Na, du fragst, was man am Cape Point *macht*? Stell dir vor, du lässt Kapstadt hinter dir, die Stadt wird kleiner im Rückspiegel, und plötzlich bist du umgeben von einer Weite, die dich atmen lässt. Du spürst, wie der Wind schon hier, auf dem Weg dorthin, an dir zupft, ein Vorgeschmack auf die wilde Energie, die dich erwartet. Durch die offenen Fenster weht der Geruch von Salz und einer einzigartigen Mischung aus farnartigen Fynbos-Pflanzen herein, die nur hier wachsen. Du hörst nichts als das Rauschen des Ozeans, das immer lauter wird, je näher du kommst, ein tiefes, konstantes Summen, das durch deinen ganzen Körper geht. Es ist keine Fahrt, es ist ein Eintauchen in die Natur, eine Vorbereitung auf das, was kommt.
Wenn du dort ankommst, steht dein Auto auf einem Parkplatz, wo schon das Grollen der Wellen an den Klippen dir sagt: Hier bist du am Ende der Welt. Du kannst den kurzen, steilen Weg nach oben zu Fuß nehmen, den festen Kies unter deinen Schuhen spüren, wie er bei jedem Schritt knirscht, während der Wind dir ins Gesicht bläst und dir die Haare zerzaust. Oder du entscheidest dich für die bequeme Variante: die Flying Dutchman Standseilbahn. Du gleitest sanft nach oben, die Bewegung ist kaum spürbar, aber dein Blickfeld öffnet sich mit jeder Sekunde. Du siehst, wie sich die steilen Klippen unter dir auftun und das unendliche Blau des Ozeans sich bis zum Horizont erstreckt, während die Gischt der Wellen in der Ferne wie ein feiner Schleier tanzt.
Oben angekommen, am historischen Leuchtturm, ist es, als ob die ganze Welt sich vor dir ausbreitet. Der Wind ist hier oben dein ständiger Begleiter, er pfeift um die Ohren, zerrt an deiner Kleidung und trägt den salzigen Geruch des Meeres in sich, der sich tief in deine Lungen legt. Du gehst den gepflasterten Weg entlang, der sich um die Spitze des Kaps windet, und fühlst die raue Textur des Steins unter deinen Händen, wenn du dich am Geländer festhältst. Stell dir vor, wie du die Augen schließt und nur den Wind hörst, der dir die Ohren füllt, und das Rauschen der Wellen, die tief unten an die Felsen schlagen. Du spürst die Sonne auf deiner Haut, die hier oben oft besonders intensiv ist, und die schiere Größe der Landschaft lässt dich gleichzeitig winzig und doch tief verbunden fühlen. Es ist ein Ort, an dem man einfach *ist*, in dieser unglaublichen Weite.
Vom Leuchtturm aus gibt es noch einen weiteren, kurzen Spaziergang, der dich zum berühmten Schild "Cape of Good Hope" führt. Hier ist der Boden sandiger und manchmal etwas uneben, du spürst die kleinen Steine unter deinen Füßen. Die Luft ist immer noch erfüllt vom Salz und dem Wind, aber hier unten ist das Rauschen der Wellen noch intensiver, ein tiefes Donnern, das die Erde vibrieren lässt. Du kannst dir vorstellen, wie die Wellen mit unglaublicher Kraft gegen die Felsen schlagen, eine Urgewalt, die seit Ewigkeiten tobt. Es ist ein Moment, in dem du wirklich die Energie des Ozeans spürst, der hier zwei große Strömungen aufeinandertreffen lässt. Und ja, du wirst das obligatorische Foto mit dem Schild machen wollen, um dieses Gefühl festzuhalten – das Gefühl, wirklich am südwestlichsten Punkt Afrikas gestanden zu haben, dort, wo die Welt gefühlt aufhört und der Ozean unendlich beginnt.
Danach kannst du noch die umliegende Natur erkunden. Manchmal siehst du Paviane, die lässig am Straßenrand sitzen – aber sei gewarnt, halte Abstand und füttere sie nicht. Es ist ein Naturpark, und du bist hier Gast in ihrem Zuhause. Der Geruch der Fynbos-Pflanzen ist hier noch intensiver, erdig und würzig, wenn du an den Büschen vorbeigehst. Und wenn du Glück hast, siehst du vielleicht sogar Strauße, die majestätisch durch die Landschaft schreiten. Der Rückweg ist dann oft ein Nachhall des Erlebten: Du spürst die Sonne auf deinem Gesicht, die vom Wind gekühlte Haut und den Nachklang des Wellenrauschens in deinen Ohren. Pack dir auf jeden Fall eine winddichte Jacke ein, egal wie sonnig es aussieht, und nimm Wasser mit – hier oben gibt es nur das Nötigste. Es ist ein Erlebnis, das dich mit diesem unglaublichen Kontinent verbindet.
Bis zum nächsten Abenteuer,
Olya from the backstreets