Hallo ihr Lieben, heute entführe ich euch zu einem der pulsierendsten Herzen Calis: der Kirche San Antonio.
Hoch oben auf einem sanften Hügel thront die weißgetünchte Iglesia de San Antonio, die weit mehr als nur ein spiritueller Zufluchtsort ist – sie ist eine lebendige Postkarte von Calis kolonialer Vergangenheit. Ihre schlichte, elegante Fassade mit den dunklen Holztüren und einem bescheidenen Glockenturm bildet einen reizvollen Kontrast zum pulsierenden Leben, das sich um sie herum entfaltet. Tritt man ein, bietet der kühle, ruhige Innenraum eine willkommene Atempause von der tropischen Hitze, erfüllt vom Duft alten Holzes und schwachem Weihrauch. Doch die wahre Magie strahlt nach außen: Der umliegende Parque San Antonio, ein lebendiger Treffpunkt, summt vom Gemurmel der Gespräche, dem rhythmischen Zupfen einer Gitarre und dem Aroma frisch gebrühten Tintos. Von den Steinbänken aus ist der Panoramablick über Cali, das sich in der Ferne erstreckt, atemberaubend, besonders wenn die Sonne untergeht und den Himmel in feurige Farben taucht. Es ist ein Ort, an dem Künstler skizzieren, junge Liebende sich treffen und Familien zusammenkommen, alles unter dem wachsamen Blick dieser altehrwürdigen Kirche.
Ich erinnere mich an einen Abend, als ich auf einer der Parkbänke saß. Eine ältere Dame, die offensichtlich Stammgast war, zeigte einer Gruppe junger Leute auf die Kirche und erzählte, wie sie hier als Kind ihre Erstkommunion hatte und später ihren Mann heiratete. Es war nicht die Architektur, die sie begeisterte, sondern die unzähligen Geschichten, die sich in ihren Mauern und auf dem Platz davor über Generationen hinweg abgespielt hatten. San Antonio ist eben nicht nur ein Gebäude, sondern ein lebendiges Archiv der Stadt.
Bis zum nächsten Cali-Abenteuer, eure Reisebloggerin!