Moin, ihr Lieben, aus dem regenreichen Ketchikan!
Ward Cove ist weit mehr als nur ein Anlegeplatz für Kreuzfahrtschiffe; es ist ein lebendiges Geschichtsbuch Alaskas, eingebettet in atemberaubende Natur. Wenn man hier ankommt, umfängt einen sofort die kühle, feuchte Luft, schwer vom Duft der Nadelbäume und dem salzigen Hauch des Fjords. Der Blick schweift über spiegelglattes Wasser, gesäumt von dunkelgrünen Wäldern, die sich an steile Berghänge klammern, oft eingehüllt in mystische Nebelschleier. Doch zwischen dieser unberührten Schönheit entdeckt man auch die Überreste einer industriellen Vergangenheit: rostige Metallstrukturen, alte Kaianlagen, die von der Zeit erzählen, als hier die Ketchikan Pulp Company stand, eine gigantische Zellstofffabrik, die über Jahrzehnte das Herz der lokalen Wirtschaft bildete.
Ich erinnere mich, wie ich einmal mit einem älteren Tlingit-Einwohner namens George sprach, dessen Großvater in der Fabrik gearbeitet hatte. Er zeigte mir eine Stelle, wo der Fluss früher eine unnatürliche Farbe hatte und kaum Leben zuließ. "Niemand dachte, dass es sich jemals ändern würde", erzählte er mit leiser Stimme, während wir zusahen, wie Adler über dem jetzt klaren Wasser kreisten und er uns von den Lachsen erzählte, die wieder zurückgekehrt sind. Dieses Nebeneinander von industrieller Narbe und erstaunlicher natürlicher Regeneration macht Ward Cove so einzigartig. Es ist ein Ort, der die Geschichte des Kampfes und des Triumphs der Natur erzählt, während er gleichzeitig eine neue Ära des Tourismus und der Umweltfreundlichkeit einläutet – ein ständiger Beweis für die Widerstandsfähigkeit Alaskas.
Bis zum nächsten Abenteuer,
Euer Reiseblogger