Auckland, diese Stadt, die so lebendig ist, hat ihre eigenen stillen Riesen. Einer davon ist Takarunga, oder wie die meisten ihn kennen: Mount Victoria Reserve. Stell dir vor, du atmest tief ein, und die Luft schmeckt salzig, frisch, ein Hauch von Freiheit, der vom Meer herüberweht. Du hörst das leise Rauschen des Windes, der durch die Gräser streicht, und vielleicht das ferne Hupen eines Schiffes im Hafen. Vor dir breitet sich eine Aussicht aus, die dich für einen Moment verstummen lässt: die glitzernde Waitematā Harbour, die Skyline Aucklands, und dort, majestätisch am Horizont, die Vulkaninsel Rangitoto, die wie ein Wächter über allem thront. Fühlst du die Weite, die sich vor dir öffnet?
Du spürst den festen Boden unter deinen Füßen, wie er sich langsam hebt, während du den sanften Anstieg nimmst. Manchmal ist der Wind ein zarter Streichler auf deiner Haut, ein anderes Mal eine kräftige Böe, die dich daran erinnert, wie exponiert und doch geborgen du hier bist. Die Sonne wärmt dein Gesicht, und du riechst das feuchte Erdreich, vermischt mit dem Duft von Eukalyptusbäumen, die hier und da am Wegesrand stehen. Es ist ein Gehen, das dich erdet, dich mit jedem Schritt tiefer in diese Landschaft eintauchen lässt, weg vom Stadtlärm, hin zu einer Stille, die nur von Vogelgezwitscher unterbrochen wird.
Apropos Weg: Auch wenn die Pfade gut begehbar sind, sei dir bewusst, dass Takarunga ein Naturreservat ist. Das bedeutet, der Untergrund kann variieren. Nach Regen können einige Stellen überraschend rutschig werden, besonders auf den leicht moosbewachsenen Steinen oder feuchtem Erdreich. Auch gibt es immer wieder unebene Stellen, kleine Wurzeln oder lose Steine, die man leicht übersehen kann. Zieh am besten feste Schuhe an, die dir guten Halt geben – so bist du auf der sicheren Seite und kannst den Blick nach oben genießen, ohne ständig auf den Boden starren zu müssen.
Oben angekommen, ist es, als würde sich die Welt unter dir ausbreiten. Du spürst die Energie des Ortes, die Ruhe und gleichzeitig die Lebendigkeit Aucklands, die sich von hier oben so friedlich anfühlt. Der Wind umspielt dich, und du hörst das leise Klappern der Flaggen, die hier oben wehen. Es ist ein Moment, in dem du dich unglaublich klein und gleichzeitig unendlich verbunden fühlst – mit der Stadt, dem Meer und der Geschichte dieses alten Vulkans. Die Farben des Himmels, besonders am späten Nachmittag, sind so intensiv, dass sie sich in dein Gedächtnis brennen, ein warmes Gefühl der Dankbarkeit, hier sein zu dürfen.
Ein kleiner Tipp, der nichts direkt mit dem Berg zu tun hat, aber mit dem Drumherum: Auckland ist eine sichere Stadt, aber wie überall auf der Welt gilt auch hier: Augen auf und gesunder Menschenverstand sind deine besten Begleiter. Gerade in belebten Gegenden, auf Märkten oder in öffentlichen Verkehrsmitteln, wo du vielleicht auf dem Weg zum oder vom Takarunga bist, halte deine Wertsachen nah am Körper und sei einfach achtsam. Es geht nicht darum, misstrauisch zu sein, sondern nur darum, unnötige Risiken zu vermeiden. Deine Kamera und dein Handy sind schließlich zum Fotografieren da und nicht zum Verlieren!
Beim Abstieg drehst du dich vielleicht noch einmal um, um diesen Anblick ein letztes Mal in dich aufzunehmen. Die Luft ist immer noch frisch, vielleicht schon etwas kühler, wenn der Tag sich dem Ende neigt. Du spürst die leichte Müdigkeit in den Beinen, die aber von einem tiefen Gefühl der Zufriedenheit überlagert wird. Es ist, als hätte dieser Ort dir etwas geschenkt: eine Perspektive, eine Ruhe, die du mitnimmst. Der Duft der Natur, das Rauschen des Windes – all das bleibt in dir, lange nachdem du den Fuß des Berges erreicht hast.
Für den besten Blick und das schönste Licht empfehle ich dir, früh am Morgen oder am späten Nachmittag hochzugehen – zum Sonnenauf- oder -untergang ist die Atmosphäre magisch und die Menschenmassen halten sich in Grenzen. Die Wege sind größtenteils gut begehbar, aber es gibt auch steilere Abschnitte, die eine gewisse Grundfitness erfordern. Parkplätze gibt es oben und unten, aber besonders am Wochenende kann es voll werden. Am entspanntesten kommst du mit dem Bus oder sogar zu Fuß von Devonport aus. Genieße jeden Moment dort oben – es lohnt sich wirklich!
Olya von unterwegs.