Na klar, Blarney Castle & Gardens! Das ist so ein Ort, den man nicht nur sieht, sondern fühlt. Wenn du mich fragst, wie ich einen Freund dorthin schicken würde, dann so:
Ankunft & der erste Eindruck
Stell dir vor, du kommst an, und schon beim ersten Blick durch das Tor spürst du diese uralte Energie. Überall ist sattes Grün, und ein Gefühl von Geschichte liegt in der Luft, fast wie ein alter, moosiger Geruch, der dich umhüllt. Du hörst vielleicht schon das leise Rauschen der Blätter und das ferne Gemurmel anderer Besucher. Es ist, als würde dich die Natur sanft in Empfang nehmen, bevor du überhaupt das Schloss richtig siehst. Nimm dir einen Moment, um einfach nur da zu sein und diese Atmosphäre aufzusaugen, bevor du ins Abenteuer startest.
Das Schloss und der Blarney-Stein – hoch hinaus!
Mein erster Tipp: Geh direkt zum Schloss! Wenn du früh genug da bist, ersparst du dir die längsten Schlangen. Stell dir vor, du beginnst den Aufstieg auf dieser alten Wendeltreppe. Die Steine sind kühl unter deinen Händen, abgenutzt von Jahrhunderten, und du spürst das Echo unzähliger Schritte vor dir. Die Treppe wird enger, dunkler, manchmal windig, und du hörst das Wispern der Leute um dich herum, die sich ihren Weg bahnen. Oben angekommen, öffnet sich der Blick, und der Wind pfeift dir um die Ohren. Und dann ist da der Blarney-Stein. Ja, es ist ein bisschen touristisch, sich rückwärts zu beugen und ihn zu küssen, aber es ist auch ein Ritus, ein Moment des Lachens und der Verrücktheit. Du spürst die raue, kalte Oberfläche des Steins an deinen Lippen, und für einen kurzen Moment bist du Teil einer jahrhundertealten Tradition. Es ist ein Gefühl von Albernheit und Erhabenheit zugleich.
Der Giftgarten – eine dunkle Schönheit
Nach dem Schloss, wenn du wieder festen Boden unter den Füßen hast, empfehle ich dir, einen Abstecher in den Giftgarten zu machen. Es ist ein kleinerer Bereich, aber unglaublich faszinierend. Stell dir vor, du gehst durch dieses Tor, und die Stimmung ändert sich sofort. Es ist stiller hier, fast ehrfürchtig. Du siehst Pflanzen, die wunderschön aussehen, aber deren Namen dir Schauer über den Rücken jagen: Tollkirsche, Opiummohn, Wolfsbann. Der Geruch ist vielleicht subtil, aber die Vorstellungskraft macht ihn intensiv. Du spürst eine leichte Gänsehaut, wenn du die Schilder liest und dir vorstellst, welche Geschichten sich um diese tödlichen Schönheiten ranken. Es ist ein Ort, der zum Nachdenken anregt, wie nah Schönheit und Gefahr beieinander liegen können.
Der Felsengarten und der Druidenkreis – wo die Zeit stillsteht
Danach tauchst du ein in den Felsengarten, auch Rock Close genannt. Das ist für mich der magischste Teil. Stell dir vor, du spazierst unter uralten Bäumen, deren Äste sich wie Arme über dich wölben. Das Licht fällt nur spärlich durch das dichte Blätterdach, und du hörst das leise Plätschern eines Baches. Überall sind riesige, moosbewachsene Felsen, die aussehen, als wären sie schon immer da gewesen. Du spürst die Kühle des Mooses unter deinen Fingerspitzen, wenn du einen dieser Kolosse berührst. Und dann ist da der Druidenkreis, ein Ort, der eine tiefe, fast greifbare Ruhe ausstrahlt. Schließ die Augen, atme tief ein und spür die Energie dieses uralten Ortes. Es ist, als würde die Zeit hier stillstehen, und du bist nur ein kleiner Teil eines viel größeren Ganzen.
Die Gärten – ein Meer aus Grün
Nach all den intensiven Eindrücken ist es Zeit, einfach nur zu schlendern. Die Gärten von Blarney sind riesig und unglaublich vielfältig. Stell dir vor, du gehst durch den Farngarten, wo das Licht sanft durch die Blätter fällt und alles in ein weiches Grün taucht. Du hörst das Summen der Bienen und das Zwitschern der Vögel. Oder du entdeckst den Wunschbaum, an dem tausende von Münzen in die Rinde gepresst sind – du kannst die Hoffnung und die Träume der Menschen fast spüren, die sie hier hinterlassen haben. Es gibt so viele kleine Pfade und versteckte Ecken. Nimm dir Zeit, dich einfach treiben zu lassen, eine Bank zu finden und die Schönheit um dich herum auf dich wirken zu lassen. Lass deine Füße dich führen, ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen zu haben.
Praktische Tipps für deinen Besuch
* Anreise: Am einfachsten ist es, Blarney von Cork aus mit dem Bus zu erreichen (Linie 215). Die Fahrt dauert etwa 30 Minuten und ist unkompliziert.
* Tickets: Kauf deine Tickets online im Voraus, das spart Zeit und manchmal auch Geld. Es gibt oft auch Kombitickets.
* Beste Zeit: Sei so früh wie möglich da, am besten direkt zur Öffnung. Dann hast du das Schloss und den Blarney-Stein noch relativ für dich allein. Später am Tag wird es sehr voll.
* Was mitnehmen: Bequeme Schuhe sind ein Muss, da du viel laufen wirst. Eine leichte Regenjacke ist in Irland immer eine gute Idee, egal wie die Wettervorhersage ist. Und natürlich dein Handy für Fotos!
* Was man auslassen kann: Die "Witch's Cave" oder "Hexenhöhle" ist oft etwas unspektakulär und nicht unbedingt den Umweg wert, wenn die Zeit knapp ist. Fokussier dich lieber auf das Schloss, den Giftgarten und den Rock Close.
* Dauer: Plane mindestens 3-4 Stunden ein, wenn du alles in Ruhe erkunden möchtest. Mit einem schnellen Durchlauf schaffst du es auch in 2 Stunden, aber das wäre schade.
Am Ende des Tages, wenn du Blarney wieder verlässt, wirst du nicht nur Fotos im Kopf haben, sondern ein Gefühl – ein Gefühl von uralter Magie und der wilden Schönheit Irlands.
Liebe Grüße von unterwegs,
Lena auf Tour