Stell dir vor, du stehst am Fuße der Jiankou-Mauer, und schon der erste Schritt auf dem Weg dorthin verrät dir alles. Hier gibt es keine glatt asphaltierten Pfade, keine makellosen Kopfsteinpflaster, die dich sanft nach oben leiten. Du spürst sofort die Wildheit unter deinen Füßen: lose Steine, erdige Abschnitte, die bei jedem Tritt leicht nachgeben, und Wurzeln, die sich wie alte Adern über den Boden schlängeln. Es riecht nach feuchter Erde, altem Stein und den harzigen Kiefern, die sich an die Hänge klammern. Jeder Schritt ist eine bewusste Entscheidung, ein Abtasten des Untergrunds, bevor du dein Gewicht verlagerst, und das Geräusch deiner Sohlen auf dem Schotter ist das erste Geräusch, das du wahrnimmst, abgesehen vom Wind in den Bäumen.

Du gehst weiter, und der Pfad wird schmaler, unerbittlicher. Oft ist er kaum breiter als deine Schultern, und du musst dich an den Seitenwänden der Mauer oder an den überhängenden Ästen vorbeischlängeln. Du fühlst das raue, kühle Gestein der Mauer unter deinen Fingerspitzen, wenn du dich abstützt, oder die weichen, leicht feuchten Blätter von Sträuchern, die sich in den Weg drängen. Es gibt Abschnitte, wo die alten Ziegelstufen so bröckelig sind, dass sie unter deinem Gewicht zerbröseln, und du spürst die unregelmäßigen Kanten unter den Füßen. Manchmal ist der Weg so steil, dass du deine Hände benutzen musst, um dich hochzuziehen, dich an den kalten, unebenen Steinen festklammernd, die vor Jahrhunderten von Menschenhand gesetzt wurden.

Dieser Weg ist nicht dazu da, dich zu führen, sondern er ist die Mauer selbst, die sich durch die Landschaft windet. Es gibt keine ausgeprägten "Pfade", die die Mauer säumen; stattdessen ist die Oberfläche der Mauer dein Weg. Du spürst die Risse und Spalten in den uralten Ziegeln, die Abnutzung von Jahrhunderten. An manchen Stellen sind die Brüstungen fast vollständig verschwunden, und du spürst nur noch die weite, offene Leere neben dir, während der Wind an dir zerrt. Es ist ein Auf und Ab, ein ständiges Anpassen an die Launen der Natur und des Verfalls, bei dem du dich voll und ganz auf dein Gleichgewicht und das Gefühl deiner Füße verlassen musst.

Ein kleiner Tipp: Weil die Pfade so uneben und anspruchsvoll sind – es gibt, wie gesagt, keine glatten Abschnitte – ist wirklich gutes Schuhwerk das A und O. Denk an feste Wanderschuhe mit gutem Profil, die deine Knöchel stützen. Nimm auch genug Wasser mit, denn das Klettern und Balancieren ist anstrengender, als man denkt, und du wirst dankbar sein für jede Erfrischung. Es ist kein Spaziergang, sondern eine echte Herausforderung, die aber mit unglaublichen Eindrücken belohnt wird.

Olya from the backstreets

Stell dir vor, du stehst auf einem alten Stein, der seit Jahrhunderten die Zeit überdauert hat. Der Wind pfeift sanft um dich herum und trägt Geschichten von Kaisern und Wächtern mit sich. Das ist Jiankou, kein Disneyland der Großen Mauer, sondern ihr wildes, ungezähmtes Herz. Und wann fühlst du diese Seele am intensivsten? Ganz klar: Im späten Herbst, so gegen Ende Oktober, Anfang November.

Die Luft ist dann klar und kühl, bei jedem Atemzug spürst du eine Frische, die bis in deine Lungen zieht und dich lebendig macht. Es riecht nach feuchter Erde, nach den harzigen Nadeln der Kiefern, die sich an die steilen Hänge klammern, und manchmal, ganz leise, weht ein Hauch von verbranntem Holz herüber – vielleicht von einem weit entfernten Bauernhaus. Du hörst nur das Knirschen deiner Schritte auf den losen Steinen, das Rascheln trockener Blätter, die der Wind über die Mauer tanzen lässt, und ab und zu den Ruf eines einsamen Vogels. Keine Menschenmassen, kein Lärm, nur du und die Geschichte, die in den Steinen atmet.

Gerade diese Stille ist es, die Jiankou so besonders macht. Hier begegnest du vielleicht einer Handvoll Gleichgesinnter – Abenteurer, die wie du die Authentizität suchen. Du wirst nicht Schulter an Schulter mit Hunderten von Touristen stehen, die Selfies machen. Stattdessen hast du oft ganze Abschnitte für dich allein, kannst innehalten, dich umschauen, die unendliche Weite und die raue Schönheit wirklich auf dich wirken lassen. Es ist eine Begegnung mit dir selbst und der Natur, ungestört und tief.

Aber sei dir bewusst, dass das Wetter hier oben Launen hat und die Stimmung der Mauer drastisch verändern kann. Ein plötzlicher Nebel kann die Mauer in ein mystisches Band verwandeln, das sich im Nichts verliert – unglaublich atmosphärisch, aber auch unheimlich und die Orientierung erschwerend. Regen macht die bröckeligen Stufen und losen Steine extrem rutschig und gefährlich, während Schnee eine Märchenlandschaft zaubert, die jedoch nur für erfahrene Wanderer sicher ist. Im Hochsommer kann es dagegen drückend heiß und schwül werden, was die anspruchsvolle Wanderung zusätzlich erschwert und die Magie etwas nimmt. Prüfe immer den Wetterbericht und sei auf alles vorbereitet.

Wenn du dieses Abenteuer wagen willst, denk daran: Jiankou ist anspruchsvoll. Das ist kein Spaziergang. Festes Schuhwerk mit gutem Profil ist absolut unerlässlich – am besten Wanderschuhe, die über die Knöchel gehen. Pack ausreichend Wasser und ein paar Snacks ein, denn hier gibt es keine Verkaufsstände. Und ganz wichtig: Geh nicht allein, wenn du unerfahren bist, oder informiere zumindest jemanden über deine Pläne. Die Wege sind ungesichert und erfordern Trittsicherheit. Aber genau das macht es ja aus: Es ist ein echtes Erlebnis, das dich fordert und belohnt.

Bis bald auf dem nächsten Abenteuer,

Olya von den Backstreets

Stell dir vor, du stehst am Fuße der Großen Mauer, aber nicht dort, wo die Touristenbusse parken und die Souvenirstände locken. Hier in Jiankou ist es anders. Du hörst nur den Wind, der durch die alten Zinnen pfeift, ein tiefes, raues Flüstern, das Geschichten von Jahrhunderten in sich trägt. Die Luft ist frisch, klar, und du riechst eine Mischung aus feuchter Erde, Kiefernnadeln und dem Hauch von Abenteuer. Wenn du die Hand ausstreckst, spürst du die raue, kühle Oberfläche der Steine, jeder einzelne davon ein Zeuge der Zeit. Du gehst einen schmalen Pfad entlang, und unter deinen Füßen knirscht loses Gestein, während du langsam den Hang hinaufsteigst. Dein Blick schweift über die Landschaft – endlose grüne Hügel, die sich wie Wellen bis zum Horizont erstrecken, und mittendrin schlängelt sich dieses unglaubliche Band aus Stein, wild und ungezähmt, manchmal fast überwuchert von der Natur, die sich ihren Raum zurückerobert. Hier spürst du die Freiheit, die Weite und eine tiefe Verbundenheit mit etwas Uraltem, das einfach nur *ist*.

Mein Großvater pflegte zu sagen, die Mauer bei Jiankou sei wie ein alter Drache, der tief schläft, aber dessen Atem man noch spüren kann. Er erzählte, wie seine eigene Großmutter als kleines Mädchen hier oben spielte, während die Erwachsenen die Felder bestellten. Sie sahen die Mauer nicht als Touristenattraktion, sondern als einen Teil ihres Lebens, als eine Grenze, die Schutz bot, aber auch eine Herausforderung war. Er meinte, wenn man ganz still ist und lauscht, hört man noch das Echo der Stimmen von damals, der Arbeiter, die hier schwitzten, der Wachen, die in der Kälte froren, und der Familien, die unter ihrem Schutz lebten. Für ihn war Jiankou der Beweis, dass selbst das Größte von Menschenhand Geschaffene irgendwann wieder von der Natur umarmt wird – ein Ort, an dem man Demut lernt und versteht, dass alles vergänglich ist, außer der Schönheit der Landschaft und der Beharrlichkeit des menschlichen Geistes.

Wenn du diesen Ort selbst erleben möchtest, sei dir bewusst: Jiankou ist nichts für Anfänger. Es gibt keine Seilbahnen oder bequeme Stufen. Du musst bereit sein, zu wandern, manchmal auch zu klettern. Am besten kommst du mit einem privaten Fahrer oder einem Taxi, das dich bis zum Startpunkt bringt – öffentlicher Nahverkehr ist hier kaum eine Option. Pack unbedingt feste Wanderschuhe ein, die guten Grip haben, denn die Steine können rutschig sein und die Pfade sind oft steil. Genug Wasser und Snacks sind essenziell, da es unterwegs keine Geschäfte gibt. Und denk an Schichten bei der Kleidung, denn das Wetter kann sich in den Bergen schnell ändern. Ein kleiner Rucksack, in dem du alles verstauen kannst, ist ideal, um die Hände frei zu haben.

Ein Besuch am frühen Morgen ist immer eine gute Idee, besonders wenn du die Ruhe und die besondere Lichtstimmung genießen möchtest, bevor die wenigen anderen Wanderer eintreffen. Frühling und Herbst sind die besten Jahreszeiten – im Frühling blüht alles und die Temperaturen sind angenehm, im Herbst leuchten die Blätter in unglaublichen Farben, und die klare Luft bietet fantastische Weitsicht. Im Sommer kann es sehr heiß und feucht werden, und im Winter ist der Zugang oft wegen Schnee und Eis gesperrt oder extrem gefährlich. Hör auf deinen Körper und geh keine unnötigen Risiken ein. Es gibt Abschnitte, die wirklich anspruchsvoll sind, und es ist keine Schande, umzukehren, wenn du dich nicht sicher fühlst. Sicherheit geht hier immer vor dem perfekten Foto.

Olya from the backstreets

Stell dir vor, du stehst nicht einfach nur auf einer Mauer, sondern auf einem Jahrtausende alten Drachenrücken, der sich wild und ungezähmt durch die Berge schlängelt. Das ist Jiankou. Du spürst den rauen, kühlen Stein unter deinen Händen, wenn du dich abstützt, die Oberfläche abgenutzt von unzähligen Schritten und den Winden, die hier seit Ewigkeiten pfeifen. Hör genau hin: Du hörst nicht das geschäftige Treiben von Touristenmassen, sondern nur das Rascheln der Blätter in den Kiefern, das ferne Krächzen eines Vogels und den Wind, der dir Geschichten von Kaisern und Wachen ins Ohr flüstert. Du atmest tief ein und riechst die feuchte Erde, den Duft von Nadelbäumen und die reine, kühle Bergluft. Jeder Schritt auf den unebenen, oft überwucherten Stufen ist eine Reise in die Vergangenheit, ein Tanz mit der Natur, die sich ihren Raum zurückerobert.

Wenn du diesen einen Moment festhalten willst, wo die Seele der Großen Mauer am greifbarsten wird, dann musst du dich zum Abschnitt "Yīngfēi Dǎo Yǎng" (Adler fliegt aufwärts) vorwagen. Stell dir vor, du erreichst diesen Punkt, wo die Mauer scheinbar senkrecht abfällt und sich dann wieder steil in den Himmel schwingt. Du stehst auf einer schmalen, bröckelnden Kante, rechts und links nur der Abgrund, die Natur hat hier die Überhand gewonnen. Um dich herum siehst du nur endlose grüne Wellen von Bergen, die sich bis zum Horizont erstrecken, durchzogen von dem grauen Band der Mauer, das wie eine Narbe in der Landschaft liegt. Du fühlst das Adrenalin in dir aufsteigen, spürst die Ehrfurcht vor dieser gewaltigen Konstruktion und der unberührten Wildnis. Hier ist es still, so still, dass du das Pochen deines eigenen Herzens hören kannst.

Und wann ist dieser Anblick am magischsten? Früh am Morgen, wenn die Sonne gerade erst über den Berggipfeln aufsteigt. Stell dir vor, wie die ersten goldenen Strahlen die alten Steine küssen und einen warmen Glanz auf die zerfallenen Wachtürme werfen. Oft hüllt sich das Tal dann noch in einen leichten Nebelschleier, der sich langsam lichtet und die Mauer wie eine schwebende Insel aus der Watte emporsteigen lässt – das ist der Moment, in dem die Stimmung fast mystisch wird und das Licht perfekt ist. Aber mal ehrlich, das ist kein Spaziergang: Du brauchst unbedingt feste, knöchelhohe Wanderschuhe mit gutem Profil, denn der Weg ist steil und rutschig. Nimm viel Wasser mit, mindestens 2-3 Liter pro Person, und ein paar Snacks. Und ganz wichtig: Plan deine Anreise im Voraus. Am besten nimmst du ein Taxi oder einen privaten Fahrer, der dich zum Dorf Xizhazi bringt, von dort starten die Wanderwege. Es gibt keine Seilbahnen oder Souvenirstände hier, nur du und die Mauer.

Olya from the backstreets

Hey du,

stell dir vor, du lässt das laute Summen Pekings hinter dir, jede Stunde ein bisschen mehr, bis die Stadt nur noch ein ferner Dunst am Horizont ist. Die Landschaft wechselt, wird hügeliger, grüner, und die Luft fühlt sich plötzlich klar und frisch an, riecht nach Erde und feuchtem Laub. Du hörst nur noch das Rascheln der Blätter im Wind und vielleicht ein paar ferne Vogelrufe. Und dann, aus dem Nichts, schiebt sich dieser steinerne Riese durch die Baumwipfel – die Große Mauer bei Jiankou. Es ist nicht die glatte, polierte Version, die du von Postkarten kennst, sondern wild, zerklüftet, als würde sie sich nach Jahrhunderten des Schlafes endlich strecken. Du merkst sofort: Das wird anders.

Du spürst den unebenen Stein unter deinen Füßen, hörst das Knirschen von Geröll bei jedem Schritt. Der Pfad ist steil, manchmal fast senkrecht, und du musst dich an Wurzeln und Felsen festhalten, um nicht zu rutschen. Die Mauer selbst ist hier und da von Pflanzen überwuchert, kleine Bäume wachsen aus den Zinnen, und du kannst die rohe Kraft der Natur fühlen, die sich ihren Weg zurückerobert. Es ist ein echtes Abenteuer, ein Klettern und Balancieren, bei dem jeder Muskel in deinem Körper arbeitet. Manchmal musst du dich ducken, um unter herabhängenden Ästen hindurchzukommen, und das Gefühl, wenn du dich an einer bröckelnden Steinmauer hochziehst, ist eine Mischung aus Adrenalin und tiefem Respekt vor dem Alter dieses Bauwerks.

Und dann, plötzlich, öffnet sich die Welt. Du erreichst eine der verfallenen Wachtürme, und der Wind pfeift dir um die Ohren. Das Panorama, das sich dir bietet, raubt dir den Atem: Die Mauer schlängelt sich wie eine versteinerte Schlange über die grünen Hügel, so weit das Auge reicht, verschwindet in der Ferne und taucht wieder auf. Es ist eine unendliche Weite, und die Stille hier oben ist fast greifbar. Du fühlst dich winzig und doch unglaublich verbunden mit etwas so Großem und Uraltem. Die Sonne wärmt dein Gesicht, und du schließt die Augen für einen Moment, um dieses Gefühl von Freiheit und Weite ganz in dich aufzunehmen.

Aber mal ehrlich, es ist kein Spaziergang. Die Anreise ist ein Abenteuer für sich, da es keine direkten öffentlichen Verkehrsmittel gibt. Du musst ein Taxi oder einen privaten Fahrer organisieren, und selbst dann ist der letzte Teil des Weges oft eine holprige Schotterstraße. Und ganz wichtig: Nimm genug Wasser mit, viel mehr als du denkst! Es gibt dort oben keine Kioske oder Verkäufer, und die Anstrengung ist echt. Ich hab das am eigenen Leib gemerkt und musste mir mein Wasser rationieren, was echt nicht angenehm war. Auch festes Schuhwerk mit gutem Profil ist ein Muss, keine Turnschuhe, die Rutschgefahr ist real. Die Mauer ist hier eben nicht restauriert, und das ist Fluch und Segen zugleich.

Was mich wirklich überrascht hat, war die Stille und die relative Einsamkeit. Man ist fast allein dort oben, besonders wenn man früh startet. Im Gegensatz zu den überlaufenen Abschnitten wie Badaling oder Mutianyu hast du hier wirklich das Gefühl, ein Entdecker zu sein. Es ist die perfekte Wahl, wenn du die Mauer in ihrer wildesten, ursprünglichsten Form erleben willst und bereit bist, dafür körperlich alles zu geben. Aber sei ehrlich zu dir selbst, ob du fit genug bist, sonst wird der Traum schnell zum Albtraum. Es war anstrengend, aber diese unvergleichliche Authentizität war jede Mühe wert.

Liebe Grüße von unterwegs,

Olya from the backstreets

Hey du!

Stell dir vor, du stehst da, wo die Große Mauer am wildesten ist, wo sie sich wie ein alter Drache über die Bergrücken schlängelt: Jiankou. Du atmest tief ein, und die Luft ist klar und frisch, erfüllt vom Duft der Pinien und der kühlen Erde. Es ist still hier oben, eine Stille, die nur vom leisen Flüstern des Windes unterbrochen wird, der durch die alten Zinnen streicht. Du hörst vielleicht das Rascheln eines Vogels im Unterholz oder das ferne Echo deines eigenen Atems. Es ist kein überfüllter Touristenort, sondern ein Ort, an dem die Geschichte greifbar wird, wo du die rohe, ungezähmte Kraft dieser unglaublichen Struktur wirklich fühlen kannst.

Du gehst vorsichtig Schritt für Schritt auf den unebenen Steinen. Unter deinen Händen spürst du die raue Textur der alten Ziegel, die über Jahrhunderte von Wind und Wetter geformt wurden. Manche sind glatt poliert, andere bröckeln sanft unter deinem Finger. Jeder Stein erzählt eine Geschichte. Du spürst die leichte Steigung, die deine Muskeln fordert, aber jeder Blick, den du über die endlosen Berge schweifen lässt, ist die Anstrengung wert. Die Mauer windet sich vor dir wie ein Band, verschwindet in den Nebeln der Ferne und taucht dann wieder auf. Es ist ein Gefühl von Freiheit und Ehrfurcht, ein Moment, in dem du dich winzig und doch unendlich verbunden mit etwas so Großem fühlst.

Leider muss ich hier ganz ehrlich sein, wenn es um die Barrierefreiheit geht. Jiankou ist für Rollstühle oder Scooter leider nicht geeignet. Die Mauer hier ist wild, unrenoviert und extrem uneben. Es gibt steile Abschnitte, fehlende Stufen, Geröll und zugewachsene Pfade. Es ist keine gepflegte Touristenattraktion, sondern eher ein Ort für erfahrene Wanderer. Du findest dort keine Verleihstationen für Rollstühle oder Scooter, und es gibt auch keine Rampen oder spezielle Wege. Die Infrastruktur, die du von barrierefreien Orten kennst, ist hier nicht vorhanden. Wenn du die Große Mauer mit einem Rollstuhl erleben möchtest, wären Abschnitte wie Badaling oder Mutianyu viel besser geeignet, da sie Seilbahnen, Lifte und befestigte Wege bieten. Für Jiankou bräuchtest du, wenn überhaupt, extrem robuste Offroad-Rollstühle und eine Menge persönliche Unterstützung, um überhaupt an die Mauer heranzukommen und dann nur sehr kurze Strecken auf dem Boden in der Nähe des Startpunkts zurückzulegen. Es ist einfach nicht dafür ausgelegt.

Olya from the backstreets

Na, du fragst dich, was man an der Chinesischen Mauer bei Jiankou eigentlich *macht*? Stell dir vor, der Wecker klingelt, es ist noch dunkel draußen, aber du bist voller Vorfreude. Du sitzt im Kleinbus, spürst die kühle Morgenluft durchs offene Fenster wehen und hörst, wie die Stadt langsam hinter dir verstummt. Die Landschaft wird hügeliger, grüner, und dann, ganz plötzlich, taucht sie auf: ein graues Band, das sich wie eine Schlange über die bewaldeten Bergrücken schlängelt. Hier ist sie anders, wilder, nicht so glattgebügelt wie an den Touristen-Hotspots. Du spürst sofort: Das wird ein echtes Abenteuer.

Wenn du aussteigst, ist es meist noch angenehm kühl, die Luft riecht nach feuchter Erde und Bäumen. Der Weg zur Mauer beginnt oft unscheinbar, manchmal nur ein schmaler Pfad, der sich durch dichtes Gestrüpp windet. Du spürst die Steigung sofort in den Waden, jeder Schritt auf dem unebenen Boden fordert Aufmerksamkeit. Manchmal musst du dich an Ästen festhalten, um das Gleichgewicht zu halten, oder über Wurzeln steigen, die wie dicke Seile den Weg kreuzen. Dein Atem geht schneller, du hörst nur noch das Rascheln der Blätter und dein eigenes Herzklopfen, während die Sonne langsam die Baumwipfel erreicht. Nimm unbedingt festes Schuhwerk mit, das guten Halt gibt, und eine Flasche Wasser, denn der Aufstieg kann ganz schön schweißtreibend sein.

Endlich erreichst du die Mauer. Ihre Steine sind rau unter deinen Händen, bemoost und vom Wetter gezeichnet. Du spürst die Geschichte, die in jedem einzelnen Stein steckt. Der Wind pfeift manchmal leise durch die Lücken der Zinnen, und du hörst das ferne Rauschen der Bäume im Tal. Hier ist sie nicht restauriert, sondern zerfallen, überwuchert, und genau das macht ihren Reiz aus. Mauern fallen ein, Bäume wachsen aus den Türmen – du siehst, wie die Natur sich ihren Raum zurückerobert. Es ist ein erhabenes Gefühl, auf diesen alten Steinen zu stehen und die unendliche Weite zu überblicken.

Das eigentliche "Machen" ist dann das Gehen. Du gehst über unebene Abschnitte, manchmal sind die Steine so locker, dass du genau hinschauen musst, wohin du deinen Fuß setzt. Dann wieder kletterst du über steile, fast senkrechte Passagen, für die es vielleicht ein Seil oder eine Eisenkette gibt, an der du dich hochziehen kannst. Du spürst die Anstrengung in deinen Muskeln, die Sonne auf deiner Haut, und immer wieder diesen unglaublichen Weitblick. Du passierst verfallene Wachtürme, in die du hineingehen kannst, um kurz zu verschnaufen und die Aussicht durch die alten Fensteröffnungen zu genießen. Es ist ein ständiges Auf und Ab, ein Tanz mit der Natur und der Geschichte. Pack dir ein paar Snacks ein, um zwischendurch Energie zu tanken, denn du wirst länger unterwegs sein, als du denkst.

Der Abstieg ist dann oft eine Mischung aus Erleichterung und Melancholie. Deine Beine sind müde, aber dein Kopf ist voller Eindrücke. Du spürst noch die Wärme der Sonne auf deinem Gesicht, während du dich langsam wieder dem Ausgangspunkt näherst. Manchmal triffst du auf Bauern, die lokale Produkte verkaufen, oder einfach auf andere Wanderer, die dasselbe Abenteuer hinter sich haben. Die Rückfahrt ist dann oft stiller, jeder hängt seinen eigenen Gedanken nach. Du hast nicht nur eine Mauer gesehen, du hast sie erwandert, erklommen, gefühlt – du warst ein Teil ihrer wilden Schönheit.

Bis zum nächsten Abenteuer,

Olya from the backstreets

Jiankou: Wo die Mauer atmet

Stell dir vor, du stehst nicht vor einer Touristenattraktion, sondern vor einem lebendigen Denkmal. Die Chinesische Mauer bei Jiankou ist anders. Sie ist roh, ungezähmt, eine Narbe in der Landschaft, die von Jahrhunderten erzählt. Du spürst sofort, dass hier die Zeit anders tickt. Ein leichter, kühler Wind streicht über dein Gesicht, bringt den Geruch von feuchter Erde und uraltem Stein mit sich, eine Mischung, die tief in deine Nase steigt und dir sagt: Das ist echt. Du hörst nichts als das Wispern des Windes, der durch die zerfallenen Zinnen pfeift, ein leises Lied der Geschichte. Hier ist kein Platz für laute Gruppen, nur für dich und die Mauer.

Um dorthin zu kommen, musst du ein bisschen Vorarbeit leisten. Am besten nimmst du von Peking aus ein Taxi oder einen privaten Fahrer, der dich bis zum Dorf Xizhazi bringt. Von dort aus gibt es Wanderwege, die zur Mauer hinaufführen. Frag einfach die Einheimischen, die sind super hilfsbereit und zeigen dir den Weg. Es ist kein einfacher Spaziergang, der Aufstieg ist steil und fordernd, aber jeder Schritt lohnt sich. Denk daran, früh aufzubrechen, um die Ruhe und das beste Licht zu erwischen, bevor die Sonne zu hoch steht und die Hitze drückend wird.

Sobald du oben bist und deine Hand auf die rauen, von der Sonne gewärmten Steine legst, spürst du die Energie, die von diesem Ort ausgeht. Du gehst über ungleichmäßige Pfade, steigst über umgestürzte Mauerstücke und kletterst manchmal sogar. Unter deinen Füßen knirschen kleine Steine und trockene Blätter. Der Blick schweift über endlose grüne Berge, die sich wie Wellen in der Ferne verlieren, und die Mauer schlängelt sich wie ein Drachenrücken über die Hügel. Jeder Turm, jede Lücke erzählt eine Geschichte von Widerstand und Verfall. Du fühlst dich klein und gleichzeitig unglaublich verbunden mit etwas Großem, Altem.

Ganz wichtig: Pack genug Wasser ein – viel mehr, als du denkst! Und trage unbedingt feste Wanderschuhe mit gutem Profil. Die Mauer ist hier nicht restauriert, es gibt lose Steine und steile, ungesicherte Abschnitte. Das ist kein Spaziergang für Anfänger oder für Leute, die unsicher auf den Beinen sind. Nimm dir Zeit, sei vorsichtig und genieße die Wildnis. Ein kleiner Rucksack mit ein paar Snacks und einem Erste-Hilfe-Set ist auch eine gute Idee. Und vergiss nicht, deinen Müll wieder mitzunehmen – wir wollen diesen magischen Ort so ursprünglich wie möglich erhalten.

Wenn du ganz still bist, dich vielleicht sogar auf einen der alten Steine setzt und tief einatmest, dann riechst du es: Es ist der ganz spezifische, leicht süßlich-erdige Duft von wildem Thymian und anderen kleinen Kräutern, die direkt aus den Ritzen der uralten Mauer wachsen. Es ist kein Geruch, den du in einem Führer findest, sondern etwas, das du nur wahrnimmst, wenn du wirklich präsent bist. Und wenn du genau hinhörst, über dem Wind, dann hörst du das leise Rascheln von winzigen Insekten und Eidechsen, die in den sonnenwarmen Spalten der Steine leben – ein fast unhörbares Summen des Lebens, das sich seinen Weg durch die Jahrhunderte gebahnt hat. Es ist dieses winzige, unscheinbare Detail, das Jiankou so lebendig macht.

Nach dem Abenteuer kannst du in Xizhazi einkehren. Dort gibt es kleine Gasthäuser, die einfache, aber leckere Hausmannskost anbieten. Ein Teller Nudeln oder Reis mit Gemüse schmeckt nach so einer Wanderung doppelt gut und ist die perfekte Belohnung, bevor es zurück in die Hektik der Stadt geht.

Lukas vom Pfad

Stell dir vor, die Luft ist klar und kühl, ein Hauch von Kiefern und feuchter Erde liegt in der Nase, während du die ersten Schritte auf dem Pfad zu einem der wildesten Abschnitte der Chinesischen Mauer machst: Jiankou. Du hörst nichts als das leise Rascheln der Blätter im Wind, vielleicht das entfernte Rufen eines Vogels, und spürst die Stille, die nur von der Natur selbst unterbrochen wird. Hier, fernab der Touristenmassen, beginnt ein Abenteuer, das dich tief in die Geschichte und die wilde Schönheit dieses unglaublichen Bauwerks eintauchen lässt. Es ist nicht nur eine Wanderung; es ist ein Gang durch die Zeit, ein Gefühl der Ehrfurcht, das dich von Kopf bis Fuß durchdringt.

Deine Beine beginnen sanft zu brennen, während der Pfad steiler wird. Du greifst nach Ästen, um dich abzustützen, spürst die raue Rinde unter deinen Fingern. Jeder Schritt, jede Anstrengung wird belohnt, wenn sich zwischen den Bäumen immer wieder ein Stück der majestätischen Mauer zeigt – mal als schroffe Silhouette auf einem Bergrücken, mal als zerfallenes Band, das sich scheinbar endlos über die grünen Hügel schlängelt. Es ist ein Gefühl der Eroberung, nicht über die Natur, sondern über dich selbst, wenn du langsam, aber stetig dem Ziel entgegengehst. Der Atem geht schneller, das Herz pocht, aber die Vorfreude auf das, was kommt, treibt dich an.

Und dann stehst du da, direkt auf den alten, verwitterten Steinen der Mauer. Stell dir vor, du legst deine Hand auf die groben Ziegel, fühlst die Kälte und die Jahrhunderte, die sie schon gesehen haben. Der Wind pfeift manchmal durch die zerfallenen Türme und Mauerdurchbrüche, als würde er alte Geschichten flüstern. Du gehst langsam voran, jeder Tritt muss sitzen, denn hier ist die Mauer wild und ungezähmt. Manche Abschnitte sind schmal, andere sind von Gestrüpp überwuchert, wieder andere fallen steil ab, als hätte die Natur sich einen Teil zurückerobert. Es ist ein Tanz mit der Geschichte, ein vorsichtiges Vorantasten auf einem Monument, das sich weigert, gezähmt zu werden.

Apropos vorsichtig: Wenn du dich auf dieses Abenteuer einlässt, sind festes Schuhwerk und Trittsicherheit absolut entscheidend. Die Steine können, besonders nach Regen oder in schattigen Bereichen, extrem rutschig sein, als wären sie mit Seife überzogen. Und viele der alten Ziegel sind lose oder uneben, manche fehlen komplett, sodass du manchmal über Lücken steigen oder auf die Knie gehen musst, um sicher voranzukommen. Nimm dir wirklich Zeit für jeden Schritt, schau genau, wohin du trittst, und unterschätze niemals die Tücken dieses wilden Abschnitts. Es ist kein Spaziergang, sondern eine echte Wanderung, die volle Konzentration erfordert.

Sei auch aufmerksam, was die lokalen Interaktionen angeht. Manchmal triffst du auf Bauern oder "Guides", die dir ihre Hilfe anbieten oder dich auf einen vermeintlich besseren Weg führen wollen. Viele sind wirklich freundlich, aber es gibt auch einige, die versuchen, dir überteuerte Getränke oder Souvenirs zu verkaufen oder für ihre Dienste überzogene Preise verlangen. Sei höflich, aber bestimmt, wenn du nichts kaufen möchtest. Ein freundliches "Nein, danke" oder "Ich schaue nur" reicht meistens aus. Vertraue auf dein Bauchgefühl und lass dich nicht unter Druck setzen.

Trotz all dieser Vorsichtsmaßnahmen ist Jiankou ein unvergessliches Erlebnis. Es ist die perfekte Mischung aus Abenteuer, Geschichte und atemberaubender Natur. Wenn du dort bist, nimm dir einen Moment Zeit, um innezuhalten, die Weite zu spüren und die Stille zu genießen. Spüre den Wind auf deiner Haut, lausche dem Nichts außer der Natur und lass diesen Ort auf dich wirken. Es ist ein Privileg, diesen wilden Abschnitt der Mauer zu erleben, und mit ein bisschen Vorsicht und Respekt wird es zu einer deiner schönsten Reiseerinnerungen.

Max in motion

Stell dir vor, du stehst nicht nur auf einem Stück alter Mauer, sondern mitten in einer wilden Umarmung der Natur. Die Große Mauer bei Jiankou ist anders. Hier spürst du keine Touristenmassen, sondern den Wind, der Geschichten von Jahrhunderten flüstert, und den Duft von Kiefern, die sich an die steilen Hänge klammern. Es ist ein Ort, wo die Mauer nicht restauriert wurde, sondern sich selbst überlassen ist, von der Natur zurückerobert. Du hörst das Knistern trockener Blätter unter deinen Füßen und das ferne Rauschen des Windes, der durch die zerfallenen Wachtürme pfeift. Es ist diese raue Schönheit, die Jiankou so besonders macht – und ja, gerade deshalb ist es ein Paradies für Vogelliebhaber.

Während du dich langsam vorwärtsbewegst, vorbei an überwucherten Steinen und durch kleine Waldabschnitte, öffnen sich deine Ohren für die Geräusche der gefiederten Bewohner. Du wirst das leise Rascheln in den Büschen hören, vielleicht das schnelle Gezwitscher einer Kohlmeise oder das charakteristische "tschack" eines Eichelhähers. Halte Ausschau nach größeren Silhouetten, die über dir kreisen – oft sind es Bussarde oder andere Greifvögel, die die Thermik nutzen und majestätisch ihre Kreise ziehen. Es ist ein unvergessliches Gefühl, die Weite des Himmels und die majestätischen Mauern zu teilen mit diesen freien Geschöpfen. Die Luft ist klar und rein, und jeder Atemzug füllt deine Lungen mit der frischen Energie der Berge.

Um die Vögel wirklich ungestört zu beobachten, such dir am besten einen ruhigen Abschnitt der Mauer, abseits der wenigen Wanderer. Die Wachtürme, auch wenn sie zerfallen sind, bieten oft einen guten Unterschlupf und eine erhöhte Position, von der aus du die Umgebung überblicken kannst. Setz dich einfach auf einen Stein, lehn dich an die alte Mauer und verweile. Besonders die Abschnitte, die etwas schwieriger zu erreichen sind und daher weniger frequentiert werden, sind ideal. Oder wähle einen Punkt, an dem sich die Mauer in den Wald schmiegt – hier findest du oft eine höhere Dichte an Singvögeln, die Schutz und Nahrung suchen. Sei geduldig und still, lass die Natur zu dir kommen.

Die beste Zeit, um Jiankou für die Vogelbeobachtung zu besuchen, ist der frühe Morgen. Kurz nach Sonnenaufgang, wenn die ersten Strahlen über die Berggipfel kriechen und die Luft noch kühl ist, beginnt die Vogelwelt aktiv zu werden. Sie sind auf Nahrungssuche und besonders gesangfreudig. Auch der späte Nachmittag, kurz vor Sonnenuntergang, kann gute Möglichkeiten bieten, wenn die Vögel sich auf ihre Schlafplätze vorbereiten. Was die Jahreszeit angeht, sind der Frühling (April/Mai) und der Herbst (September/Oktober) ideal. Im Frühling sind viele Vögel besonders aktiv und es gibt Zugvögel zu beobachten, während im Herbst die Farben der Natur atemberaubend sind und die Luft klar ist, was die Sichtung erleichtert.

Léa from the road