Stell dir vor, du steigst von der Fähre auf Koh Larn, dieser kleinen Inselperle vor Pattaya. Wann fühlt sie sich am besten an? Nicht einfach nur ein Monat auf dem Kalender, sondern ein Gefühl, ein Duft, ein Klang, der sich in dein Inneres schleicht. Für mich ist das eindeutig die kühle und trockene Jahreszeit, grob von November bis Februar. Stell dir vor, du betrittst den Strand am frühen Morgen: Die Luft ist klar, frisch und hat diesen leichten, salzigen Duft, gemischt mit dem süßlichen Geruch von tropischen Blüten, die irgendwo im Inselinneren blühen. Die Sonne ist noch sanft, wärmt deine Haut nur zart, kein aggressives Brennen. Du spürst den feinen, weichen Sand unter deinen Füßen, der noch kühl ist von der Nacht, und hörst nur das ganz leise Plätschern der Wellen, ein beruhigendes Rauschen, das den Atem des Meeres widerspiegelt. Es ist ein Gefühl von Klarheit und Leichtigkeit, als würde die Insel dich ganz sanft in den Arm nehmen.
Diese Zeit, wenn die Brise vom Meer herüberweht und die Hitze des Tages noch nicht zugeschlagen hat, ist magisch. Du hörst das entfernte Brummen der Longtail-Boote, die ihre ersten Fahrten aufnehmen, und das leise Zirpen der Zikaden aus den Palmenhainen. Die Gerüche werden intensiver, wenn die Sonne höher steigt: der Duft von frisch gebrühtem Kaffee aus den kleinen Strandcafés, vermischt mit dem würzigen Aroma von gegrilltem Fisch, der für das Mittagessen vorbereitet wird. Du fühlst, wie die Wärme des Sandes langsam deine Fußsohlen kitzelt, während du langsam am Ufer entlangspazierst, und das salzige Wasser, das deine Knöchel umspielt, ist angenehm erfrischend, nicht zu kalt, nicht zu warm. Es ist ein sanftes Erwachen der Insel, das dich ganz in sich aufsaugt.
Klar, die beste Reisezeit bedeutet auch, dass mehr Menschen unterwegs sind. Die Strände sind lebhafter, es ist ein fröhliches Summen von Stimmen, Lachen und den Klängen von Musik aus den Strandbars. Aber selbst dann gibt es Möglichkeiten, die Ruhe zu finden. Wenn du die Menschenmassen meiden möchtest, steh früh auf. Die ersten Stunden nach Sonnenaufgang gehören dir, und nur ein paar Fischerboote oder frühe Schwimmer teilen sich den Horizont mit dir. Oder du suchst dir einen der kleineren, abgelegeneren Strände wie Nual Beach oder Samae Beach. Sie sind oft weniger überlaufen und bieten immer noch diesen friedlichen Rückzugsort, wo du nur das Rauschen der Wellen und das Zwitschern der Vögel hörst. Es ist ein Kompromiss, aber einer, der sich lohnt, um das beste Wetter zu genießen.
Das Wetter kann die Stimmung der Insel aber auch komplett verwandeln. Stell dir vor, es ist Regenzeit, von Mai bis Oktober. Plötzlich ziehst du nicht mehr dieses leichte, luftige Gefühl, sondern eine feuchte, schwere Umarmung der Luft. Der Himmel kann von einem Moment auf den anderen dramatisch werden, dunkle Wolken türmen sich auf, und dann bricht ein tropischer Schauer los. Du hörst das prasselnde Geräusch des Regens auf den Palmblättern, ein intensiver, fast meditativer Klang. Der Duft von feuchter Erde und frisch gewaschener Luft erfüllt die Nase, ein ganz anderer Geruch als die salzige Brise. Die Insel wird stiller, die Strände leeren sich, und du fühlst die kühle Nässe auf deiner Haut, die eine willkommene Abkühlung von der sonst so intensiven Hitze sein kann. Es ist eine Zeit, in der die Insel ihre wilde, ungezähmte Seite zeigt, und du kannst die Natur in ihrer ganzen Kraft erleben.
Und dann gibt es noch die heiße Jahreszeit, März und April. Hier spürst du eine ganz andere Energie. Die Sonne brennt vom Himmel, und die Hitze ist intensiv, fast greifbar. Die Luft ist schwer und feucht, und du fühlst, wie sich ein leichter Schweißfilm auf deiner Haut bildet, sobald du dich bewegst. Die Geräusche sind gedämpfter, die Menschen bewegen sich langsamer, als ob die Hitze die Energie aus ihnen saugt. Du hörst das konstante Summen der Klimaanlagen in den Restaurants und das leise Plätschern von Wasser, das zur Abkühlung über Dächer gesprüht wird. Der Duft von Sonnencreme und Chlor aus den Hotelpools liegt in der Luft. Praktisch gesehen bedeutet das: viel Schatten suchen, viel Wasser trinken und die Aktivitäten auf die frühen Morgen- oder späten Nachmittagsstunden verlegen. Die Insel wirkt dann fast lethargisch, aber es hat auch seinen Reiz, diese extreme Hitze zu erleben und sich dem langsameren Rhythmus anzupassen.
Olya von den Backstreets