Na, bereit für eine kleine Zeitreise in Goa?
Vergesst die Strandmassen und taucht ein in São Tomé, ein Viertel in Panjim, das sich anfühlt wie ein flüsterndes Geheimnis. Hier winden sich verwinkelte Gassen zwischen pastellfarbenen Häusern mit schmiedeeisernen Balkonen, deren Patina Geschichten von längst vergangenen Zeiten erzählt. Die Luft duftet nach Salz und dem fernen Weihrauch einer Kapelle, während das leise Murmeln der Bewohner eine fast meditative Ruhe schafft, die im sonst so lebhaften Goa einzigartig ist.
Dieser Ort ist nicht nur eine Ansammlung alter Gebäude; er ist ein lebendiges Denkmal der portugiesischen Seele Goas, unberührt von der Hektik des modernen Tourismus. Die Zeit scheint hier langsamer zu ticken, jeder Schritt auf dem Kopfsteinpflaster hallt in einer Stille wider, die man anderswo schmerzlich vermisst. Man spürt, wie die Geschichte in den Mauern atmet, und nicht nur in Museen.
Einmal, als ich mich in diesen verträumten Gassen verlor, hörte ich leise portugiesische Klänge aus einem offenen Fenster. Auf einem kleinen Balkon, umgeben von leuchtender Bougainvillea, saß eine alte Dame, die behutsam ihre Topfpflanzen goss. Als unsere Blicke sich trafen, schenkte sie mir ein Lächeln, das so warm und echt war, dass es die ganze Hektik der Küste vergessen ließ. Dieses ungestellte Aufeinandertreffen verdeutlicht, warum São Tomé so wichtig ist: Es bewahrt die Seele Goas, die Authentizität und die herzliche Gastfreundschaft, die in vielen überlaufenen Gegenden längst verloren gegangen ist. Es ist ein Refugium der Ursprünglichkeit.
Überall entdeckt man kleine, versteckte Kapellen, bunt gestrichene Holztüren und den verlockenden Duft von frisch gebackenem Brot aus einer winzigen Familienbäckerei. Jeder Winkel dieses Viertels birgt eine neue, unaufdringliche Schönheit, die zum Verweilen einlädt und die Sinne auf eine ganz besondere Weise berührt.
Bleibt neugierig,
Euer Weltenbummler