Stell dir vor, du steigst aus dem Auto aus, und schon bevor du den Sand unter den Füßen spürst, packt dich die Luft. Es ist dieser wilde, raue Geruch von Salz und Freiheit, der dir die Nase füllt, vermischt mit einem Hauch von etwas Ursprünglichem, fast Animalischem – das ist das Meer, aber auch die Heimat von Tausenden von Seevögeln. Du hörst ein tiefes, konstantes Grollen. Es ist kein Donner, sondern das unermüdliche Atmen des Pazifiks, wie es gegen die schwarze Küste schlägt, ein Rhythmus, der direkt in deine Brust fährt. Darüber schwebt ein vielstimmiges Kreischen, ein unaufhörliches Geplapper, das von den Klippen herabweht – die Basstölpel, die hier ihre Kolonie haben, ein lebendiger, atmender Teppich aus Federn und Rufen. Du gehst auf dem dunklen Sand, der sich unter deinen Schritten anders anfühlt, dichter, feiner als gewöhnlich, fast samtig. Der Wind streicht dir über die Haut, manchmal sanft, manchmal mit einer Kraft, die dir die Haare ins Gesicht weht, und bringt den feinen Sprühnebel des Ozeans mit sich, der wie ein unsichtbarer Schleier auf deinen Lippen liegt und einen salzigen Geschmack hinterlässt. Es ist eine Umarmung der Natur, die dich sofort erdet und gleichzeitig unendlich weit blicken lässt.
Die Klippen ragen majestätisch auf, eine dunkle Kulisse für das Spektakel des Lebens. Stell dir vor, du stehst auf dem Aussichtspunkt, und unter dir brodelt es. Tausende von Basstölpeln, elegant in der Luft, aber auf den Felsen ein wuselndes, schnatterndes Durcheinander. Ihr Ruf ist schrill, durchdringend, ein endloses Konzert aus der Vogelwelt, das sich mit dem Rauschen der Wellen zu einer einzigartigen Symphonie verbindet. Der Geruch hier oben ist intensiver, erdiger, ja, nach Vogelkot, aber es ist ein ehrlicher Geruch, der die Lebendigkeit dieses Ortes unterstreicht. Du spürst die Vibration der schieren Masse an Leben, die hier pulsiert, wie ein riesiger Organismus. Der schwarze Sand, den du betrittst, ist vulkanischen Ursprungs, warm von der Sonne, und manchmal, wenn du genau hinsiehst, glitzern winzige Minerale darin, als ob der Strand selbst voller Sterne wäre.
Wenn du Muriwai besuchst, denk dran, dass die neuseeländische Sonne echt stark ist. Sonnenschutz ist ein Muss, auch an bewölkten Tagen. Pack bequeme Schuhe ein, besonders wenn du die Klippenpfade erkunden oder zu den Höhlen am Strand gehen willst. Für die Höhlen ist Ebbe entscheidend – check vorher die Gezeiten, sonst stehst du vor einer Wasserwand. Es gibt am Strand Toiletten und ein kleines Café, falls du eine Stärkung brauchst. Parkplätze sind meistens ausreichend vorhanden, aber am Wochenende kann es voll werden.
Die Basstölpelkolonie ist ein Highlight, aber bitte bleib auf den ausgewiesenen Wegen und halt Abstand zu den Vögeln, um sie nicht zu stören. Wenn du surfen lernen willst, Muriwai ist ein beliebter Spot mit Surfschulen, die Kurse anbieten. Aber Vorsicht beim Schwimmen: Es gibt hier starke Strömungen, besonders die sogenannten Rip Currents können gefährlich sein. Achte auf die Warnschilder und schwimm nur an bewachten Abschnitten. Plane mindestens zwei bis drei Stunden ein, um alles zu erleben und die Atmosphäre wirklich aufzusaugen – länger, wenn du surfen oder die Höhlen ausführlich erkunden willst. Es ist ein Ort, der zur Entschleunigung einlädt.
Bis bald auf der nächsten Reise,
Deine Lia unterwegs