Hey du,
Glendalough. Ein Name, der nach alter Geschichte und wilder Natur klingt, oder? Und genau das ist es auch. Wenn du Glendalough erleben willst, dann nicht nur mit den Augen, sondern mit allem, was du hast.
### Ankommen und Eintauchen
Stell dir vor, du steigst aus dem Auto, und schon umfängt dich diese kühle, klare Luft. Sie riecht nach feuchtem Moos, nach Erde und nach den uralten Bäumen, die hier seit Jahrhunderten stehen. Du hörst nichts als das leise Rauschen des Windes in den Blättern und vielleicht das ferne Plätschern eines Baches. Das ist der Moment, in dem du weißt: Hier ist etwas Besonderes. Dein erster Stopp? Direkt am Besucherzentrum. Park dein Auto, schnapp dir eine Karte, aber vergiss nicht, einfach mal tief durchzuatmen und die Stille zu genießen. Von hier aus gehst du direkt zu den Klosterruinen.
### Die alten Geschichten flüstern hören
Du spürst den festen Boden unter deinen Füßen, als du über die Wege zu den Ruinen wanderst. Überall um dich herum ragen alte Steine in den Himmel. Stell dir vor, wie hier vor über tausend Jahren Mönche lebten, arbeiteten und beteten. Du gehst durch das alte Tor, und plötzlich stehst du mitten in dieser längst vergangenen Welt. Dein Blick fällt auf den imposanten Rundturm, der wie ein steinerner Zeigefinger gen Himmel ragt. Berühre die rauen Steine von St. Kevin's Kitchen – sie fühlen sich kühl und glatt an, getragen von unzähligen Händen über die Jahrhunderte. Du hörst vielleicht nichts als das Summen einer Biene oder das Zwitschern eines Vogels, aber in deiner Vorstellung hörst du das leise Murmeln von Gebeten, das Klopfen von Werkzeugen. Nimm dir Zeit, die Energie dieses Ortes aufzusaugen, bevor du weiterziehst.
### Zum Unteren See – Ein Spiegel der Seele
Der Weg vom Klostergelände zum Unteren See ist kurz, aber wunderschön. Du schlenderst unter hohen Bäumen hindurch, deren Blätter ein sanftes Licht auf den Pfad werfen. Dann, ganz plötzlich, öffnet sich der Wald, und du stehst am Ufer. Der See liegt vor dir, dunkel und still, ein riesiger Spiegel, in dem sich der Himmel und die umliegenden Hügel perfekt abbilden. Du riechst das frische Wasser und die feuchte Erde. Spüre den sanften Wind auf deiner Haut, während du am Ufer entlanggehst. Es ist ein Ort, der zur Ruhe einlädt, zum Innehalten. Setz dich auf einen Stein, wenn du magst, und lass deinen Blick über die Oberfläche gleiten. Es ist ein Moment, um die Seele baumeln zu lassen.
### Der Obere See – Wilde Schönheit als krönender Abschluss
Jetzt kommt das Highlight für alle Sinne! Der Weg zum Oberen See ist etwas länger und führt dich tiefer in die Natur. Du wanderst auf einem Schotterweg, umgeben von moosbewachsenen Steinen und Farnen. Der Duft von feuchter Erde und Kiefern ist überall. Du hörst nur noch deine Schritte und das ferne Rauschen eines Wasserfalls. Und dann, nach einer Weile, erreichst du ihn: den Oberen See. Er ist wilder, rauer, umgeben von steilen Hängen und felsigen Klippen. Das Wasser ist noch dunkler, fast mystisch. Du spürst die ungebändigte Kraft der Natur hier. Wenn du die Augen schließt, hörst du vielleicht das Echo alter Bergwerksgeschichten, die hier einst spielten. Geh ein Stück am Ufer entlang, lass deine Hand über die glatten Kiesel gleiten und spüre die Weite und Freiheit dieses Ortes. Das ist der Moment, den du dir für den Schluss aufheben solltest – denn er ist einfach magisch und hinterlässt ein tiefes Gefühl von Ehrfurcht.
### Was du wissen solltest (für deine Planung)
Start: Unbedingt am Besucherzentrum und den Klosterruinen beginnen. Das gibt dir den historischen Kontext und einen guten Überblick.
Route: Vom Klostergelände gehst du direkt zum Unteren See (kurzer Spaziergang). Dann folgst du dem Pfad weiter zum Oberen See. Das ist ein einfacher, gut begehbarer Weg, der dich durch die verschiedenen Landschaften führt.
Was du weglassen kannst: Für eine entspannte, sinnesorientierte Tour würde ich den kompletten Rundweg um den Oberen See, der dich zu den Minen führt, weglassen. Das ist eine längere Wanderung und lenkt vom reinen Naturerlebnis ab, wenn du nicht explizit die Minen sehen willst. Konzentrier dich lieber auf das Ankommen und die Atmosphäre am Seeufer.
Ganz wichtig: Zieh dir bequeme, feste Schuhe an (am besten wasserabweisend, falls es regnet – ist ja Irland!). Pack dir eine Regenjacke und mehrere Schichten Kleidung ein, das Wetter kann sich schnell ändern. Nimm unbedingt Wasser und vielleicht einen kleinen Snack mit, es gibt nicht viele Einkehrmöglichkeiten direkt an den Seen. Parkplätze gibt es am Besucherzentrum und am Oberen See (kostenpflichtig). Früh am Morgen oder später am Nachmittag ist es am ruhigsten.
Viel Spaß beim Eintauchen!
Olya from the backstreets