Na, mein Schatz, du fragst, was man auf den Walking Street Märkten in Chiang Mai *macht*? Das ist nicht nur ein Markt, das ist ein Gefühl, eine Welle, die dich mitreißt, sobald du dich der Thapae Gate näherst, besonders am Sonntagabend. Stell dir vor, wie die Dämmerung langsam über der Stadt liegt, die Hitze des Tages weicht einer sanften Kühle, und dann hörst du es – ein leises Summen, das anschwillt, je näher du kommst. Es ist das Geräusch von Tausenden von Stimmen, Lachen, leiser Musik und dem Brutzeln von Essen, das durch die Luft weht. Du spürst, wie der Boden unter deinen Füßen vibriert, nicht von Autos, sondern von den Schritten so vieler Menschen, die sich alle auf das gleiche Erlebnis freuen. Der Duft von gebratenem Knoblauch, süßen Früchten und würzigem Curry umhüllt dich, vermischt mit einem Hauch von Räucherstäbchen, der von den kleinen Tempeln am Straßenrand herüberweht. Du tauchst ein, atmest tief durch, und plötzlich bist du mittendrin.
Du lässt dich treiben, die Menge schiebt dich sanft vorwärts. Deine Hände gleiten über weiche Seidenschals, rau gewebte Baumwolle und kühl glattes Holz, geschnitzt zu Elefanten oder Buddhas. Du hörst das rhythmische Klopfen eines Hammers auf Metall, wo jemand Silberschmuck fertigt, und gleich daneben erklingen die zarten Töne einer thailändischen Flöte. Überall leuchten kleine Lichter – Lampions, Lichterketten und die warmen Glühbirnen der Stände, die ihre Waren präsentieren. Du brauchst deine Augen kaum, um die Lebendigkeit zu erfassen; du *fühlst* sie. Der Geruch von frischen Jasminblüten, die zu Girlanden geflochten werden, vermischt sich mit dem erdigen Duft von handgemachten Seifen. Es ist ein Fest für die Sinne, ein Tanz der Eindrücke, bei dem du einfach nur dabei sein musst, um es zu verstehen.
Und dann das Essen! Oh, das Essen. Stell dir vor, du stehst vor einem Stand, wo der Duft von gegrilltem Hühnchen mit Klebreis dich magisch anzieht. Du riechst die Schärfe von Chilis, die Süße von Mango Sticky Rice, das Salzige von getrocknetem Fisch. Du probierst ein kleines Spießchen mit Satay, das Fleisch zart, die Erdnusssauce cremig und würzig. Oder du beißt in eine frittierte Banane, außen knusprig, innen warm und weich. Es ist ein endloses Buffet, das sich über die gesamte Straße erstreckt. Du schlürfst einen frisch gepressten Saft, kühl und erfrischend, während du dich an den Rand eines Tempelhofs setzt, die Füße von der Hitze des Pflasters erholt, und einfach nur dem Treiben zusiehst. Das Geräusch von schmatzenden Mündern, das zufriedene Seufzen der Esser und das leise Klirren von Eis in Gläsern – das ist der Soundtrack deines Essenserlebnisses.
Der Samstagabend-Markt an der Wualai Road ist übrigens auch magisch, nur etwas intimer und oft ein bisschen lokaler, mit weniger Touristen als der sonntägliche Gigant. Wenn du ihn besuchst, versuch, gleich zu Beginn, so gegen 17:30 Uhr, dort zu sein. Da ist es noch nicht so voll, und du kannst in Ruhe stöbern, bevor die Hauptmasse kommt. Zieh bequeme Schuhe an, denn du wirst viel laufen, und atmungsaktive Kleidung, da es trotz der Abendstunden immer noch warm sein kann. Nimm immer genug Bargeld mit, denn die meisten Stände akzeptieren keine Karten, und kleine Scheine sind praktisch. Wenn du etwas kaufen möchtest, kannst du freundlich nach dem Preis fragen und eventuell ein kleines bisschen handeln – aber immer mit einem Lächeln und Respekt. Und ganz wichtig: Trink genug Wasser! Es gibt überall Stände, die gekühlte Getränke anbieten.
Wenn du dann nach Stunden, vielleicht mit vollen Taschen und einem noch volleren Herzen, den Markt wieder verlässt, spürst du eine angenehme Müdigkeit. Die lauten Geräusche werden wieder zu einem leisen Summen in der Ferne, die intensiven Gerüche verfliegen langsam, aber der Geschmack der Erinnerungen bleibt auf deiner Zunge. Du hast nicht nur einen Markt besucht; du hast ein Stück Chiang Mai *gelebt*. Du hast dich von der Energie der Menschen tragen lassen, dich von den Aromen verführen lassen und die Wärme der thailändischen Gastfreundschaft gespürt. Es ist dieses Gefühl, diese Gesamterfahrung, die bleibt und dich immer wieder zurückziehen wird.
Deine Léa von unterwegs