Die Wege im Turm bestehen überwiegend aus Holzstufen, ergänzt durch einige Stein- oder Metallabschnitte. Ihre Breite ist durchgehend eng, oft nur für eine einzelne Person passierbar. Der Aufstieg erfolgt über eine steile Wendeltreppe mit unregelmäßigen Stufenhöhen. Diese Pfade leiten den Besucher spiralförmig nach oben bis zum Garten auf der Turmspitze.

Früh am Morgen, besonders im Frühling oder Herbst, ist die Luft kühl und klar. Nur das ferne Läuten der Glocken und das Erwachen der Stadt durchbrechen die Stille. Die wenigen Besucher sind respektvoll still, die Atmosphäre ist fast meditativ. Das sanfte Morgenlicht taucht die Bäume und Dächer in ein warmes Gold und verstärkt die friedliche Stimmung.

Seid ihr bereit für eine Reise nach Lucca? Dann lasst uns den wohl ungewöhnlichsten Turm der Toskana erklimmen!

Der Torre Guinigi in Lucca ist kein gewöhnlicher mittelalterlicher Bau. Schon von Weitem erkennen ihn Reisende an seinem grünen Haarschopf: Eine Gruppe von Steineichen krönt seine Spitze, ein lebendiger Garten in luftiger Höhe. Diese einzigartige Begrünung lässt ihn wie einen Giganten erscheinen, der die Zeit überdauert hat, seine roten Backsteine leuchten warm im Sonnenlicht.

Der Aufstieg über die jahrhundertealten Stufen ist schweißtreibend, doch jeder Schritt führt näher an ein Wunder. Oben angekommen, empfängt einen nicht nur der Wind, sondern auch der überraschende Schatten der Bäume. Der Blick über Luccas Dächer, die perfekt erhaltene Stadtmauer, die sanften Hügel der Toskana – es ist ein Moment purer Erhabenheit. Man spürt die Geschichte unter den Füßen und den Puls der Stadt.

Was diesen Turm so besonders macht, ist nicht nur seine Schönheit, sondern die Geschichte, die er erzählt. Im Mittelalter wetteiferten Luccas reiche Familien mit immer höheren Türmen um Macht und Ansehen. Doch die Guinigi-Familie, eine der mächtigsten, wollte mehr als nur Höhe zeigen. Sie pflanzten diese Bäume als Symbol für Stärke, Wohlstand und ewige Erneuerung – eine Vision, die bis heute Bestand hat. Dieser grüne Schatz ist ein lebendiges Zeugnis für den Stolz und die Innovationskraft einer Familie, die sich unsterblich machen wollte.

Ein unvergessliches Erlebnis, das ich jedem Lucca-Besucher ans Herz legen kann.

Eure reiselustige Bloggerin

Die Via Guinigi ist der klassische Ort für Nahaufnahmen, die den Baumwipfel des Turms zwischen den engen Gassen rahmen. Für eine breitere Perspektive über die Dächer Luccas bieten die Stadtmauern oder die Via Sant'Andrea exzellente Standpunkte. Das sanfte Licht des frühen Vormittags oder späten Nachmittags ist ideal. Es vermeidet harte Schatten und taucht den Turm in ein warmes, goldenes Licht.

Die Bäume auf dem Torre Guinigi sind tatsächlich so einzigartig wie auf Fotos, und die 360-Grad-Aussicht über Lucca ist beeindruckend. Allerdings sind die engen Holztreppen innen eine Zumutung, besonders bei Gegenverkehr. Die Überraschung? Der Aufstieg ist trotz der moderaten Höhe erstaunlich anstrengend. Der hohe Eintrittspreis für das kurze Erlebnis hinterlässt zudem einen faden Beigeschmack.

Nahe des Guinigi-Turms bieten viele Luccheser Farmacie und Sanitarie Rollstühle oder Scooter zur Miete an. Eine zentrale Anlaufstelle ist die Farmacia Novelli in der Via Fillungo. Eine Tagesmiete kostet typischerweise 10-20 Euro, oft ohne Vorreservierung erhältlich. Fragen Sie dort einfach nach "noleggio sedia a rotelle" oder "noleggio scooter elettrico".

Man erklimmt die steinernen Stufen, die sich spiralförmig nach oben winden. Oben angekommen, betritt man den einzigartigen Dachgarten. Dort spaziert man zwischen den markanten Steineichen und spürt die kühle Brise. Der Blick schweift weit über Luccas Dächer, die Stadtmauern und die toskanische Landschaft.

Hallo ihr Lieben, packt eure Wanderschuhe – heute geht’s hoch hinaus, mitten ins Herz von Lucca!

Der Aufstieg zum Torre Guinigi ist mehr als nur Stufen zählen. Jeder Tritt auf den abgenutzten Stein, jede enge Wendung der schmalen Treppe erzählt Geschichten Jahrhunderte alter Geschichte. Das Licht wechselt von dämmrig in den unteren Abschnitten zu strahlend, wenn man die oberen Plattformen erreicht, wo der Wind erste Grüße schickt. Dann, plötzlich, die Überraschung: Ein kleiner Wald auf dem Dach der Stadt! Die mächtigen Steineichen thronen auf der Spitze, ihre Blätter tanzen im Wind und spenden Schatten. Von hier oben breitet sich Lucca wie ein detailreiches Gemälde aus – die terracottafarbenen Dächer, die perfekt erhaltene Stadtmauer, die grünen Hügel in der Ferne. Doch haltet kurz inne, abseits des Panorama-Blicks. Achtet auf das Geräusch, das nur hier oben existiert: Das sanfte, aber stetige Rascheln der Eichenblätter im Wind, das die Geräuschkulisse der geschäftigen Stadt unten fast vollständig übertönt. Es ist ein einzigartiges, beruhigendes Rauschen, ein Atemzug der Natur hoch über dem urbanen Treiben. Und riecht genau hin: Der unverkennbare, leicht harzige Duft der alten Eichen, vermischt mit der Kühle des Steins, schafft eine fast meditative Atmosphäre, die man so nirgendwo sonst in Lucca findet. Ein stilles Refugium, das zum Verweilen einlädt, bevor der Abstieg ruft.

Bis zum nächsten Abenteuer!

Die über 200 Stufen im Torre Guinigi sind steil und eng. Tragen Sie festes Schuhwerk, besonders bei Nässe, um Rutschgefahr auf den Marmorstufen zu minimieren. Oben auf der exponierten Plattform sichern Sie lose Gegenstände gegen Windböen. Meiden Sie Stoßzeiten für einen entspannteren Aufstieg und bessere Sicht.

Für Vogelliebhaber bietet der Guinigi-Turm unerwartete Beobachtungsmöglichkeiten, besonders für Mauersegler und Schwalben, deren Rufe die Luft erfüllen. Die Baumkrone auf dem Turm zieht diese Arten an; ruhige Nischen finden sich auf der oberen Plattform. Am besten besucht man den Turm in den frühen Morgenstunden oder am späten Nachmittag. Dann sind die Vögel am aktivsten und die Touristenströme geringer.