Hallo ihr Lieben, packt eure virtuellen Koffer, denn heute geht es an einen der wohl magischsten Orte Liguriens: San Fruttuoso.
Diesen versteckten Juwel erreicht man nicht einfach mit dem Auto. Stattdessen offenbart sich die kleine Bucht erst nach einer Bootsfahrt von Portofino oder Camogli, oder über einen anspruchsvollen Wanderweg durch den Parco Naturale di Portofino. Beim sanften Gleiten des Bootes in die geschützte Bucht offenbart sich ein verzaubernder Anblick: Ein winziger Kieselstrand, umrahmt von steilen, mit mediterraner Macchia bewachsenen Hügeln, hinter denen – fast surreal – die alte Benediktinerabtei aus hellem Stein emporragt. Das türkise, glasklare Wasser lädt zum Eintauchen ein; salzige Luft mischt sich mit dem Duft von Pinien.
Die Abtei San Fruttuoso di Capodimonte, deren Ursprünge bis ins 10. Jahrhundert reichen, ist das Herzstück dieses Ortes. Ihre romanischen Mauern erzählen Geschichten von Mönchen, Seefahrern und der mächtigen Doria-Familie, die hier einst ihre Gräber fanden. Diese tiefe Verbindung von unberührter Natur und reicher Geschichte macht San Fruttuoso so einzigartig. Man spürt die Jahrhunderte in den Steinen, während das sanfte Plätschern der Wellen ein ewiges Lied singt.
Unter der Wasseroberfläche birgt San Fruttuoso ein weiteres Geheimnis: den Cristo degli Abissi. Diese imposante Bronzestatue, 1954 auf dem Meeresgrund versenkt, ist ein bewegendes Mahnmal für auf See verlorene Leben. Sie zieht Taucher aus aller Welt an und verleiht dem Ort eine zusätzliche, fast spirituelle Dimension. Das Gefühl, an einem so schwer zugänglichen, doch an Wundern reichen Ort zu sein, macht jeden Besuch unvergesslich.
Bis zum nächsten Abenteuer, eure Reiselustige.