Na, mein Schatz, stell dir vor, wir sind in Barcelona. Nicht in der lauten Innenstadt, sondern ein bisschen höher, dort, wo die Luft schon anders riecht – nach Pinien, nach warmer Erde, und manchmal, wenn der Wind richtig steht, nach dem Meer. Wir sind im Park Güell, aber nicht im überlaufenen Hauptteil. Nein, wir biegen ab, folgen einem kleinen Pfad, bis ein ganz besonderes Haus vor uns auftaucht. Es ist das Casa Museu Gaudí, sein ehemaliges Zuhause. Stell dir vor, du stehst davor, spürst die Sonne auf der Haut und hörst vielleicht das leise Zirpen der Zikaden. Du siehst nicht nur ein Gebäude, du fühlst die Ruhe, die dieser Ort ausstrahlt, eine ganz andere Energie als der Rest des Parks. Hier fangen wir an.
Du spürst die kühlen Steinmauern unter deinen Fingerspitzen, während du um das Haus herumgehst. Es ist nicht riesig, aber jeder Bogen, jedes Detail an den Wänden erzählt eine Geschichte. Schau mal genau hin – oder besser gesagt, fühle die organischen Formen, die Gaudí so liebte. Es ist, als ob das Haus aus dem Boden gewachsen wäre, nicht gebaut. Der Garten ist klein, aber fein, ein Ort zum Innehalten. Hier hat er gelebt, hier hat er sich zurückgezogen. Und genau das spürst du. Spar dir den Trubel des Hauptparks für später auf, wenn du möchtest. Wir tauchen jetzt erst mal in seine private Welt ein.
Wenn wir eintreten, ist da dieser leichte, alte Geruch in der Luft – eine Mischung aus Holz, Staub und Geschichte. Stell dir vor, du gehst durch die Räume, in denen Gaudí wirklich gelebt hat. Es ist nicht pompös, nicht überladen, sondern überraschend schlicht und persönlich. Du siehst seine Möbel, seine persönlichen Gegenstände. Versuche, dir vorzustellen, wie das Licht durch die Fenster fällt, wie die Stille war, nur unterbrochen vom Knarren der Dielen. Es ist, als würde er jeden Moment um die Ecke kommen. Der Wohnbereich und das Esszimmer im Erdgeschoss sind ein Muss – hier bekommst du ein Gefühl für seine Alltagswelt, fernab seiner großen Bauwerke.
Im Obergeschoss wird es dann etwas spezieller. Du findest dort sein Schlafzimmer und eine kleine Werkstatt. Sei ehrlich zu dir: Wenn du nicht gerade ein Hardcore-Gaudí-Fan bist, der jedes Detail seiner Arbeitsweise studieren will, kannst du hier ruhig etwas schneller durchgehen. Es gibt einige Skizzen und Modelle, die interessant sind, aber das wahre Gefühl für den Menschen Gaudí bekommst du im Erdgeschoss. Die Exponate sind informativ, aber sie haben nicht dieselbe Seele wie seine persönlichen Räume. Nimm dir lieber die Zeit, die Atmosphäre des Hauses auf dich wirken zu lassen, anstatt dich in jedem Ausstellungsstück zu verlieren.
Was du dir unbedingt für den Schluss aufheben solltest, ist das Gefühl, das dieser Ort hinterlässt. Wenn du wieder ins Freie trittst, schau noch einmal zurück auf das Haus. Es ist nicht so spektakulär wie die Sagrada Familia oder Casa Batlló, aber gerade deshalb ist es so besonders. Hier siehst du Gaudí nicht als den genialen Architekten, sondern als den Menschen, der er war. Es ist ein Ort der Besinnung, der dich verstehen lässt, woher seine Inspiration kam, wie er gelebt hat. Es ist ein intimer Einblick in sein Herz und seine Seele.
Also, hier ist unser kleiner, persönlicher Rundgang:
1. Start: Beginne direkt am Haus im Park Güell. Nimm dir Zeit, die äußere Architektur und den kleinen Garten zu erkunden. Fühle die Formen und die Ruhe.
2. Rein ins Haus: Geh direkt ins Erdgeschoss. Tauche ein in Wohn- und Essbereich. Das ist das Herzstück, hier spürst du seine Präsenz am stärksten.
3. Schneller durch: Das Obergeschoss mit Werkstatt und Schlafzimmer kannst du zügiger durchqueren, es sei denn, du bist an spezifischen Ausstellungsstücken sehr interessiert.
4. Der Abgang: Verlasse das Haus und nimm dir noch einen Moment, es von außen zu betrachten. Lass das Gefühl wirken, das dieser intime Einblick in sein Leben dir gegeben hat. Das ist das, was wirklich hängen bleibt.
Genieß es!
Olya from the backstreets