Stell dir vor, du bist auf dem Weg zu einem Ort, von dem du gehört hast, dass er paradiesisch ist. Und dann, plötzlich, bist du da. Das Boot drosselt, die Motoren verstummen, und das Einzige, was du noch hörst, ist das sanfte Platschen der Wellen, die sich ans Ufer schmiegen. Du spürst die karibische Sonne auf deiner Haut, eine Wärme, die nicht brennt, sondern umarmt. Wenn du aussteigst, tauchen deine Füße in das warme, türkisfarbene Wasser ein, das so klar ist, dass du jeden Kiesel am Grund erkennen könntest. Und dann der Sand – puderweich, eine sanfte Umarmung für deine Sohlen, während du die ersten Schritte auf dieser Insel machst. Der Duft, der dich empfängt, ist eine Mischung aus Salz, feuchtem Sand und einem Hauch von etwas Süßem, Exotischem, das dich sofort wissen lässt: Das ist kein gewöhnlicher Ort. Es ist, als würde die Insel dich atmen lassen, dich auffordern, tief Luft zu holen und einfach zu sein.
Weiter geht’s, und du tauchst ein in das Herz dieser Insel, besonders in die berühmten natürlichen Pools. Hier ist das Wasser so seicht, dass du meilenweit ins Meer hinauslaufen könntest, ohne dass es dir über die Hüften geht. Du schwebst im warmen Nass, die Sonne malt Diamanten auf die Oberfläche, und unter deinen Füßen spürst du den feinen, weichen Sand. Es ist ein Gefühl von grenzenloser Freiheit. Du hörst das leise Plätschern, das Lachen anderer Menschen, die genauso verzaubert sind wie du, und vielleicht einen fernen Calypso-Rhythmus, der vom Wind herübergetragen wird. Hier begegnest du den Seesternen – leuchtend orangefarbene Wunder, die auf dem Meeresgrund ruhen. Du beobachtest sie, ohne sie zu berühren, denn du weißt, dass sie zu diesem perfekten Gleichgewicht gehören, und du bist nur ein Gast. Der Rhythmus der Insel kriecht in deine Knochen, verlangsamt deinen Herzschlag und lässt dich einfach nur sein, im Einklang mit der Natur.
Wenn du diesen Traum selbst erleben möchtest, hier ein paar ehrliche Tipps, ganz ohne Schnickschnack. Die meisten Touren zur Isla Saona starten entweder von Bayahibe aus, was die kürzeste Bootsfahrt bedeutet, oder von Punta Cana, was einen längeren Transfer zum Hafen beinhaltet. Von Bayahibe aus bist du schneller auf dem Wasser und hast mehr Zeit auf der Insel. Egal, wo du startest, buche deine Tour am besten vorab über ein seriöses Hotel oder einen Touranbieter, um sicherzugehen, dass alles reibungslos läuft. Oft sind die Fahrten mit dem Katamaran hin und mit dem Speedboat zurück (oder umgekehrt) kombiniert, was eine schöne Abwechslung bietet. Denk dran, das ist ein Tagesausflug, also plane entsprechend.
Pack dir auf jeden Fall Sonnenschutz mit hohem LSF ein, einen breitkrempigen Hut und eine gute Sonnenbrille – die Sonne hier ist intensiv! Wasserschuhe sind auch super praktisch, besonders wenn du am Strand entlangläufst oder ins seichte Wasser gehst, um deine Füße vor kleinen Steinchen oder Muscheln zu schützen. Dein Mittagessen ist meistens in der Tour inbegriffen, oft gibt es ein einfaches, aber leckeres Buffet mit Huhn, Fisch und Reis direkt am Strand. Erwarte keine Luxus-Restaurants oder ausgebaute Infrastruktur; die Insel ist größtenteils unberührt. Das bedeutet auch: Nimm deinen Müll wieder mit! Es ist super wichtig, dieses Paradies so zu hinterlassen, wie du es vorgefunden hast. Auch wenn es verlockend ist, die Seesterne nicht aus dem Wasser nehmen – sie sind empfindlich und gehören ins Meer.
Wenn der Tag sich dem Ende neigt und du die Insel wieder verlässt, spürst du, wie sich diese Erfahrung in jede Faser deines Seins eingeschrieben hat. Es ist nicht nur die Erinnerung an atemberaubende Fotos, sondern das Gefühl, das bleibt. Der leichte Schwindel von der Sonne, das Salz auf deiner Haut, der Klang des Meeres, der immer noch in deinen Ohren nachhallt. Du schließt die Augen, und siehst das Türkis, das Grün der Palmen, das strahlende Weiß des Sandes. Du fühlst die Wärme, die dich umhüllt hat, und das tiefe Gefühl von Frieden. Saona ist mehr als nur ein Ort; es ist eine Empfindung, die in dir weiterlebt, eine Sehnsucht, die dich immer wieder dorthin zurückziehen wird, zu diesem Fleckchen Erde, wo die Zeit stillzustehen scheint und die Seele atmen kann.
Léonie vom Wegrand