Was man dort eigentlich *macht*? Stell dir vor, du trittst aus dem Trubel der Stadt heraus und die Luft wird sofort anders. Ein Hauch von Salz und Meer, gemischt mit einem undefinierbaren, leicht süßlichen Duft, umweht dich. Du spürst die kühle, feuchte Brise auf deiner Haut, auch wenn die Sonne scheint. Und dann hörst du es – ein leises, konstantes Rauschen, durchsetzt von den Schreien der Möwen, die wie kleine Schatten über dir kreisen. Es ist ein Geruch, ein Gefühl, ein Klangteppich, der dich sofort packt und dich wissen lässt: Du bist angekommen.
Du folgst dem Geruch, der jetzt intensiver wird, würziger, fast animalisch, und dem lauten, gutturalen Bellen, das immer näherkommt. Stell dir vor, du biegst um eine Ecke und plötzlich bist du mittendrin: Dutzende, Hunderte von großen, glänzenden Körpern liegen dort, übereinandergestapelt auf Holzplattformen. Ihre Rufe sind ein einziges, lautes Konzert, ein ständiges Auf und Ab von Bellen, Knurren und Fauchen. Du siehst, wie sie sich winden, schieben und sonnen, während das Salzwasser immer wieder leicht über die Planken schwappt. Es ist laut, es ist lebendig, und der Geruch ist unverkennbar – eine Mischung aus Meer, Fisch und wildem Leben, die dir in die Nase steigt und dich daran erinnert, dass du hier nicht allein bist.
Kaum hast du dich von den lauten Bewohnern losgerissen, zieht dich schon der nächste unwiderstehliche Geruch an: warmes, frisch gebackenes Brot, gemischt mit dem süßlichen Aroma von gekochtem Krabbenfleisch und dem cremigen Duft einer reichhaltigen Suppe. Du gehst an den Ständen vorbei, wo dampfender Krabbentopf und riesige Schüsseln mit Clam Chowder angeboten werden. Stell dir vor, du hältst eine dieser warmen Brotschalen in den Händen, der knusprige Rand bricht leicht nach, wenn du ihn anpackst. Der Löffel sinkt in die dicke, cremige Suppe, die nach Muscheln und einer Spur Speck schmeckt, während du draußen sitzt und die salzige Luft und das geschäftige Treiben um dich herum genießt. Oder du probierst ein Stück der süßen, zarten Krabbe – ein Geschmackserlebnis, das einfach zu diesem Ort gehört.
Wenn du dich ein Stück weiter vom Trubel entfernst, wird es leiser, aber nicht weniger faszinierend. Du spürst den alten, knorrigen Holzsteg unter deinen Füßen, während du an historischen Schiffen vorbeigehst. Hör genau hin: Du kannst das leise Knarren der Masten und das Klappern der Seile im Wind hören, fast so, als würden die Schiffe Geschichten aus längst vergangenen Zeiten flüstern. Dein Blick schweift über das glitzernde Wasser, und in der Ferne siehst du die Silhouette von Alcatraz – eine Insel, die eine unheimliche Ruhe ausstrahlt, fast wie ein schlafender Riese, der seine Geheimnisse birgt. Und immer wieder, wenn du durch die Gassen schlenderst, fangen dich die Klänge von Straßenmusikern ein – ein Saxophon, das sanfte Melodien spielt, oder das rhythmische Klatschen einer Menschenmenge, die einer akrobatischen Darbietung zujubelt. Es ist eine Mischung aus Geschichte, Weite und spontaner Lebensfreude.
Okay, genug geschwärmt, jetzt zu den Fakten. Hinkommen ist easy: Die historische F-Line Streetcar fährt dich direkt dorthin, eine Fahrt ist schon ein Erlebnis. Oder du nimmst die Cable Car – Hyde Street ist die Endstation, perfekt für einen coolen Einstieg, aber rechne mit langen Wartezeiten. Am besten kommst du morgens unter der Woche, dann ist es noch relativ leer und du kannst die Atmosphäre wirklich aufsaugen, bevor die Massen kommen. Und ganz wichtig: Zieh dich im Zwiebellook an! Auch wenn die Sonne scheint, kann die Meeresbrise echt kalt sein, besonders am Nachmittag.
Wenn du schon mal da bist, schau unbedingt bei Boudin Bakery vorbei – allein der Geruch von frischem Sauerteigbrot ist es wert, und du kannst zuschauen, wie sie die Brote backen. Für Souvenirs: Überleg dir, ob du wirklich den x-ten Schlüsselanhänger brauchst. Manchmal sind die kleinen Kunstgalerien oder die Läden mit maritimem Flair abseits der Hauptwege interessanter. Und falls du noch Zeit hast: Ghirardelli Square ist nur einen Katzensprung entfernt, perfekt für eine heiße Schokolade oder ein Eis. Parken ist übrigens teuer und ein Albtraum, also nutz lieber die Öffis. Fisherman's Wharf ist ein bisschen chaotisch, ein bisschen touristisch, aber eben auch einzigartig in seinen Gerüchen, Geräuschen und dem Gefühl, direkt am Puls der Stadt und des Meeres zu sein.
Bis zum nächsten Abenteuer,
Léa auf Reisen