Na, fragst du dich, was man an der Auckland Harbour Bridge eigentlich *macht*? Stell dir vor, du stehst da, der Wind zerrt leicht an deinen Haaren, und du spürst diese unglaubliche Weite. Es ist nicht nur eine Brücke, weißt du. Es ist ein Tor. Du hörst das leise Summen des Verkehrs über dir, ein tiefes Grollen, das sich wie ein Herzschlag durch die Stahlkonstruktion zieht. Wenn du die Hände auf das Geländer legst, spürst du die leichte Vibration – ein Zeichen, dass dieses Bauwerk lebt. Der salzige Geruch des Meeres steigt in deine Nase, vermischt mit einem Hauch von Benzin und dem fernen Duft der Stadt. Du kannst entweder drunter durchfahren, drüber laufen oder sogar...
...diesen unglaublichen Sprung wagen. Ja, ich spreche vom Bungee-Jumping direkt von der Brücke! Stell dir vor, du stehst am Rand, dein Herz pocht wie wild gegen deine Rippen. Du schließt die Augen, atmest tief ein und dann… der freie Fall. Für einen kurzen, atemberaubenden Moment ist da nichts als der Wind, der an dir vorbeirauscht, und das Gefühl, grenzenlos zu sein. Du hörst das Brausen in deinen Ohren, dann das plötzliche, kühle Platschen, wenn du kurz das Wasser berührst – ein Schrei, der sich wie Befreiung anfühlt. Und dann das sanfte Zurückfedern, immer wieder, während du über dem glitzernden Wasser schwebst, die Welt auf dem Kopf. Es ist ein Gefühl, das dich von innen heraus reinwäscht, ein Moment purer, ungefilterter Lebendigkeit.
Wenn der Sprung für dich zu viel ist, aber du trotzdem die Höhe und die Aussicht erleben möchtest, gibt es den Bridge Climb. Das ist wie eine geführte Wanderung über die Bögen der Brücke. Du buchst das am besten im Voraus online, besonders in der Hochsaison, sonst stehst du eventuell vor verschlossenen Türen. Zieh bequeme Schuhe an und kleide dich dem Wetter entsprechend – oben auf der Brücke kann es ganz schön windig und kühl werden, auch wenn unten die Sonne scheint. Alle Sicherheitsausrüstung bekommst du vor Ort, die Guides sind super professionell und sorgen dafür, dass du dich sicher fühlst, während sie dir spannende Fakten erzählen. Eine tolle Alternative, um die Brücke wirklich zu *erleben*, ohne gleich den Adrenalinkick des Sprungs zu suchen.
Von oben, egal ob beim Sprung oder beim Climb, siehst du dann das ganze Panorama, das sich vor dir ausbreitet: Das tiefe Blau des Hauraki Gulfs, gesprenkelt mit kleinen Segelbooten, die wie Spielzeuge aussehen. Rechts erstreckt sich die Skyline von Auckland, die Wolkenkratzer glitzern im Sonnenlicht, und links die grünen Hügel der North Shore. Du kannst das ferne Krähen der Möwen hören, das sich mit dem leisen Brummen der Stadt vermischt. Selbst wenn du nicht hoch hinaus willst, lohnt es sich, die Brücke von den umliegenden Parks oder vom Westhaven Marina aus zu betrachten. Dort hast du einen fantastischen Blick auf das imposante Bauwerk, besonders bei Sonnenuntergang, wenn die Stahlkonstruktion in warmes Licht getaucht wird.
Um zur Brücke zu kommen, nimmst du am besten einen Bus aus der Innenstadt in Richtung North Shore und steigst an einer der Haltestellen in der Nähe des Startpunktes für den Climb oder Bungy aus. Mit dem Auto ist es auch kein Problem, es gibt Parkplätze in der Nähe, aber die können kostenpflichtig sein. Am schönsten ist es, wenn du den Besuch mit einem Spaziergang entlang des Viaduct Harbour oder durch Wynyard Quarter verbindest. Von dort aus kannst du am Wasser entlangschlendern und die Brücke schon von Weitem sehen, wie sie sich majestätisch über die Bucht spannt. Und mein Tipp: Geh am frühen Morgen oder späten Nachmittag hin. Das Licht ist dann am weichsten, die Menschenmassen kleiner, und das Erlebnis einfach magischer.
Bis zum nächsten Mal,
Leni von der Küste