Stell dir vor, du stehst mitten in Nashville, aber nicht im Trubel der Honky Tonks. Du bist am Rand einer grünen Oase, dem Centennial Park. Und genau hier fangen wir unser kleines Abenteuer an, denn dieser Park ist mehr als nur eine Grünfläche – er ist ein Erlebnis für alle Sinne. Ich würde dich direkt am östlichen Eingang des Parks absetzen, dort wo die West End Avenue auf den Park trifft. Schon beim Aussteigen spürst du die Weite, die sich vor dir auftut. Ein sanfter Wind streicht über dein Gesicht, und du hörst das ferne Zwitschern der Vögel, das sich mit dem leisen Rauschen der Stadt vermischt. Nimm einen tiefen Atemzug – die Luft ist hier frischer, erdiger, mit einem Hauch von feuchtem Gras. Geh ein paar Schritte nach vorn, und du spürst unter deinen Füßen den festen, leicht federnden Wegbelag. Und dann, mit jedem Schritt, wird er größer, majestätischer, bis er sich vor dir auftürmt: der Parthenon. Das ist unser Startpunkt, das Herzstück des Parks.
Der Parthenon selbst ist ein Wunder. Stell dir vor, du stehst vor einem Gebäude, das Geschichte atmet, so massiv und beeindruckend, dass du seine Präsenz förmlich spüren kannst. Geh nah an die riesigen Säulen heran. Ihre Oberfläche ist kühl und glatt unter deinen Händen, ein Zeugnis der Zeit. Du kannst die feinen Rillen spüren, die sich von oben nach unten ziehen. Wenn du ein paar Schritte zurücktrittst, merkst du, wie der Klang deiner eigenen Schritte leiser wird, wie er von der schieren Größe des Bauwerks absorbiert wird. Im Inneren beherbergt der Parthenon ein Kunstmuseum und eine riesige Statue der Athene. Wenn du nicht viel Zeit hast oder dich eher auf die Natur konzentrieren möchtest, kannst du das Innere für heute überspringen – der Zauber liegt auch in der äußeren Präsenz. Aber wenn dich die Idee eines antiken Tempels fasziniert, solltest du dir die Zeit nehmen. Die Akustik im Inneren ist einzigartig, jeder Schritt hallt anders wider, und die Luft ist dort drinnen oft kühler, fast wie in einer alten Höhle.
Von dort aus gehen wir weiter, umrunden den Parthenon gegen den Uhrzeigersinn. Der Weg ist breit und eben, perfekt, um einfach nur zu gehen und die Umgebung aufzunehmen. Du hörst jetzt das leise Plätschern von Wasser – das ist der See, der sich sanft an das Ufer schmiegt. Stell dir vor, wie die Sonnenstrahlen auf der Oberfläche tanzen, auch wenn du sie nicht siehst, kannst du die Wärme spüren, die von ihr reflektiert wird. Manchmal hörst du das laute Quaken einer Ente oder das sanfte Schlagen von Flügeln, wenn sie auf dem Wasser landet. Hier gibt es viele Bänke, perfekt für eine kurze Pause. Setz dich, spüre das Holz unter dir und lausche dem Wind, der durch die Blätter der Bäume rauscht. Du wirst auch andere Menschen hören – Kinderlachen, leise Gespräche, das ferne Geräusch von Joggern. Das ist der Puls des Parks. Was wir hier überspringen könnten, sind kleinere, unscheinbare Gedenksteine oder Statuen, die entlang des Weges stehen und eher visuell wirken. Konzentrieren wir uns auf die größeren, fühlbaren Elemente.
Wir folgen dem Weg weiter, weg vom See, hinein in die Gärten. Der Untergrund kann sich hier leicht ändern, von festem Asphalt zu weicherem Kies oder sogar erdigen Pfaden, wenn wir einen der kleineren Wege nehmen. Hier riecht es anders – nicht nur nach Gras, sondern nach Blumen, nach frischer Erde, vielleicht nach feuchten Blättern. Du spürst die unterschiedlichen Texturen der Pflanzen, wenn du deine Hand ausstreckst: weiche Blütenblätter, raue Baumrinden, glatte Blätter. Das ist der sunken garden, ein Ort der Ruhe und Schönheit, selbst ohne ihn zu sehen. Hier ist es oft ein bisschen windgeschützter, die Geräusche der Stadt treten noch weiter in den Hintergrund. Für das Ende unseres Rundgangs würde ich dir empfehlen, das historische Dampfschiffmodell zu besuchen, das in der Nähe des Sees steht. Es ist eine faszinierende Skulptur, die du anfassen und erkunden kannst – spüre die robusten Metallformen, die Nieten, die Details der Räder. Es ist ein toller, taktiler Abschluss, der dich mit einem Gefühl von Geschichte und Ingenieurskunst zurücklässt.
Generell ist der Centennial Park sehr gut zugänglich, die Hauptwege sind breit und eben. Es gibt überall ausreichend Bänke, und auch barrierefreie Toiletten sind vorhanden. Wenn du Durst bekommst, gibt es ein paar kleine Kioske, aber es ist immer eine gute Idee, eine Flasche Wasser dabei zu haben. Die beste Zeit für einen Besuch ist der frühe Morgen oder der späte Nachmittag, wenn die Geräusche der Stadt noch gedämpft sind oder die Abenddämmerung eine besondere Ruhe über den Park legt. Für eine einfache, entspannte Runde reichen anderthalb bis zwei Stunden völlig aus, um alles in dich aufzunehmen.
Mona auf Achse