Na, mein Schatz, stell dir vor, ich plane gerade deine nächste Auszeit auf Teneriffa, und ich weiß genau, wo wir anfangen müssen, um dich mit allen Sinnen zu packen: in La Caldera. Stell dir vor, du steigst aus dem Auto, und schon umfängt dich diese kühle, feuchte Luft. Es riecht nach Erde, nach feuchtem Moos und einem Hauch von Kiefernnadeln – ein tiefer, erdiger Duft, der sofort die Lungen füllt und den Kopf freimacht. Du hörst das leise Rascheln der Blätter hoch über dir, ein sanftes Flüstern, als würde der Wald dir ein Geheimnis erzählen. Es ist nicht wie ein Strand, wo die Sonne brennt und das Salz auf der Haut klebt; hier ist es ein sanfter Empfang, eine Umarmung der Natur, die dich sofort zur Ruhe kommen lässt.
Du spürst den weichen Waldboden unter deinen Füßen, mal federnd von den vielen Nadeln und Blättern, mal etwas fester, wenn ein Stein im Weg liegt. Wir gehen ganz langsam, lassen uns Zeit. Der Weg ist breit genug, keine Sorge, und er steigt nur ganz sanft an, kaum merklich. Du hörst vielleicht das Zwitschern eines Vogels, der sich im dichten Blätterdach versteckt, oder das ferne Plätschern eines kleinen Baches, der sich seinen Weg durch das Grün bahnt. Und wenn du deine Hand ausstreckst, berührst du vielleicht einen rauen Baumstamm, bedeckt mit weichem Moos, oder die glatte, kühle Oberfläche eines Farnblattes. Es ist, als würde der Wald dich einladen, ihn mit jeder Faser deines Körpers zu erleben.
Während wir tiefer in den Wald eintauchen, ändert sich die Akustik. Die Geräusche der Zivilisation verschwinden fast vollständig, und du hörst nur noch die Natur. Der Wind, der durch die Lorbeerbäume streicht, klingt hier anders als an der Küste – tiefer, sonorer, fast wie ein tiefes Atmen des Waldes selbst. Manchmal knackt ein Ast unter unseren Füßen, ein trockenes Geräusch, das die Stille kurz durchbricht und dich daran erinnert, dass du mitten in etwas Lebendigem bist. Es gibt hier keine spektakulären Aussichtspunkte im eigentlichen Sinne, die man sehen müsste; der Reiz liegt im Gefühl, im Duft, im Klang dieses uralten Waldes. Es ist ein Ort, um sich zu erden, um zu spüren, wie die Natur dich umgibt und dich trägt.
Wenn ich diesen Ort für dich planen würde, würden wir direkt am Parkplatz der Zona Recreativa La Caldera starten. Das ist der perfekte Ausgangspunkt, weil es hier auch Toiletten und ein kleines Restaurant gibt, falls du vorher oder nachher etwas brauchst. Wir würden uns nicht auf die langen, steilen Wanderwege konzentrieren, die tiefer in die Berge führen – die sind toll, aber für unser Erlebnis heute wollen wir es sanfter. Wir bleiben auf den gut gepflegten, breiteren Wegen, die sich durch den Hauptteil des Erholungsgebietes schlängeln. Das, was wir "überspringen" würden, sind also die anspruchsvolleren Anstiege, die mehr Kondition als Sinnlichkeit erfordern.
Das Beste, das heben wir uns für den Schluss auf, ist dieser Moment, wenn wir uns auf einer der vielen Holzbänke niederlassen, die im Wald verteilt sind. Du spürst die kühle Oberfläche des Holzes unter dir, lehnst dich zurück und lässt einfach alles auf dich wirken. Die Luft ist hier noch klarer, noch frischer. Du hörst vielleicht das Summen einer Biene oder das ferne Plätschern, das jetzt näher zu sein scheint. Es ist ein Gefühl von tiefem Frieden, von Verbundenheit. Und wenn du möchtest, können wir danach im kleinen Restaurant einen Cortado trinken, während du das Gefühl des Waldes noch in dir trägst. Denk dran, gute Schuhe sind wichtig, auch wenn der Weg einfach ist, und eine leichte Jacke für die kühle Waldluft.
Jana im Grünen