Hallo, liebe Entdecker!
Im Herzen Curitibas, umarmt vom majestätischen Hauptgebäude der Universidade Federal do Paraná, liegt die Praça Santos Andrade. Seine neoklassizistische Fassade, oft in goldenes Sonnenlicht getaucht, strahlt eine ehrwürdige Aura aus, die Geschichte und Wissen atmet. Der Platz selbst ist ein atmender Organismus, belebt vom stetigen Strom von Studierenden, Professoren und Passanten. Man hört das vielstimmige Gemurmel von Diskussionen, das Lachen junger Menschen und das leise Rascheln der Blätter in den alten Bäumen, die Schatten spenden. Es ist ein Ort der Begegnung, des Austauschs – ein echtes intellektuelles Epizentrum, wo Ideen geboren und Debatten geführt werden. Der Duft von frisch gebrühtem Kaffee aus den umliegenden Cafés mischt sich mit der leicht feuchten Luft Curitibas, besonders nach einem kurzen Regenschauer. Alte Straßenbahnschienen, die heute nicht mehr befahren werden, durchziehen den Platz als stille Zeugen vergangener Zeiten, während die Bronzestatue von Santos Andrade selbst über das Geschehen wacht.
Doch Praça Santos Andrade ist mehr als nur ein malerischer Treffpunkt. Er ist das pulsierende Herz der Stadtgeschichte, besonders in Zeiten des Wandels. Während der Militärdiktatur in Brasilien wurde dieser Platz zum Brennpunkt des Widerstands. Hier versammelten sich Tausende von Studierenden, oft unter Lebensgefahr, um für Demokratie und Freiheit zu demonstrieren. Ich habe von älteren Bewohnern gehört, wie die Rufe nach "Diretas Já" (Direkte Wahlen Jetzt) von hier aus durch die Stadt hallten, ein mutiges Echo gegen die Zensur. Diese Geschichten, die in den Pflastersteinen und Baumrinden zu stecken scheinen, machen den Platz zu einem Mahnmal der Zivilcourage und der unermüdlichen Suche nach Gerechtigkeit.
Ein Ort, der nicht nur zum Verweilen, sondern auch zum Nachdenken anregt. Bis zum nächsten Mal, eure Reisebloggerin!