Stell dir vor, du stehst an einem Ort, der lebt, atmet und eine ganz eigene Melodie spielt. Du hörst es schon, bevor du es siehst, dieses tiefe Brummen, ein Gemisch aus Jazz-Trompeten, Blues-Gitarren und dem pulsierenden Beat von Popmusik, der aus jeder Tür quillt. Der Boden vibriert leicht unter deinen Füßen, als wäre die Stadt selbst ein riesiger Resonanzkörper. Die Luft? Sie ist dick, ja, schwer von einem Cocktail aus Süße – vielleicht von einem Beignet-Stand in der Nähe – dem Geruch von frittiertem Essen und einer unverkennbaren Note von Bier und vielleicht einem Hauch von etwas weniger Angenehmem, das die Nacht hinterlassen hat. Du spürst die Wärme der vielen Menschen um dich herum, ihre Energie, ihr Lachen, das sich mit dem Klirren von Eis in Gläsern und dem Ruf der Straßenkünstler vermischt. Es ist ein warmer, feuchter Atem, der dich umhüllt, typisch für New Orleans, und ab und zu streift dich ein leichter Windstoß, der den Geruch von frischem Regen oder feuchter Erde mit sich bringt, eine kurze Atempause in diesem olfaktorischen Orchester.
Wenn du die Bourbon Street wirklich erleben möchtest, ohne von den Massen erdrückt zu werden, ist der späte Nachmittag dein bester Freund. So gegen 16 oder 17 Uhr fängt die Straße an, lebendig zu werden, aber die ganz großen Menschenmassen, die erst später am Abend kommen, sind noch nicht da. Du kannst die Atmosphäre aufsaugen, die Musik hören, ohne ständig geschubst zu werden.
* Beste Zeit des Tages: Später Nachmittag (ca. 16-18 Uhr) für einen ersten Eindruck, Abend für das volle Spektakel.
* Wann meidest du die Massen: Ganz früh morgens (vor 10 Uhr) ist die Straße fast leer, perfekt für Fotos und einen ruhigen Spaziergang. Auch unter der Woche ist es generell entspannter als am Wochenende.
* Wie lange du bleiben solltest: Für einen ersten Eindruck reichen 1-2 Stunden am Nachmittag, um einmal durchzulaufen und die Stimmung aufzusaugen. Wenn du in Bars gehen und Musik hören möchtest, plane den ganzen Abend ein.
Was du dir sparen kannst, sind die überteuerten "Hand Grenade"-Getränke, die oft nur Zucker und billigen Alkohol enthalten, oder die sogenannten "Hurricane"-Drinks, die in vielen Bars nur Touristenfallen sind. Viele der Souvenirläden verkaufen den gleichen Kitsch, den du auch an anderen Orten der Stadt findest, oft zu höheren Preisen. Konzentriere dich stattdessen auf die Musik. Hör genau hin, welche Band dich mitreißt, und geh dort rein. Manchmal sind die unscheinbarsten Bars die besten.
* Was du auslassen solltest:
* Überteuerte Zuckerbomben-Cocktails in den offensichtlichsten Touristenbars (frag nach lokalen Biersorten oder probiere einen echten Sazerac in einer etablierten Bar).
* Souvenirläden, die generischen Kitsch verkaufen – echte, lokale Kunst und Handwerk findest du eher im French Market oder in Galerien.
Ein paar Insider-Tipps, die dir das Leben erleichtern: Toiletten sind auf der Bourbon Street Mangelware und oft nicht besonders sauber. Die Faustregel ist: Kauf ein Getränk in einer Bar, dann kannst du die Toilette benutzen. Es gibt keine öffentlichen Toiletten, auf die du dich verlassen kannst. Wenn du einen ruhigen Moment und einen guten Kaffee brauchst, weich auf eine der Seitenstraßen aus oder geh zum berühmten Café Du Monde am French Market, das nur wenige Blocks entfernt ist. Dort gibt es die legendären Beignets und einen starken Café au Lait – eine perfekte Flucht aus dem Trubel. Und noch ein Tipp: Halte deine Wertgegenstände nah bei dir und sei dir deiner Umgebung bewusst, besonders in den späten Stunden.
* Nützliche lokale Tipps:
* Toiletten: Erwarte keine sauberen öffentlichen Toiletten. Die meisten Bars haben welche, aber du musst in der Regel etwas bestellen.
* Kaffee & Snacks: Für einen guten Kaffee oder die berühmten Beignets, geh zum Café Du Monde am French Market (kurzer Fußweg von Bourbon Street).
* Sicherheit: Sei in den Abendstunden besonders aufmerksam, halte deine Wertsachen sicher verstaut und geh am besten nicht allein.
* Getränke: Probiere lieber ein lokales Craft Beer oder einen klassischen Cocktail wie den Sazerac in einer Bar mit Geschichte, statt der omnipräsenten, zuckrigen Touristen-Drinks.
Deine Lena von unterwegs