Hey du!
Ich weiß, du willst München mit allen Sinnen erleben, auch wenn du die Pracht des Neuen Rathauses nicht sehen kannst. Aber keine Sorge, ich nehme dich mit. Stell dir vor, wir sind zusammen dort, und ich flüstere dir alles ins Ohr, was du fühlen, riechen und hören musst.
### Der Weg zum Herzen Münchens
Lass uns nicht direkt am Marienplatz starten, das wäre wie ein Buch mitten im Satz anzufangen. Wir beginnen am Karlsplatz, auch Stachus genannt. Stell dir vor, du kommst aus der U-Bahn oder S-Bahn und trittst hinaus in die Weite. Du spürst sofort die Energie der Stadt, ein leichtes Rauschen von Stimmen und Schritten um dich herum. Von hier aus gehen wir ganz gemütlich die Neuhauser Straße entlang, die dann in die Kaufingerstraße übergeht. Du hörst das leichte Klirren von Einkaufstaschen, riechst vielleicht den Duft von frischen Brezn aus einer Bäckerei und spürst das geschäftige Treiben um dich herum. Es ist ein sanftes Pulsieren, das dich langsam auf das vorbereitet, was kommt.
### Ankunft am Marienplatz
Und dann, plötzlich, öffnet sich der Raum. Du spürst eine Weite, die dir fast den Atem nimmt. Das ist der Marienplatz. Stell dir vor, du stehst in einem riesigen Freiluft-Wohnzimmer, umgeben von Geschichte. Du hörst das Gemurmel der Menschen aus aller Welt, ein wahres Sprachengewirr, das sich wie ein Teppich über den Platz legt. Deine Hand streicht vielleicht über eine der alten Pflastersteine, die schon so viele Geschichten erlebt haben. Und dann, direkt vor dir, erhebt sich das Neue Rathaus. Du spürst seine schiere Größe, die Kühle des Steins, die sich in der Luft ausbreitet. Es ist monumental, fast wie ein Märchenschloss, das sich in den Himmel reckt.
### Das Glockenspiel – Ein Tanz der Zeit
Jetzt horch mal genau hin. Dreimal am Tag – um 11, 12 und im Sommer auch um 17 Uhr – erwacht das Glockenspiel am Neuen Rathaus zum Leben. Du hörst nicht nur die Glocken, die eine alte Melodie spielen, sondern auch das kollektive Raunen der Menge, wenn die Figuren anfangen, sich zu bewegen. Es ist ein bisschen wie ein großes, mechanisches Theater. Du hörst die Ritter tanzen, die Schäffler jubeln, und das alles untermalt von den warmen Klängen der Glocken. Steh einfach da, lass die Geräusche auf dich wirken und spür die Magie dieses Moments. Mein Tipp: Sei mindestens 15 Minuten vorher da, um einen guten Platz zu finden, wo du die Geräusche ungestört aufnehmen kannst.
### Was du lieber links liegen lässt und meine ehrlichen Tipps
Mal ehrlich, die Souvenirläden direkt am Marienplatz? Die kannst du getrost links liegen lassen. Viel zu teuer und meistens der gleiche Kram. Wenn du wirklich ein schönes Andenken suchst, dann später am Viktualienmarkt. Und noch ein Tipp: Die Menschenmassen können überwältigend sein. Wenn dir das zu viel wird, zieh dich einfach für ein paar Minuten in eine der kleinen Gassen zurück, die vom Marienplatz abgehen. Da ist es oft überraschend ruhig, und du kannst kurz durchatmen.
### Der Viktualienmarkt – Ein Fest für die Sinne
Vom Marienplatz aus sind es nur ein paar Schritte Richtung Süden, und du tauchst in eine ganz andere Welt ein: den Viktualienmarkt. Hier ist es lauter, lebendiger, bunter. Du riechst eine unglaubliche Mischung aus frischen Blumen, würzigem Käse, exotischen Gewürzen und dem Duft von frisch gebratenen Würsten. Du hörst das fröhliche Plappern der Marktleute, das Klappern von Geschirr und das Knistern von Papiertüten. Stell dir vor, du streifst an Ständen vorbei, an denen sich Berge von glänzenden Äpfeln türmen, daneben leuchtende Blumenbouquets und dann wieder dampfende Suppen. Hier kannst du dich einfach treiben lassen, vielleicht eine frische Erdbeere probieren oder einen Schluck vom Obstler nehmen. Es ist ein Fest für alle Sinne, und du wirst die Lebendigkeit dieses Ortes in jeder Faser spüren.
### Der "Alte Peter" – München von oben fühlen
Für den krönenden Abschluss unseres Marienplatz-Erlebnisses gehen wir zum Alten Peter, der St. Peter Kirche, die direkt neben dem Viktualienmarkt liegt. Stell dich auf einen kleinen Aufstieg ein – es sind über 300 Stufen bis zur Aussichtsplattform. Du wirst die Anstrengung spüren, die Kühle des alten Steins unter deinen Händen, wenn du dich am Geländer festhältst. Aber jeder Schritt lohnt sich. Oben angekommen, spürst du den Wind auf deiner Haut, hörst das leise Summen der Stadt unter dir. Und auch ohne zu sehen, wirst du spüren, wie sich München vor dir ausbreitet: die Dächer, die Kirchen, die grüne Isar. Du bekommst ein Gefühl für die Dimensionen, für die Weite der Stadt. Es ist der perfekte Ort, um das Erlebte sacken zu lassen und die Energie Münchens von oben aufzunehmen. Mein Tipp: Am besten kurz vor Sonnenuntergang hochsteigen, dann spürst du, wie sich die Stadt in ein warmes Licht taucht.
Nach all den Eindrücken kannst du dir dann in einem der Biergärten am Viktualienmarkt ein kühles Getränk gönnen. Du hörst das Gläserklirren und das fröhliche Lachen der Leute, spürst die Wärme der untergehenden Sonne auf deiner Haut und weißt: Du hast Marienplatz wirklich erlebt.
Liebe Grüße,
Clara auf Reisen