Na, du! Stell dir vor, ich bin gerade aus Auckland zurück und muss dir einfach von den Hauraki Gulf Islands erzählen. Ich hab das Gefühl, ich hab dort einen Teil von mir zurückgelassen. Du stehst am Fährterminal, spürst die leichte Brise, die vom Meer herüberweht, und siehst, wie die Fähre langsam anlegt. Es riecht nach Salz und Freiheit. Du gehst an Bord, das Deck vibriert leicht unter deinen Füßen, und dann legt ihr ab. Die Skyline von Auckland wird kleiner und kleiner, und vor dir öffnet sich diese unendliche Weite des Ozeans, gesprenkelt mit grünen Inseln. Es ist, als würde man einen Schalter umlegen und das Stadtleben einfach hinter sich lassen. Ein tiefes Ausatmen, das du bis in die Zehenspitzen spürst. Dieses Gefühl, die Stadt hinter dir zu lassen und in eine ganz andere Welt einzutauchen, war unglaublich. Du merkst sofort, wie die Schultern runterfallen, die Anspannung weicht. Es ist nicht nur eine Fahrt, es ist eine Flucht, ein Neustart für die Seele.
Und dann taucht Waiheke auf. Stell dir vor, du landest auf einer Insel, wo die Luft schon anders riecht – nach Erde, nach Weinreben, nach Sommer. Du spürst die Sonne auf der Haut, die hier irgendwie sanfter scheint als in der Stadt. Überall hörst du ein leichtes Summen, vielleicht von Bienen in den Weinbergen oder dem fernen Rauschen der Wellen. Die Strände sind ein Traum, der Sand ist weich unter deinen Füßen, und das Wasser schmiegt sich kühl an deine Haut. Jeder Schluck Wein hier schmeckt nach Sonne und Meer, als hätte die Insel ihre ganze Seele in die Trauben gelegt. Um auf Waiheke rumzukommen, kannst du entweder den öffentlichen Bus nehmen – das ist die günstigste Option und bringt dich zu den Hauptorten und einigen Stränden. Oder du gönnst dir den Hop-on-Hop-off-Bus, der direkt die Weingüter abfährt. Das ist super praktisch, wenn du mehrere probieren willst, aber auch teurer. Ich fand es am besten, einfach ein bisschen zu schlendern und mich treiben zu lassen.
Was mich überrascht hat, ist, wie touristisch Waiheke an manchen Stellen schon ist. Besonders an Wochenenden und in der Hochsaison kann es echt voll werden. Du spürst die Menschenmassen, die sich durch die Weingüter schieben, und hörst das Stimmengewirr. Und ehrlich gesagt, es ist nicht billig. Die Fährfahrt, die Weinproben, das Essen – das summiert sich schnell. Wenn du ein bestimmtes Weingut besuchen willst, vor allem eins der bekannteren, buche unbedingt vorher! Sonst stehst du da und hörst nur ein "Leider ausgebucht", und das ist echt schade. Ich hatte mir anfangs vorgestellt, es wäre alles noch ein bisschen unberührter, aber die Beliebtheit hat ihren Preis.
Nach Waiheke war Rangitoto ein krasser Kontrast. Du spürst schon beim Anlegen, dass hier eine ganz andere Energie herrscht. Der Boden unter deinen Schuhen ist aus schwarzem Vulkangestein, rauh und uneben. Du riechst nichts als die reine, unverfälschte Natur – vielleicht ein bisschen nach Erde, nach feuchtem Gestein. Wenn du den Gipfel erklimmst, hörst du nur deinen eigenen Atem und den Wind, der durch die Bäume pfeift. Der Blick von oben ist atemberaubend: Du siehst die ganze Weite des Golfs, die anderen Inseln, Auckland in der Ferne. Es ist ein Gefühl von roher, ursprünglicher Kraft, das dich umhüllt. Ich war total überrascht, wie nah diese wilde, vulkanische Landschaft an der Stadt ist. Ganz wichtig für Rangitoto: Nimm alles mit, was du brauchst! Es gibt dort keine Geschäfte, kein Wasser, nichts. Wirklich gar nichts. Also pack dir genug Wasser, Snacks oder ein Lunchpaket ein. Und zieh feste Schuhe an, die Wege sind steinig und können rutschig sein. Es ist ein Wanderparadies, aber du musst vorbereitet sein. Plan auch genug Zeit ein, der Aufstieg dauert seine Zeit, und du willst ja auch die Aussicht genießen.
Dann gibt es noch Tiritiri Matangi, das war für mich eine echte Offenbarung. Du betrittst diese Insel und es ist, als würdest du in eine andere Zeit reisen. Die Luft ist hier so rein, fast süßlich, und das erste, was dich empfängt, ist ein Konzert von Vogelstimmen. Überall um dich herum hörst du das Zwitschern, Rufen und Pfeifen seltener Vögel, die du sonst nirgendwo siehst. Du gehst durch den Wald, spürst das weiche Moos unter den Füßen, und ab und zu huscht ein Tui oder Kōkako ganz nah an dir vorbei. Es ist ein unglaubliches Gefühl von Frieden und Ehrfurcht vor der Natur. Diese Insel ist ein Schutzgebiet, und du merkst, wie viel Liebe und Arbeit hier reingesteckt wird, um die einheimischen Arten zu schützen. Das hat mich tief beeindruckt. Für Tiritiri Matangi musst du unbedingt im Voraus buchen, die Plätze auf der Fähre sind begrenzt. Und ganz wichtig: Biosecurity! Du musst deine Schuhe reinigen und deine Taschen kontrollieren lassen, bevor du an Bord gehst, damit keine Schädlinge oder Samen auf die Insel gelangen. Das ist super streng, aber absolut notwendig für den Schutz der Tierwelt dort. Nimm auch hier genug zu trinken und essen mit, es gibt nur einen kleinen Kiosk. Aber es lohnt sich, es ist ein einzigartiges Erlebnis.
Also, wenn ich das alles zusammenfasse: Der Hauraki Gulf ist so vielseitig, dass er dich immer wieder überrascht. Von den genussvollen Weinbergen auf Waiheke über die raue Vulkanlandschaft auf Rangitoto bis zum lebendigen Vogelparadies auf Tiritiri Matangi – jede Insel hat ihren ganz eigenen Charakter. Es war nicht immer alles perfekt, die Kosten und die Touristenmassen auf Waiheke können nerven, aber das hat das Gesamterlebnis nicht wirklich getrübt. Du bekommst ein tiefes Gefühl dafür, wie vielfältig und schützenswert die Natur hier ist. Es ist ein Abenteuer für alle Sinne, das dich erdet und gleichzeitig beflügelt. Würde ich es wieder machen? Absolut! Aber ich würde noch besser planen, um die Ecken zu finden, die noch nicht so überlaufen sind.
Das war's von mir für heute. Bis zum nächsten Abenteuer! Max in Motion