Die Wege bestehen hauptsächlich aus stabilen Holzstegen und gut verdichtetem Schotter. Sie sind meist etwa 1,5 Meter breit und weisen nur sehr sanfte Steigungen auf. Ein klares Wegesystem leitet Besucher sicher zu den verschiedenen Aussichtsplattformen. Diese Routen ermöglichen einen barrierearmen Zugang und bieten optimale Blicke auf die tosenden Stromschnellen.

Herbst oder früher Frühling bieten das beste Erlebnis. Die Luft ist dann klar und kühl, während das Rauschen des Wassers ungestört dominiert. Weniger Besucher ermöglichen eine meditative Stimmung. Die Gischt verleiht der Szenerie eine erfrischende Intensität.

Stellt euch vor, ein Ort, an dem die Urgewalt der Natur greifbar wird: Die Petrohué-Fälle in Patagonien sind keine gewöhnliche Wasserlandschaft. Hier stürzt das schmelzende Gletscherwasser des Lago Todos los Santos in einem atemberaubenden Türkis über pechschwarzes, zerklüftetes Lavagestein, das vom majestätischen Vulkan Osorno stammt. Das Rauschen ist ein tiefes, konstantes Donnern, das die feuchte Luft erfüllt und die Kraft der Strömung spürbar macht, noch bevor man die Gischt auf der Haut fühlt. Jeder Felsvorsprung, jede Strudelung erzählt von Jahrtausenden der Erosion und der unerbittlichen Arbeit des Wassers, das sich seinen Weg durch die erkalteten Lavaströme bahnt. Der Duft nach feuchter Erde und dem üppigen Valdivianischen Regenwald, der die Ufer säumt, mischt sich mit der kühlen, frischen Brise. Es ist ein Ort, an dem man die rohe, ungezähmte Schönheit Patagoniens in jeder Faser spürt.

An diesem Ort, wo das Gletscherwasser des Lago Todos los Santos über erkaltete Lavaströme des Vulkans Osorno tost, wird die Erdgeschichte lebendig. Einmal erzählte mir ein alter Reiseführer, wie die Mapuche diese Fälle als den "Atem des Berges" bezeichneten. Sie sahen darin nicht nur die pure Kraft des Wassers, sondern auch die ständige Erinnerung an die feurige Vergangenheit der Landschaft. Plötzlich waren die Petrohué-Fälle mehr als nur ein Naturspektakel; sie wurden zu einem lebendigen Zeugnis der ungezähmten patagonischen Seele, geformt von Feuer und Eis.

Die Petrohué-Fälle sind mehr als nur ein Anblick – sie sind ein Gefühl. Lasst es auf euch wirken!

An den Hauptaussichtsplattformen halten Besucher natürlich inne, um die tosenden Wassermassen festzuhalten. Für das ikonische Motiv positioniert man sich so, dass der Osorno-Vulkan majestätisch im Hintergrund erscheint. Eine weitere Perspektive bietet die Holzbrücke, von der aus die türkisen Stromschnellen und Basaltfelsen gut zur Geltung kommen. Optimales Licht für klare Aufnahmen des Vulkans bietet der späte Vormittag.

Die Petrohué-Fälle beeindrucken mit ihrer intensiven Türkisfarbe vor der Kulisse des Osorno-Vulkans. Doch die Menschenmassen und der hohe Eintritt trüben das Naturerlebnis erheblich. Überraschend war die immense, unbändige Kraft des Wassers durch die Basaltformationen. Es fühlte sich mehr nach einem überteuerten Themenpark an als nach einem unberührten Naturwunder.

Direkt an den Petrohué-Wasserfällen ist kein Verleih von Rollstühlen oder Scootern verfügbar. Erfragen Sie Optionen in Puerto Varas oder Ensenada bei Sanitätshäusern oder größeren Hotels. Eine Vorabreservierung ist ratsam, da die Verfügbarkeit begrenzt sein kann. Die Mietpreise variieren stark und sollten direkt erfragt werden.

Man wandert über Holzstege, die sich durch dunkle vulkanische Felsen schlängeln. Dabei beobachtet man, wie smaragdgrünes Wasser kraftvoll über abgestufte Lavastufen tost. Feiner Sprühnebel erfrischt das Gesicht und die Luft. Durch das dichte Grün blickt man immer wieder auf den perfekt geformten schneebedeckten Gipfel des Vulkans Osorno.

Moin aus Patagonien, ihr Lieben!

Die Saltos del Petrohué sind ein Naturereignis, das man nicht nur sieht, sondern fühlt. Schon von Weitem hört man das tiefe Grollen, ein ständiges Donnergrollen, das sich nähert, bis man vor der schieren Kraft des Wassers steht. Smaragdgrün schießt das Schmelzwasser des Lago Todos los Santos über die glattgeschliffenen, pechschwarzen Basaltfelsen, die der Vulkan Osorno einst hierher spuckte. Jeder Tropfen, der aufschlägt, sendet eine kühle Gischt in die Luft, die sich wie ein feiner Schleier auf die Haut legt und die Lungen mit frischem Sauerstoff füllt. Man spürt die Vibrationen im Boden, ein Echo der unermüdlichen Strömung, die sich durch die Jahrtausende ihren Weg gebahnt hat. Zwischen dem tosenden Hauptstrom gibt es jedoch auch ruhigere Ecken, versteckt hinter Farnen und moosbewachsenen Bäumen. Dort, abseits der Hauptpfade, wo das Licht gedämpfter ist und das Rauschen des Wassers zu einem sanfteren Murmeln wird, offenbart sich ein ganz besonderer Duft: der erdige, fast mineralische Geruch des feuchten Vulkangesteins, vermischt mit dem süßlichen Aroma von nassem Moos und verrottendem Laub. Es ist der Atem des Urwaldes, durchdrungen von der Geschichte des Vulkans, ein subtiler Hinweis auf die geologische Kraft, die diese Landschaft formte. Ein Moment der Stille inmitten des Spektakels, der die wahre Tiefe dieses Ortes offenbart.

Bis zum nächsten Abenteuer,

Eure Patagonien-Entdeckerin

Die vulkanischen Felsen an den Petrohué-Wasserfällen sind bei Nässe extrem rutschig. Tragen Sie unbedingt rutschfeste, wasserdichte Schuhe und bleiben Sie auf den markierten Wegen. Das eiskalte Wasser der Stromschnellen birgt bei einem Sturz Lebensgefahr durch Hypothermie und Strömung. Überschreiten Sie niemals Absperrungen und beaufsichtigen Sie Kinder immer eng.

Ja, Vogelliebhaber kommen an den Petrohué-Wasserfällen auf ihre Kosten, besonders wegen der Sturzbach-Ente (Merganetta armata). Abseits der Hauptpfade, entlang des Flusses flussaufwärts oder auf dem Sendero Los Coihues, findet man ruhige Beobachtungsorte. Dort sind Rufe von Chucao-Tapaculo und Patagonischem Bergfink wahrscheinlicher zu hören. Der frühe Morgen im patagonischen Frühling (Oktober-Dezember) bietet die beste Aktivität.