Hallo, liebe Reisefreunde! Heute entführe ich euch in ein pulsierendes Herz Busans.
Der Jagalchi Fischmarkt ist kein bloßer Handelsplatz, er ist ein Spektakel. Schon beim Betreten umfängt einen die salzige Brise des Pazifiks, vermischt mit dem scharfen Duft von Algen und dem erdigen Geruch frischen Wassers. Überall wimmelt es von Leben: Hunderte von Händlern, meist ältere Frauen in robusten Schürzen, rufen ihre Waren aus, die auf Eisbetten glänzen oder in riesigen Becken schwimmen – von zappelnden Kraken über silbrige Makrelen bis hin zu bizarren Seepocken. Der Boden ist feucht, glitschig, ein Spiegelbild der unermüdlichen Aktivität.
Ein Stockwerk höher verwandelt sich die rohe Fischpracht in ein kulinarisches Erlebnis. Hier wählt man seinen Fang direkt aus den blubbernden Tanks aus – vielleicht einen lebenden Tintenfisch oder einen prächtigen Seeigel – und wenige Minuten später wird er frisch zubereitet serviert. Das Geräusch des scharfen Messers auf dem Schneidebrett, das Zischen von Öl in heißen Pfannen und der Dampf von würzigen Eintöpfen füllen die Luft. Es ist ein Fest für die Sinne, ein direkter Link vom Meer auf den Teller.
Jagalchi ist mehr als nur ein Handelsplatz; es ist ein kulturelles Erbe, ein Ort, an dem Generationen von Frauen, die 'Jagalchi Ajummas', ihre Familien ernährten und die lokale Wirtschaft prägten. Ich erinnere mich, wie eine dieser Ajummas mir mit einer entwaffnenden Geste einen frisch geschnittenen Fisch zeigte, der noch zuckte, und dabei lachte, als würde sie ein altes Geheimnis teilen. Sie sprach kein Wort Englisch, ich kaum Koreanisch, doch in ihrem Lachen und der Hingabe, mit der sie ihre Arbeit verrichtete, lag eine tiefe Verbindung zur See und zur Geschichte Busans. Dieser Moment, die rohe Authentizität und die ungespielte Herzlichkeit, zeigte mir, warum dieser Markt das Herz der Stadt ist – er lebt von den Menschen, die ihn seit Jahrhunderten prägen.
Bleibt neugierig und reisefreudig, eure Weltenbummlerin!