Stell dir vor, du kommst aus der Kühle der U-Bahn-Station Dundas. Der Zug vibriert noch leicht unter deinen Füßen, als du die Rolltreppe hinauffährst. Und dann, mit jedem Meter, den du der Oberfläche näherkommst, spürst du es: eine Welle aus Energie, die dich regelrecht umspült. Es ist ein Geräuschmeer, das sich langsam aufbaut – das tiefe Brummen der Stadt, gemischt mit einem helleren Summen, das von überallher zu kommen scheint. Dann spürst du die Wärme, die von oben herabstrahlt, fast wie Sonnenstrahlen, aber intensiver, pulsierender. Es ist die geballte Leuchtkraft der riesigen Bildschirme, die den Platz umrahmen, deren Licht du vielleicht nicht siehst, aber deren Energie du in der Luft fühlen kannst, wie ein leichtes Kribbeln auf deiner Haut. Du atmest tief ein und fängst eine Mischung aus Abgasen, dem süßlichen Duft von Zuckerwatte und dem würzigen Aroma von gebratenem Essen ein, das irgendwo in der Nähe verkauft wird. Und dann stehst du mittendrin, ein Teil dieses riesigen, atmenden Organismus.
Du bist jetzt auf dem Yonge-Dundas Square angekommen. Spürst du den festen, glatten Asphalt unter deinen Füßen? Der Platz ist weitläufig und offen, gibt dir Raum zum Atmen, obwohl so viele Menschen um dich herum sind. Du hörst das Stimmengewirr in unzähligen Sprachen, das Lachen, das Klingeln einer Straßenbahn in der Ferne und immer wieder Fetzen von Musik, die von irgendwoher kommt – mal sanft, mal pumpend. Vielleicht fängst du das rhythmische Klopfen eines Schlagzeugs ein oder die Melodie einer Gitarre, gespielt von einem Straßenmusiker, dessen Energie du spürst, auch wenn du ihn nicht siehst. Der Wind spielt mit deinen Haaren, bringt dir mal die Kühle eines aufziehenden Wolkenfeldes, mal die Wärme der Sonnenstrahlen, die sich in den Gebäuden spiegeln. Du kannst dich einfach treiben lassen, die Bewegungen der Menschen um dich herum wahrnehmen, wie ein sanftes Drängen, das dich weiterzieht, oder du findest einen Moment der Ruhe auf einer der Bänke und lauschst dem Puls der Stadt.
Wenn du den Yonge-Dundas Square wirklich erleben möchtest, probiere verschiedene Tageszeiten aus. Tagsüber ist er quirlig, voller Licht und Bewegung, aber am Abend, wenn die riesigen Bildschirme ihre volle Leuchtkraft entfalten, verwandelt sich der Platz in ein vibrierendes Lichtermeer, dessen Energie du fast körperlich spüren kannst. Die Oberfläche des Platzes ist eben und leicht zu begehen, perfekt, um sich treiben zu lassen. Achte nur darauf, dass du in den Stoßzeiten auf die vielen Menschen um dich herum Rücksicht nimmst; es kann eng werden, aber die Stimmung ist meist ausgelassen und freundlich. Eine kleine Powerbank für dein Handy ist immer eine gute Idee, falls du die Zeit vergisst, und bequeme Schuhe sind ein Muss, denn du wirst viel stehen und gehen. Du findest direkt am Platz und in den umliegenden Straßen unzählige Möglichkeiten für einen schnellen Snack oder ein Getränk – von Hot Dogs über süße Leckereien bis hin zu frischen Säften.
Und wenn du dich vom direkten Trubel des Platzes lösen möchtest, brauchst du nur ein paar Schritte zu gehen. Direkt gegenüber liegt das riesige Eaton Centre, wo du die kühle, klimatisierte Luft und den geschäftigen Trubel der Geschäfte erleben kannst. Es ist ein guter Ort, um einfach nur zu schlendern und die Atmosphäre aufzusaugen. Der Yonge-Dundas Square ist auch ein perfekter Ausgangspunkt, um das umliegende Unterhaltungsviertel zu erkunden. Du spürst die Energie der vielen Theater und Kinos in der Nähe, auch wenn du die Namen nicht kennst. Die vielen Geräusche, die von dort herüberwehen – das Summen von Menschenmengen, das gelegentliche Klatschen, das Öffnen und Schließen von Türen – erzählen dir von den vielen Geschichten, die sich dort abspielen. Von hier aus kommst du mit der U-Bahn oder den Straßenbahnen ganz einfach in jeden anderen Teil der Stadt.
Liebe Grüße von unterwegs,
Lena von unterwegs