Na, mein Lieber, du fragst, was man auf der Georgios Averof eigentlich *macht*? Das ist keine Touristenattraktion, die man einfach "besucht". Das ist ein Erlebnis, eine Zeitreise, die man mit dem ganzen Körper fühlt.
Stell dir vor, du gehst durch den Hafen von Piräus, und dann siehst du sie. Riesig. Majestätisch. Ein Koloss aus Stahl, der im Wasser schwimmt. Schon von Weitem spürst du ihre Präsenz. Du gehst den Pier entlang, und mit jedem Schritt wird sie größer, die Sonne spiegelt sich im dunklen Rumpf. Du hörst das leise Plätschern des Wassers gegen den Stahl, und vielleicht das Kreischen einer Möwe über dir.
Dann stehst du vor der Gangway. Sie ist steil, und du spürst das Metall unter deinen Füßen, während du an Bord gehst. Der erste Schritt auf das Deck – und du bist nicht mehr in Piräus. Du bist auf einem Kriegsschiff. Du spürst den Wind, der über das offene Deck streicht, und die Sonne wärmt dein Gesicht. Deine Finger gleiten über den rauen, kühlen Stahl der riesigen Geschütze. Du hörst das Knarren von Seilen, das ferne Hupen eines Schiffes im Hafen, aber hier oben ist es anders. Hier ist es stiller, voller Geschichte. Du atmest tief ein und riechst eine Mischung aus Salzwasser und altem Metall.
Du gehst von Deck zu Deck, und je tiefer du in den Bauch des Schiffes vordringst, desto mehr verändert sich die Atmosphäre. Du betrittst enge Gänge, die nur schwach beleuchtet sind. Plötzlich riechst du diesen ganz eigenen Geruch: eine Mischung aus altem Holz, Öl und dem unverkennbaren Duft eines Schiffes, das viele Jahrzehnte auf See verbracht hat. Du spürst die niedrigen Decken über dir, die engen Durchgänge, die dich zwingen, den Kopf einzuziehen. Du hörst deine eigenen Schritte auf dem harten Boden, ein leises Echo, das dich daran erinnert, wie weit du unter der Wasseroberfläche bist.
Du stehst in den Mannschaftsunterkünften, in den winzigen Kabinen der Offiziere. Du fühlst die Enge, die Kargheit, und stellst dir vor, wie hier Menschen gelebt haben, weit weg von Zuhause. Du gehst durch die Kombüse, durch die Krankenstation, und überall spürst du die Spuren von Leben, das hier stattgefunden hat. Dann kommst du in den Maschinenraum. Hier ist es kühler, die Luft ist dicker, und du riechst deutlich das Öl, das in die Metallwände eingezogen ist. Du fühlst die gewaltige Masse der Maschinen um dich herum, die Energie, die einst dieses Schiff angetrieben hat.
Und dann, ganz oben, auf der Brücke. Du stehst dort, wo der Kapitän stand. Du schaust durch die Fenster, die einst den Horizont zeigten, und stellst dir vor, wie das Schiff durch stürmische See pflügte, wie Befehle gegeben wurden. Du fühlst die Last der Verantwortung, die an diesem Ort lag. Es ist nicht nur ein Schiff, das du besuchst – es ist eine Geschichte, die du mit jedem Atemzug, mit jedem Schritt in dich aufnimmst.
Okay, und jetzt mal ganz praktisch, wie wenn ich dir 'ne WhatsApp schicke
Wie kommt man hin?
Ganz easy: Die Averof liegt im Hafen von Piräus, genauer gesagt in der Nähe des Marina Flisvos. Nimm die Metro (Linie 1, grüne Linie) bis zur Endstation Piräus. Von dort ist es noch ein Stück mit dem Bus (frag nach der Haltestelle für Flisvos Marina, z.B. Bus 217, 229, 860) oder ein Taxi. Ist gut ausgeschildert.
Eintritt & Öffnungszeiten
Tickets kaufst du direkt am Eingang. Check die aktuellen Öffnungszeiten online, die können sich ändern, aber meistens ist sie vormittags und nachmittags geöffnet, montags ist oft Ruhetag.
Was zieht man an?
Unbedingt bequeme Schuhe! Du wirst viele Treppen steigen, und die Gänge sind manchmal eng. Oben auf Deck kann es windig sein, drinnen eher kühl.
Wie lange dauert das?
Plane mindestens 1,5 bis 2 Stunden ein, wenn du wirklich alles in Ruhe erkunden und auf dich wirken lassen willst. Es gibt viel zu sehen und zu lesen.
Ist es barrierefrei?
Leider nein. Es gibt sehr viele steile Treppen und enge Gänge. Für Rollstuhlfahrer oder Menschen mit eingeschränkter Mobilität ist es leider kaum zugänglich. Das ist ein echtes Schiff, da wurde nicht viel umgebaut.
Gibt's Essen oder Trinken?
Auf dem Schiff selbst nicht. Aber rund um die Marina Flisvos gibt es Cafés und Restaurants, wo du danach gemütlich einkehren kannst. Nimm dir vielleicht eine kleine Wasserflasche mit, besonders wenn es heiß ist.
Wann ist die beste Zeit?
Am besten am Vormittag oder späten Nachmittag, um die größte Hitze und die Menschenmassen zu vermeiden. Es ist ein Freilichtmuseum, die Sonne kann ganz schön brennen.
Es ist wirklich ein besonderer Ort, Lia. Lass dich drauf ein, und du wirst nicht enttäuscht sein.
Alles Liebe von unterwegs,
Lia unterwegs