Stell dir vor, du stehst in Chicago, die Lichter der Stadt spiegeln sich im Chicago River, aber du suchst etwas anderes, etwas, das unter die Haut geht. Du suchst den Puls der Musik. Und dann findest du es: das House of Blues. Schon bevor du die Türen öffnest, spürst du es. Die Luft vibriert leise, ein tiefes Grollen, das durch den Boden steigt. Es riecht nach altem Holz, ein Hauch von Süße, vielleicht von Zuckerwatte oder verflossenem Bier, und diesem unverwechselbaren, warmen Geruch von Geschichte, der in alten Gebäuden hängt. Du hörst ein fernes, raues Lachen, das Versprechen einer unvergesslichen Nacht. Es ist, als würde das Gebäude selbst atmen, ein lebendiger Organismus, der darauf wartet, dich zu umarmen.
Du trittst ein, und plötzlich umfängt dich die Dunkelheit, durchbrochen von goldenen Lichtern, die die Wände schmücken, die mit folk art und religiösen Ikonen bestückt sind. Deine Finger gleiten über das raue Holz der Theke, spüren die Einkerbungen unzähliger Hände vor dir. Die Bässe pumpen jetzt nicht mehr nur durch den Boden, sondern durch deinen ganzen Körper. Du spürst die Energie der Menge, die Vorfreude, die sich in der Luft aufbaut, eine fast greifbare Erregung. Der Geruch von Popcorn vermischt sich mit dem erdigen Duft des alten Teppichs und dem subtilen Aroma von Schweiß und Leidenschaft. Stell dir vor, wie die erste Note der Gitarre durch den Raum schneidet, klar und rein, und dann der Gesang einsetzt, der dir eine Gänsehaut über den Rücken jagt – rau, ehrlich, voller Seele. Es ist nicht nur Musik, es ist eine Geschichte, die erzählt wird, eine Umarmung für deine Ohren und dein Herz.
So, nachdem wir uns ein bisschen in die Stimmung eingegroovt haben, hier ein paar praktische Tipps, damit dein Besuch im House of Blues in Chicago reibungslos läuft, quasi wie eine Textnachricht von mir an dich:
* Beste Tageszeit: Wenn du die volle Live-Musik-Erfahrung willst, komm abends, wenn Konzerte sind (achte auf den Spielplan). Für eine entspanntere Atmosphäre und gutes Essen ohne den Trubel der Konzertbesucher, ist die Zeit vor den Shows ideal, oft schon ab 17 Uhr. An Sonntagen ist der Gospel Brunch eine Institution – aber reserviere unbedingt!
* Menschenmassen vermeiden: Die größten Menschenmassen gibt es natürlich während und direkt vor den Top-Konzerten. Wenn du es ruhiger magst, besuche das Restaurant oder die Bar tagsüber oder am frühen Abend, bevor die Türen für die Konzerthalle öffnen. Der Gospel Brunch ist auch sehr beliebt, aber durch die Tischreservierungen besser organisiert.
* Wie lange bleiben: Das hängt davon ab, was du vorhast. Für ein Abendessen und ein paar Drinks vor einem Konzert reichen 1,5 bis 2 Stunden. Ein ganzes Konzert dauert in der Regel 3-4 Stunden (inklusive Vorband und Pausen). Der Gospel Brunch ist ein Erlebnis von etwa 2 Stunden.
* Was man auslassen sollte: Die Souvenirläden am Eingang sind oft überteuert. Wenn du ein Andenken suchst, schau lieber online oder in kleineren Musikläden in der Stadt nach authentischeren Fanartikeln der Bands, die dort spielen. Manche der einfacheren Bar-Snacks sind auch eher Standard – konzentriere dich lieber auf die Hauptgerichte im Restaurant, die oft sehr gut sind.
* Nützliche lokale Tipps:
* Toiletten: Im House of Blues selbst gibt es mehrere Toilettenbereiche, auch auf verschiedenen Ebenen. Sie sind in der Regel sauber, aber während der Hochbetriebszeiten kann es Warteschlangen geben.
* Cafés/Bars in der Nähe: Das HOB liegt zentral im River North Viertel. Direkt um die Ecke findest du unzählige Bars und Restaurants. Für einen schnellen Kaffee vorab gibt es Starbucks und andere Cafés nur wenige Blocks entfernt. Wenn du etwas Einzigartiges suchst, probiere eines der vielen lokalen Brauhäuser in der Nähe für ein Craft Beer vor der Show.
* Anreise: Die CTA (U-Bahn) ist ideal. Die Haltestellen Clark/Lake (grüne, pinke, orange, braune, blaue Linien) und Merchandise Mart (braune, lila Linien) sind nur wenige Gehminuten entfernt. Parken ist in der Gegend teuer und schwierig.
Lena auf Reisen