Stell dir vor, du stehst mitten in Montreal, aber nicht im geschäftigen Jetzt, sondern auf einem Boden, der Geschichten atmet. Du bist auf dem Champ de Mars. Schließ die Augen für einen Moment. Du spürst die leichte Brise, die vom Sankt-Lorenz-Strom herüberweht und dir sanft durchs Haar fährt. Unter deinen Füßen knirscht vielleicht ein kleiner Kieselstein auf dem gepflasterten Weg, oder du merkst die weiche, federnde Berührung des Grases, wenn du ein paar Schritte zur Seite gehst. Hör genau hin: Du vernimmst das ferne, beruhigende Summen der Stadt, durchsetzt von dem fröhlichen Lachen von Kindern, die über den Platz tollen, und vielleicht dem leisen Zwitschern eines Vogels, der sich in einem der Bäume niedergelassen hat. Wenn du deine Hand ausstreckst, könntest du die raue, kühle Oberfläche der alten Stadtmauern ertasten – Überreste einer Zeit, in der dieser Ort noch ganz anders aussah. Du fühlst die Wärme der Sonne auf deinem Gesicht, die sich mit der Kühle der alten Steine zu einem ganz besonderen Gefühl von Ruhe und Beständigkeit verbindet. Es ist ein Ort, an dem die Zeit stillzustehen scheint, während das Leben um dich herum pulsiert.
Und wenn du dann genug geträumt und gespürt hast, hier ein paar praktische Tipps, damit du das Beste aus deinem Besuch auf dem Champ de Mars herausholen kannst:
* Beste Tageszeit: Der späte Vormittag oder frühe Nachmittag ist ideal. Dann hast du schönes Licht, um die Architektur der umliegenden Gebäude (besonders das Hôtel de Ville) zu „sehen“ und die Atmosphäre des Platzes aufzusaugen. Abends, wenn die Stadtlichter angehen, hat der Ort eine ganz andere, magische Stimmung.
* Menschenmassen vermeiden: Wenn du es ruhiger magst, komm früh am Morgen (vor 9 Uhr) oder spät am Abend. Unter der Woche ist es generell entspannter als am Wochenende, besonders in den Sommermonaten.
* Wie lange bleiben: Für einen entspannten Spaziergang und um die historischen Mauern und die Aussicht zu genießen, reichen 30 bis 60 Minuten vollkommen aus. Wenn du ein Picknick planst oder einfach nur die Seele baumeln lassen möchtest, kannst du natürlich länger bleiben.
* Was du nicht erwarten solltest: Es ist kein großer Park mit weitläufigen Grünflächen oder Spielplätzen. Es ist eher ein historischer Platz, der durch die Ausgrabungen der alten Stadtmauern geprägt ist. Erwarte keine üppigen Blumenbeete, sondern eine offene Fläche mit viel Geschichte.
* Nützliche lokale Tipps:
* Cafés: Direkt am Champ de Mars gibt es keine Cafés, aber nur einen Katzensprung entfernt, in der Rue Saint-Paul oder rund um den Place Jacques-Cartier, findest du unzählige charmante Cafés und Restaurants, wo du dir einen Kaffee holen oder eine Kleinigkeit essen kannst.
* Toiletten: Öffentliche Toiletten sind rar gesät. Die besten Optionen sind die Toiletten im Hôtel de Ville (wenn es geöffnet ist) oder in den umliegenden Museen wie dem Pointe-à-Callière (Eintritt erforderlich) oder in einem Café, wenn du dort etwas konsumierst.
* Kombinieren: Der Champ de Mars liegt perfekt, um ihn mit einem Besuch des Rathauses (Hôtel de Ville) oder einer Erkundung der gesamten Altstadt von Montreal zu verbinden. Die Mauern sind Teil der alten Stadtbefestigung, die man auch an anderen Stellen in der Altstadt entdecken kann.
Leo unterwegs