Willkommen im pulsierenden Herzen Bolognas!
Kaum betritt man die Piazza di Porta Ravegnana, erheben sich die Due Torri wie zwei ungleiche Giganten, die den Himmel kratzen. Der höhere, stolze Asinelli-Turm, fast hundert Meter hoch, lehnt sich mit einer subtilen, aber spürbaren Neigung über die darunterliegende Stadt, seine abgenutzten Ziegel erzählen Geschichten aus Jahrhunderten. Sein kleinerer Bruder, der Garisenda, wirkt daneben fast gedrungen, seine markante Schieflage noch extremer, seine Spitze ein schiefes Ausrufezeichen über den Dächern. Wer den Asinelli-Turm erklimmt, spürt schon beim ersten Schritt auf den knarrenden Holzstufen das Gewicht der Geschichte. Der Aufstieg ist ein Labyrinth aus engen Gängen und steilen Treppen, die sich spiralförmig nach oben winden, vorbei an kleinen, vergitterten Fensteröffnungen, die flüchtige Blicke auf die roten Dächer Bolognas freigeben. Oben angekommen, öffnet sich ein atemberaubendes Panorama: ein Meer aus Terrakotta-Dächern, die sich bis zum Horizont erstrecken, durchzogen von den schmalen Gassen und belebten Plätzen, die aus dieser Höhe wie Miniaturlandschaften wirken.
Doch die Türme sind weit mehr als nur steinerne Zeugen der Zeit oder atemberaubende Aussichtspunkte. Sie sind tief in der Seele der Stadt verankert. Eine alte Anekdote, die jeder Student hier kennt, besagt, dass man den Asinelli-Turm nicht vor dem Abschluss besteigen sollte. Wer es dennoch wagt, riskiert, sein Studium nie zu beenden! Diese charmante Eigenheit zeigt, wie sehr die Türme im Alltag und Aberglauben der Stadt verwurzelt sind, ein ständiger Wächter über Generationen von Studierenden und ein stilles Versprechen für die Zukunft der ältesten Universität der westlichen Welt. Sie sind das unverkennbare Symbol Bolognas, ein Leuchtturm der Geschichte und ein Treffpunkt für Träume.
Bis bald, aus dem roten Herzen Italiens!