Begleitet mich auf eine ganz besondere Reise der Sinne – ins Musée Unterlinden in Colmar!
Was einen zuerst umfängt, ist eine tiefe Stille, nur durchbrochen vom leisen, bedachten Scharren der Schuhe auf uralten Holzplanken oder kühlen, abgenutzten Steinplatten. Jeder Schritt hallt mit einer respektvollen, fast andächtigen Ruhe wider, einem sanften Echo unzähliger Schritte durch die Jahrhunderte. Ferne, gedämpfte Murmeln anderer Besucher schweben wie Flüstern, niemals aufdringlich, sondern nur die kontemplative Gelassenheit verstärkend. Die Luft selbst trägt einen subtilen, trockenen Duft – eine Mischung aus altem Holz, Bienenwachs und kühlem Stein, die auf jahrhundertelange Bewahrung hindeutet. Sie ist sauber, fast klösterlich, frei von modernen Ablenkungen. Die Luft fühlt sich oft kühl und still auf der Haut an, besonders in den gewölbten Kreuzgängen. Unter den Füßen erzählt der Übergang von glattem, kühlem Stein zum leichten Nachgeben und Knarren breiter, unebener Holzdielen eine Geschichte der Zeit.
Während man tiefer in die Sammlung vordringt, spürt man einen subtilen Wandel. Der Boden kann zu einer glatteren, ebenmäßigeren Oberfläche wechseln, die Luft vielleicht einen Hauch frischer, weniger von Geschichte getränkt. Die Akustik könnte sich in größeren, zeitgenössischeren Ausstellungsräumen leicht öffnen und ein breiteres, weniger intimes Summen von Aktivität zulassen, wobei die respektvolle Stille dennoch erhalten bleibt. Hier mag das leise Surren der Klimaanlage kaum wahrnehmbar sein, ein moderner Atemzug in alten Mauern, ein stiller Kontrapunkt zur tiefen Stille der älteren Abschnitte. Diese sanfte Evolution von alter Ehrfurcht zu durchdachter moderner Präsentation schafft ein durchgängiges, fließendes Erlebnis, eine Zeitreise, die man mit jedem Schritt und jeder subtilen Veränderung der Atmosphäre spürt.
Ein Ort, den man fühlen muss. Eure Reisebloggerin!