Na klar, Praça da Figueira! Stell dir vor, du stehst mitten in Lissabon, und plötzlich öffnet sich vor dir ein riesiger, weiter Platz. Du spürst sofort die Weite, die Luft, die sich hier anders anfühlt als in den engen Gassen. Um dich herum hörst du ein konstantes, tiefes Brummen – das sind die alten, gelben Straßenbahnen, die hier vorbeirattern, ein Geräusch, das du bald mit Lissabon verbinden wirst. Dazu mischt sich ein Stimmengewirr, ein sanftes Murmeln von Gesprächen, das mal lauter wird, mal leiser, wie ein fließender Fluss. Die Sonne, wenn sie scheint, wärmt deine Haut sofort und lässt dich die Energie des Platzes förmlich aufsaugen.
Wenn du ein paar Schritte weitergehst, spürst du unter deinen Füßen die leicht unebenen Pflastersteine, die von unzähligen Schritten glattpoliert wurden. In der Mitte des Platzes, genau dort, wo die Geräusche am intensivsten sind, erhebt sich etwas Großes, Festes – eine Reiterstatue. Du kannst die kühle Bronze fühlen, wenn du nahe genug herangehst, die Details der Rüstung, die Stärke des Pferdes. Um dich herum ist immer Bewegung: Menschen, die eilig vorbeigehen, andere, die innehalten und lauschen, und das ständige Flügelschlagen und Gurren der Tauben, die hier überall zu Hause sind und sich fast schon zutraulich anfühlen, wenn sie nah an dir vorbeiflattern.
Besonders lebendig wird es, wenn du dich den Marktständen näherst, die sich regelmäßig am Rand des Platzes aufreihen. Hier riecht es nach frischen Früchten, nach reifen Orangen und saftigen Kirschen, je nach Saison. Du hörst die Rufe der Händler, die ihre Waren anpreisen, ein melodisches Portugiesisch, das auch ohne Worte ein Lächeln auf dein Gesicht zaubert. Manchmal liegt auch der Duft von frisch gebackenem Brot in der Luft, vermischt mit dem erdigen Geruch von Kräutern und dem süßen Aroma von Blumen. Du kannst die glatte Schale eines Apfels fühlen, die raue Oberfläche eines Kürbisses oder die zarten Blütenblätter eines Bouquets, das du vielleicht sogar mitnimmst.
Wenn du wirklich wissen willst, was man dort macht: Dreh eine Runde um den Platz, lass die Geräusche und Gerüche auf dich wirken. Am besten kommst du vormittags, dann ist der Markt am vollsten und du kannst dort frisches Obst, Käse oder Oliven kaufen. Es gibt auch kleine Cafés rundherum, wo du eine *bica* (Espresso) trinken und das Treiben beobachten kannst. Der Platz ist flach und leicht begehbar, also keine Sorge wegen Steigungen oder Stufen. Perfekt, um einfach mal anzukommen und die Stadt zu spüren.
Die Praça da Figueira ist auch ein super Ausgangspunkt, um Lissabon weiter zu erkunden. Von hier aus fahren viele Busse und die berühmten gelben Straßenbahnen ab, zum Beispiel die Linie 15E Richtung Belém oder die 28E, die dich durch die engsten Gassen der Altstadt bringt. Die Metrostation Rossio ist direkt um die Ecke, falls du die Stadt unterirdisch erkunden möchtest. Von hier aus bist du auch in wenigen Schritten in der Baixa, dem Viertel mit den geraden Straßen und vielen Geschäften, oder am Rossio-Platz. Es ist wirklich das Herzstück, von dem aus du dich in alle Richtungen aufmachen kannst.
Léa from the road