Na, stell dir vor, du stehst am östlichsten Punkt Menorcas, der Wind zerzaust dein Haar, und vor dir türmt sich etwas gigantisches auf. Es ist die Fortaleza de la Mola, und wenn du fragst, was man da *macht* – nun, du atmest Geschichte. Du spürst schon beim Näherkommen die schiere Größe dieser Festung, die wie ein steinerner Riese aus dem Boden wächst. Der Wind, der hier fast immer weht, trägt das Salz der See mit sich, und du riechst es förmlich, wie es sich mit dem trockenen Duft von Erde und altem Stein vermischt. Es ist ein Gefühl, als würdest du nicht nur einen Ort betreten, sondern eine andere Zeit, in der jeder Stein eine Geschichte flüstert.
Du gehst durch die gewaltigen Tore, und sofort umhüllt dich eine andere Atmosphäre. Die Sonne, die draußen so gleißend war, wird hier von den massiven Mauern sanft gefiltert. Deine Schritte hallen leise auf dem unebenen Boden wider, und du spürst die raue Textur des Steins unter deinen Fingerspitzen, wenn du die Wände entlangstreichst. Die Weite der Innenhöfe lässt dich klein fühlen, fast ehrfürchtig. Stell dir vor, wie hier einst Soldaten patrouillierten, wie ihre Stiefel auf genau diesem Boden klopften. Du hörst nur das ferne Rauschen des Meeres und das leise Pfeifen des Windes durch die Schießscharten – eine Stille, die die Vergangenheit lebendig werden lässt.
Plötzlich wird es kühler. Du biegst in einen der vielen Gänge ab, die sich wie ein Labyrinth unter der Erde verzweigen. Die Luft ist feucht und schwer, und jeder deiner Atemzüge scheint in der Dunkelheit zu verhallen. Du spürst die Enge der Tunnel, die kühle, feuchte Steinwand an deiner Hand, wenn du dich orientierst. Manchmal öffnet sich ein Schacht nach oben, und ein Lichtstrahl fällt wie ein Spotlight in die Tiefe, erwärmt für einen Moment die Luft und lässt den Staub tanzen. Es ist ein Gefühl der Verborgenheit, des Geheimen, das dich umfängt, während du die strategische Genialität dieser unterirdischen Welt erfühlst.
Dann stehst du wieder im Licht, auf einer der oberen Plattformen, und der Wind packt dich wieder. Er ist kräftig hier oben, streicht über dein Gesicht und lässt die Haare flattern. Vor dir ragen die riesigen Kanonen aus Metall, ihre kalte, glatte Oberfläche fühlt sich mächtig an. Du spürst die Energie, die von ihnen ausgeht, die Vorstellung, welche Kraft sie einst hatten. Dein Blick (oder vielmehr dein Gefühl für die Weite) schweift über das unendliche Blau des Mittelmeeres, das sich bis zum Horizont erstreckt. Du bist am Rand der Welt, und die immense Weite des Himmels über dir und des Meeres vor dir lässt dich tief durchatmen. Es ist ein Moment der puren Freiheit und gleichzeitig der Ehrfurcht vor der Natur und der menschlichen Schaffenskraft.
Was du dort *tust*? Du tauchst ein. Plane mindestens zwei bis drei Stunden ein, wenn du wirklich alles erleben und auf dich wirken lassen möchtest. Es ist kein Ort, den man im Schnelldurchlauf abhakt. Nimm dir Zeit, die Wege zu erkunden, die vielen Details zu erspüren und die Atmosphäre aufzusaugen.
Die Festung liegt direkt an der Einfahrt zum Hafen von Mahón. Am einfachsten kommst du mit dem Mietwagen dorthin; es gibt genügend Parkplätze. Alternativ fährt in der Hochsaison auch ein Bus aus Mahón. Tickets kaufst du am besten direkt vor Ort am Eingang. Es gibt verschiedene Rundwege, die ausgeschildert sind, aber du kannst auch einfach deinem Gefühl folgen. Beachte, dass einige Bereiche über unebenes Gelände oder Stufen zugänglich sind, aber die Hauptwege sind gut begehbar.
Ganz wichtig: Zieh bequeme Schuhe an – du wirst viel laufen. Und vergiss nicht Sonnencreme und einen Hut, besonders im Sommer, denn es gibt viele offene Flächen ohne Schatten. Eine Wasserflasche ist auch ratsam, da die Möglichkeiten, etwas zu kaufen, begrenzt sind. Die beste Zeit für einen Besuch ist der frühe Morgen oder der späte Nachmittag, um die Mittagshitze zu vermeiden und das besondere Licht zu genießen.
Es lohnt sich wirklich, den Audioguide dazuzunehmen. Er ist super gemacht und gibt dir viele interessante Informationen und Geschichten zu den einzelnen Bereichen, die du sonst vielleicht übersehen würdest. Manchmal gibt es auch spezielle Führungen oder Veranstaltungen, also schau am besten vorher auf der offiziellen Webseite nach. Es gibt ein kleines Café auf dem Gelände, falls du eine kleine Pause brauchst, aber die Auswahl ist eher übersichtlich. Konzentrier dich auf das Erlebnis!
Léa from the road