Stell dir vor, du bist unterwegs, und plötzlich öffnet sich die Welt vor dir. Das ist Chapman’s Peak Drive, oder "Chappies", wie die Einheimischen sagen. Du spürst den Fahrtwind im Gesicht, mal sanft, mal kräftig, der die salzige Luft des Atlantiks mit sich bringt. Hör genau hin: Das tiefe Rauschen der Wellen, die unermüdlich gegen die Felsen schlagen, wird zu einem konstanten Begleiter. Fühl die Wärme der afrikanischen Sonne auf deiner Haut, die dich umhüllt, während du langsam diese atemberaubende Küstenstraße entlanggleitest. Es ist nicht nur eine Straße, es ist ein Gefühl von Freiheit, das sich in jeder Kurve, in jedem Blick auf das unendliche Blau des Ozeans widerspiegelt.
Die Straße schmiegt sich an die steilen Klippen, jede Kurve ein neues Panorama, das sich vor dir entfaltet. Du spürst, wie das Auto sich sanft neigt, während es den Windungen folgt, und unter dir das Meer immer wieder in neuen Schattierungen von Türkis bis Tiefblau leuchtet. Manchmal hörst du das leise Knirschen des Kieses unter den Reifen, wenn du an einem der Aussichtspunkte anhältst. Steig aus und atme tief ein. Der Duft von Meer und wilder Fynbos-Vegetation füllt deine Lungen, eine Mischung, die nur hier zu finden ist. Die Weite ist so immens, dass sie fast wehtut – ein Gefühl von Ehrfurcht, das dich ganz klein und doch so verbunden mit dieser unfassbaren Natur macht. Es ist dieser Moment, in dem du weißt, dass du an einem ganz besonderen Ort bist, und genau deshalb solltest du dir die Zeit nehmen, ihn richtig zu erleben.
Für die besten Momente auf Chappies, hier ein paar Gedanken, wie du das Beste rausholst:
* Beste Tageszeit: Sonnenuntergang ist magisch, keine Frage – die Farben sind unglaublich. Aber sei gewarnt, es ist auch die belebteste Zeit. Für eine ruhigere Fahrt und fantastisches Licht über dem Meer ist der frühe Morgen (kurz nach Sonnenaufgang) unschlagbar. Die Luft ist klar, und du hast die Aussicht oft fast für dich allein.
* Menschenmassen vermeiden: Wenn du nicht auf Gedränge stehst, meide die Wochenenden und Feiertage am späten Nachmittag. Unter der Woche, besonders vormittags, ist es deutlich entspannter. Die Nebensaison (Winter in Kapstadt, also Mai bis September) ist auch eine gute Option, oft mit klarem Himmel nach einem Regenschauer und weniger Touristen.
* Wie lange einplanen: Die reine Fahrt dauert ohne Stopps etwa 20-30 Minuten. Aber das wäre schade! Plane mindestens 1 bis 1,5 Stunden ein, wenn du an ein paar Aussichtspunkten anhalten und die Atmosphäre aufsaugen möchtest. Wenn du gern wanderst, gibt es auch ein paar kurze Wege, die mehr Zeit in Anspruch nehmen.
* Was du überspringen kannst: Wenn die Zeit knapp ist, musst du nicht an *jedem* Aussichtspunkt anhalten. Wähle die größten Parkbuchten, die oft die besten und sichersten Fotomöglichkeiten bieten. Die ersten paar Aussichtspunkte von Hout Bay kommend sind schon sehr beeindruckend, danach wiederholen sich die Ausblicke etwas – konzentriere dich auf die, die dich am meisten ansprechen.
* Toiletten: Direkt an der Mautstelle (Toll Gate) gibt es saubere Toiletten, sowohl auf der Hout Bay- als auch auf der Noordhoek-Seite. Das ist deine beste und oft einzige Option direkt auf der Strecke.
* Cafés & Verpflegung: Direkt auf Chappies gibt es keine Cafés. Aber keine Sorge! In Hout Bay, am Beginn (oder Ende, je nachdem) der Strecke, findest du eine Fülle von Restaurants und Cafés, besonders am Hafen (z.B. Mariner’s Wharf). Auf der Noordhoek-Seite lockt der Noordhoek Farm Village mit charmanten Cafés, Bäckereien und kleinen Geschäften – perfekt für einen Kaffee oder Snack vor oder nach der Fahrt.
Sicher unterwegs,
Olya von den Backstreets