hauptrestaurants: Wenn du hungrig bist und es voll ist, greif lieber zu den Fish & Chips vom Doyle's Takeaway – die sind legendär und schnell.
Nützliche lokale Tipps
* Fähre: Nimm die Fähre von Circular Quay. Das ist nicht nur die schönste Anreise, sondern auch ein Erlebnis für sich.
* Toiletten: Saubere öffentliche Toiletten findest du direkt am Fähranleger und auch entlang des Weges zum Gap.
* Essen: Doyle's on the Wharf ist eine Institution für Meeresfrüchte (teuer, aber gut). Für ein authentisches, preiswertes Erlebnis hol dir Fish & Chips vom Doyle's on the Beach Takeaway und iss sie am Grasstrand.
* Sonnenschutz: Unbedingt Sonnencreme, Hut und Sonnenbrille mitnehmen. Die australische Sonne ist intensiv, auch an bewölkten Tagen.
* Schuhe: Bequeme Schuhe sind ein Muss, besonders wenn du den Gap Walk machen oder zum Hornby Lighthouse wandern möchtest.
Léa von unterwegs