Zugangswege zum Baptisterium bestehen aus historischem Steinpflaster und breiten Steinstufen. Diese führen teils steil von der Piazza del Duomo hinab, alternativ gibt es flachere Rampen. Im Inneren ist der Boden des Hauptraums eben und mit polierten Marmorplatten ausgelegt. Die ebene Fläche ermöglicht eine intuitive Zirkulation um das zentrale Taufbecken.

Am eindringlichsten wirkt das Baptisterium in den Schultermonaten oder am frühen Morgen, wenn die Besuchermassen noch ausbleiben. Dann erlaubt die gedämpfte Stille, dass die leisen Echos von Schritten in der natürlich kühlen Luft des Innenraums nachklingen. Diese ruhige Atmosphäre fördert eine kontemplative Stimmung, die eine tiefere Auseinandersetzung mit Donatellos Bronzetüren und den Fresken ermöglicht. Fernab der sommerlichen Hektik offenbart sich so die wahre sakrale Würde dieses sienesischen Kleinods am eindringlichsten.

Hallo, ihr Lieben! Heute entführen wir euch in ein oft übersehenes Juwel Sienas, das tief unter dem Schatten des imposanten Doms liegt.

Versteckt hinter der Kathedrale, mit einer fast bescheidenen, unvollendet wirkenden gotischen Fassade, offenbart das Baptisterium von San Giovanni ein Inneres von atemberaubender Pracht. Beim Betreten umfängt einen sofort eine kühle, ehrfürchtige Stille. Die Wände sind ein Kaleidoskop aus leuchtenden Fresken, die Szenen aus dem Leben Johannes des Täufers erzählen, gemalt von Vecchietta und anderen Meistern des 15. Jahrhunderts. Ihre lebendigen Farben und die detailreiche Darstellung ziehen den Blick unweigerlich nach oben, wo die Gewölbe in himmlischen Blautönen und Gold glänzen. Doch das eigentliche Herzstück, das riesige Taufbecken aus Bronze und Marmor, ist ein Lehrbuch der Frührenaissance. Hier trafen sich die Giganten ihrer Zeit: Donatello, Ghiberti und Jacopo della Quercia. Diese einzigartige Zusammenarbeit an einem einzigen sakralen Objekt ist ein seltenes Zeugnis des künstlerischen Wettstreits und der tiefen Wertschätzung für Handwerkskunst und Glauben. Es zeigt eindrucksvoll, wie ernsthaft diese Meister selbst ein Taufbecken als Leinwand für ihre bahnbrechenden Ideen sahen, besonders Donatellos Tafeln, die mit ihrer perspektivischen Tiefe ihrer Zeit weit voraus waren. Ein Ort, wo Kunstgeschichte lebendig wird und man die Genialität vergangener Epochen förmlich spüren kann.

Bis zum nächsten Abenteuer,

Eure Reisebloggerin

Auf der Piazza San Giovanni positioniert man sich für Außenaufnahmen, um die detailreiche gotische Fassade vollständig einzufangen. Ideales Licht für die Hauptfassade bietet der Vormittag, wenn die Sonne die östliche Seite direkt beleuchtet und ihre gotischen Details hervorhebt. Im Inneren drängen sich Besucher um das oktogonale Taufbecken, um dessen meisterhafte Bronzereliefs und Marmorskulpturen festzuhalten. Ein Weitwinkelobjektiv empfiehlt sich hier, um das Becken mitsamt den Fresken der Apsis einzufangen; das diffuse Tageslicht ist meist ausreichend.

Der Taufbrunnen mit Donatellos und Ghibertis Reliefs ist ein unbestreitbares Meisterwerk und das absolute Highlight. Die beengte Raumwirkung und spärliche Beleuchtung mindern jedoch die kontemplative Stimmung. Überraschend war die unerwartete Fülle hochkarätiger Kunstwerke, die man in einem Baptisterium nicht erwartet. Trotzdem ist es ein Muss, das leider oft im Schatten des Doms übersehen wird.

Rollstühle und Scooter sind in Siena hauptsächlich über Sanitätshäuser („Sanitarie“) oder größere Apotheken („Farmacie“) erhältlich. Eine direkte Vermietung am Baptisterium gibt es nicht; fragen Sie bei einer Apotheke in der Nähe des Doms nach Verleihmöglichkeiten. Erkundigen Sie sich nach „noleggio sedia a rotelle“ (Rollstuhl) oder „noleggio scooter elettrico“. Eine vorherige Reservierung ist ratsam, um Verfügbarkeit und genaue Tagespreise zu klären.

Man steigt die Stufen hinab und betritt den kühlen Raum. Der Blick fängt sofort das zentrale Taufbecken ein. Dort studiert man die filigranen Bronzereliefs berühmter Meister. Anschließend erhebt man den Blick zu den lebhaften Gewölbefresken.

Willkommen in Siena, wo selbst das Verborgene seine eigenen Geschichten flüstert!

Tief unter der majestätischen Kathedrale Sienas, fast wie ein gut gehütetes Geheimnis, offenbart sich das Baptisterium des Heiligen Johannes. Sobald man die Stufen hinabsteigt, umfängt einen sofort eine andere Welt. Das Licht, gefiltert und gedämpft, lässt die lebendigen Fresken an Decken und Wänden in einem sanften Glanz erscheinen, die die Taufgeschichte in leuchtenden Farben erzählen. Im Zentrum thront das prächtige Taufbecken, ein Meisterwerk der Renaissance, dessen Bronzereliefs von Größen wie Donatello und Ghiberti die biblischen Szenen mit unfassbarer Detailtreue zum Leben erwecken. Jede Falte des Gewandes, jeder Gesichtsausdruck zeugt von künstlerischer Brillanz, die man aus nächster Nähe bewundern kann. Doch haltet inne und nehmt einen tiefen Atemzug: Spürt ihr die ganz eigene, unaufdringliche Kühle, die hier herrscht? Es ist ein Hauch von Feuchtigkeit, der die Luft erfüllt, vermischt mit dem erdigen Geruch uralten Steins – ein sensorischer Hinweis darauf, dass ihr euch tief *unter* dem pulsierenden Dom befindet, in einer stilleren, feuchteren Welt, die nur wenige wirklich bewusst wahrnehmen. Dieser subtile Duft der Geschichte ist ein stummer Zeuge der Jahrhunderte, die dieser heilige Ort erlebt hat.

Lasst euch nicht nur von den großen Werken blenden, sondern lauscht auch den stillen Botschaften der Orte. Bis zum nächsten Abenteuer!

Aufgrund des hohen Besucheraufkommens ist im Baptisterium erhöhte Vorsicht vor Taschendieben geboten. Tragen Sie Wertsachen nah am Körper und halten Sie Taschen stets geschlossen. Die alten Steinböden und Treppen sind oft uneben und können rutschig sein. Wählen Sie festes, rutschfestes Schuhwerk und achten Sie stets auf Ihre Schritte.

Direkt im Baptisterium von San Giovanni finden Vogelbeobachter keine Vögel, da es ein geschlossener Sakralbau ist. Jedoch können außerhalb auf der Piazza San Giovanni Mauersegler im Sommer oder Haussperlinge auf den Dächern beobachtet werden. Die beste Zeit für ungestörte Beobachtungen ist die frühe Morgen- oder späte Abenddämmerung. Dann sind oft Rufe von Turmfalken von den umliegenden Türmen oder das Gezwitscher von Amseln aus den Gärten hörbar.