Hallo, du!
Stell dir vor, du gehst langsam einen sanften Hügel hinauf, die Sonne wärmt dein Gesicht. Du spürst den alten Stein unter deinen Füßen, der schon so viele Geschichten erlebt hat. Mit jedem Schritt wird die Luft klarer, du hörst das leise Summen der Stadt unter dir, das wie ein ferner Atem klingt. Dann, plötzlich, umfängt dich ein Duft – süß, zitrusartig, unverkennbar. Es ist der Geruch von Orangen, die hier, mitten in Rom, an den Bäumen reifen.
Du gehst weiter, die Blätter rascheln leise im Wind, und die Bäume spenden einen angenehmen Schatten. Du spürst die raue Rinde eines Orangenbaums unter deinen Fingerspitzen, die kleinen, festen Früchte hängen schwer an den Ästen. Es ist ein Ort der Ruhe, ein grünes Herz hoch über dem Gewimmel der Stadt. Und dann, ganz plötzlich, öffnet sich der Blick. Du stehst an einer alten Steinmauer, und vor dir breitet sich Rom aus – ein Teppich aus Dächern, Kuppeln und Türmen, golden im Licht, das sich über die Stadt legt. Du hörst Möwen, die hoch über dir kreisen, und spürst eine leichte Brise, die dir die Haare aus dem Gesicht streicht. Es ist ein Gefühl von Weite und gleichzeitig von tiefer Verbundenheit mit dieser ewigen Stadt.
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Okay, genug geschwärmt. Hier kommen ein paar ganz konkrete Tipps für deinen Besuch im Giardino degli Aranci:
* Beste Tageszeit: Unbedingt zum Sonnenuntergang! Das Licht ist magisch und taucht Rom in Goldtöne. Allerdings ist es dann auch am vollsten. Wenn du die Ruhe suchst, komm gleich morgens zur Öffnung.
* Menschenmassen vermeiden: Wie gesagt, frühe Morgenstunden oder unter der Woche sind am besten. Wochenenden und die Stunde vor Sonnenuntergang sind Hochbetrieb.
* Verweildauer: Plane etwa 30 bis 60 Minuten ein. Das reicht locker, um die Aussicht zu genießen, ein paar Fotos zu machen und die Atmosphäre aufzusaugen. Es ist kein riesiger Park.
* Was weglassen: Es gibt nichts direkt im Garten, was man wirklich "skippen" müsste, da er so überschaubar ist. Aber: Erwarte keinen botanischen Garten mit unzähligen Pflanzenarten. Es ist primär ein Aussichtspunkt mit Orangenbäumen. Und ganz wichtig: Versuche nicht, Orangen zu pflücken! Sie sind nicht zum Verzehr gedacht und es ist verboten.
* Nützliche lokale Tipps:
* Cafés: Direkt am Giardino gibt es keine Cafés, aber wenn du den Hügel wieder hinuntergehst, findest du unten am Circo Massimo oder im nahegelegenen Viertel Testaccio authentische Bars und Cafés.
* Toiletten: Im Giardino degli Aranci gibt es keine öffentlichen Toiletten. Plane das ein! Oft gibt es welche in der Nähe größerer Sehenswürdigkeiten wie dem Circo Massimo, aber darauf verlassen solltest du dich nicht.
* Trinkwasser: Halte Ausschau nach den "Nasoni", den typisch römischen Trinkbrunnen. Es gibt einen in der Nähe des Eingangs zum Garten. Perfekt, um deine Wasserflasche aufzufüllen.
* Geheimtipp um die Ecke: Nur ein paar Schritte weiter, auf der Piazza dei Cavalieri di Malta, findest du das berühmte "Buco della Serratura" (Schlüsselloch) des Malteserordens. Schau durch und du wirst staunen! Es ist ein magischer kleiner Moment, den man nicht verpassen sollte, wenn man schon mal auf dem Aventin ist.
Viel Spaß in Rom!
Léa von unterwegs