Stell dir vor, du stehst in Hout Bay, die Sonne wärmt dein Gesicht, und eine leichte Brise bringt den salzigen Geruch des Ozeans zu dir. Du hörst das leise Klappern der Masten im Hafen, das Kreischen der Möwen über dir und das ferne Rauschen der Wellen, die sanft an den Strand spülen. Es ist dieser Moment, bevor du überhaupt losfährst, der dich packt – die Vorfreude auf etwas ganz Besonderes, das Gefühl von Freiheit, das nur das Meer geben kann. Hier, in dieser geschäftigen, aber doch so entspannten Bucht, beginnt dein Abenteuer zu einem Ort, den du mit allen Sinnen erleben wirst.
Du gehst an Bord eines kleinen Bootes, das sanft im Wasser schaukelt. Spürst du, wie der Motor anspringt, ein tiefes Brummen, das durch deinen Körper vibriert? Das Boot nimmt Fahrt auf, und plötzlich spritzt dir die kühle Gischt ins Gesicht – ein aufregender Schock, der dich lebendig fühlen lässt. Der Geruch von Meerwasser und Algen wird intensiver, während du dich vom Hafen entfernst. Du hörst das rhythmische Klopfen des Bootes auf den Wellen und das Lachen der anderen Passagiere, die genau wie du gespannt sind. Vor dir taucht sie auf, klein und unscheinbar, aber schon jetzt hörst du ein Geräusch, das wie ein vielstimmiges Bellen klingt – Duiker Island, die Insel der Robben.
Je näher du kommst, desto lauter wird das Spektakel. Es ist ein wildes Konzert aus Grunzen, Brüllen und Winseln. Stell dir vor, wie die Luft vibriert von Tausenden von Robben, die sich auf den Felsen sonnen, ins Wasser gleiten und wieder hochklettern. Du riechst den unverkennbaren, intensiven Geruch von Robben und Salzwasser – ein Geruch, den du nie vergessen wirst. Du kannst fast fühlen, wie die Felsen unter der schieren Masse der Tiere beben. Manche schwimmen neugierig direkt ans Boot heran, ihre dunklen Augen fixieren dich, während andere sich in der Sonne räkeln. Es ist ein unglaubliches Chaos, das dich gleichzeitig fasziniert und berührt.
Für dieses Spektakel brauchst du keine spezielle Ausrüstung, aber ein paar Dinge machen es angenehmer: Zieh dich wetterfest an, denn auf dem Meer kann es windig und kühl werden, selbst an einem sonnigen Tag. Eine leichte Regenjacke schützt vor Gischt. Ich würde dir empfehlen, die Tour am Vormittag zu machen, so ab 10 oder 11 Uhr. Da sind die Lichtverhältnisse oft am besten und die Insel noch nicht zu überlaufen. Denk an Sonnencreme, auch wenn es bewölkt ist, und wenn du leicht seekrank wirst, nimm vorher eine Tablette. Glaub mir, der Anblick der Robben ist es wert, aber dein Magen wird dir danken.
Nachdem du von der Robbeninsel zurück bist, ist der Tag noch lange nicht vorbei. Ich würde dir raten, direkt am Hafen in Hout Bay etwas zu essen. Es gibt dort ein paar super entspannte Fischrestaurants, wo du frischen Fisch und Chips direkt am Wasser genießen kannst. Stell dir vor, du sitzt da, der Wind zerzaust dein Haar, du riechst den frittierten Fisch und hörst das Klappern der Boote. Danach kannst du gemütlich durch den Hafen schlendern, die Fischerboote und Yachten bestaunen. Lass dir Zeit, das ist keine Rennstrecke.
Was du auf jeden Fall *nicht* machen solltest, ist dich von den ersten, offensichtlichsten Touristenfallen am Hafen locken zu lassen. Geh ein paar Schritte weiter, schau, wo die Einheimischen hingehen. Und was du dir unbedingt für den Schluss aufheben solltest, ist die Fahrt über den Chapman's Peak Drive. Wenn du von Hout Bay zurückfährst, nimm diesen atemberaubenden Küstenabschnitt. Stell dir vor, du spürst, wie die Straße sich elegant an den Klippen entlangschlängelt, die Sonne tiefer sinkt und das Meer unter dir in allen Blautönen schimmert. Halte an einem der vielen Aussichtspunkte an, steig aus und atme die klare Luft tief ein. Du hörst nur den Wind und das Rauschen der Wellen weit unter dir. Es ist der perfekte, majestätische Abschluss für einen Tag voller Meeresabenteuer.
Olya aus den Gassen