Hey du! Stell dir vor, du stehst da, direkt vor dem Palau de l’Almudaina auf Mallorca. Die Sonne brennt nicht mehr so hart, aber du spürst ihre Wärme noch auf deiner Haut, ein sanfter Wind streicht dir durchs Haar. Du hörst das leise Rauschen der Blätter und das ferne Gemurmel der Stadt, das hier oben, am Fuß der Kathedrale, fast schon andächtig klingt. Du blickst auf diese massiven Steinmauern, die so viele Geschichten erzählen könnten, und du spürst sofort diese Schwere der Geschichte, diese Mischung aus Macht und alter Pracht, die in der Luft liegt. Es ist nicht nur ein Gebäude, es ist ein Gefühl, das dich umhüllt, noch bevor du einen Fuß hineingesetzt hast.
Dann trittst du durch diese schweren Tore, und die Hitze draußen weicht einer angenehmen Kühle. Stell dir vor, du gehst über alte Steinfliesen, die unter deinen Füßen leise knirschen. Der Geruch von altem Stein und ein Hauch von Feuchtigkeit liegt in der Luft, vermischt mit dem leisen Echo deiner eigenen Schritte und dem entfernten Flüstern anderer Besucher. Du spürst die glatten, kühlen Wände, wenn du dich daran vorbeibewegst, und du merkst, wie sich hier Jahrhunderte von maurischer Eleganz und christlicher Königlichkeit in jedem Bogen, jeder Säule und jedem Wandteppich vermischen. Es ist eine Zeitreise, bei der du die Geschichten nicht nur siehst, sondern fast schon greifen kannst, besonders in den prunkvollen Sälen, wo die Luft dicker und feierlicher wirkt.
Und dann, plötzlich, öffnet sich der Raum. Du trittst hinaus in einen der Innenhöfe, und es ist, als würde die Welt wieder aufatmen. Stell dir vor, du hörst das leise Plätschern eines Brunnens, das wie ein sanftes Lied in der warmen Luft schwebt. Der Duft von Orangenblüten oder Jasmin, je nach Jahreszeit, umhüllt dich, süß und einladend. Deine Hand streicht über raue, sonnenwarme Steinmauern, die von Efeu bewachsen sind, und du spürst die weichen Blätter unter deinen Fingern. Hier kannst du dich hinsetzen, die Augen schließen und für einen Moment einfach nur sein, umgeben von Grün und diesem beruhigenden Geräusch des Wassers. Es ist ein Ort der Ruhe, ein kleiner Garten Eden mitten in der alten Festung, wo die Schatten länger werden und die Hitze milder.
Aber mal ehrlich, nicht alles war perfekt. Wenn du dorthin gehst, sei vorbereitet: Manchmal kann es sich ein bisschen wie ein Spießrutenlauf anfühlen, besonders wenn viele Leute da sind. Die Beschilderung ist okay, aber ich hätte mir an manchen Stellen noch ein bisschen mehr Tiefe gewünscht, um die Geschichten hinter den Objekten wirklich zu *fühlen*. Mein Tipp? Geh so früh wie möglich, direkt wenn sie aufmachen. Dann hast du die Gänge fast für dich allein und kannst diese Atmosphäre viel intensiver aufsaugen, ohne dass dir ständig jemand in den Nacken atmet. Und nimm dir Zeit für die Höfe, die sind Gold wert und oft weniger überlaufen als die Innenräume.
Was mich aber wirklich umgehauen hat, war der Ausblick. Stell dir vor, du stehst an einem der Fenster im oberen Stockwerk, die kühle Brise streicht dir übers Gesicht, und du schaust direkt auf die Bucht von Palma. Das glitzernde Meer, die Boote, die Kathedrale – es ist einfach atemberaubend. Und dann dieser kleine, unerwartete Moment, als ich im obersten Hof auf einmal Pfauen gehört und gesehen habe, wie sie da ganz majestätisch herumspazierten. Das war so ein unerwarteter Kontrast zu den alten Mauern und dem ernsten Prunk – ein Hauch von lebendiger, bunter Natur, der mich total überrascht und zum Lächeln gebracht hat. Es zeigt einfach, wie viele Schichten dieser Ort hat.
Das war's von mir für heute. Bis zum nächsten Mal auf der Straße!
Deine Olya von den Gassen