Du fragst dich, was man am Loch Ard Gorge eigentlich macht? Stell dir vor, du bist gerade auf dem Weg dorthin, die Luft wird schon kühler und salziger, je näher du der Küste kommst. Dann steigst du aus dem Wagen, und der Wind packt dich sofort. Er zerrt an deiner Kleidung, spielt mit deinen Haaren und bringt dir den unverwechselbaren Geruch von Meer und nassen Felsen entgegen, der tief in deine Nase steigt. Du hörst noch nichts als das Rauschen des Windes, aber du spürst schon diese unendliche Weite, die sich vor dir ausbreitet.
Du beginnst den Abstieg. Der Pfad ist fest unter deinen Füßen, mal sandig, mal mit kleinen Steinchen übersät, die leise unter jedem Schritt knirschen. Mit jedem Meter, den du tiefer gehst, schirmt dich die Landschaft mehr ab. Die mächtigen, rostroten Felsen ragen links und rechts von dir auf, ihre rauen Oberflächen fühlen sich kühl an, wenn du sie berührst. Die Luft wird ruhiger, das wilde Rauschen des Windes weicht einem leiseren, gleichmäßigeren Klang – dem entfernten Donnern der Wellen.
Plötzlich öffnet sich der Pfad, und du stehst auf weichem, kühlen Sand. Es ist, als wärst du in eine riesige natürliche Kathedrale getreten. Das Licht fällt von oben herein, aber die hohen Wände der Schlucht tauchen alles in eine gedämpfte, fast magische Atmosphäre. Du spürst die Feuchtigkeit in der Luft, sie legt sich wie ein feiner Schleier auf deine Haut. Das Geräusch der Wellen ist jetzt allgegenwärtig, ein tiefes Grollen, das in den Felswänden widerhallt, gefolgt von einem sanften Zischen, wenn das Wasser den Sand hinaufkriecht.
Lass deine Schuhe ruhig am Rand stehen und spüre den feinen, kühlen Sand zwischen deinen Zehen, wie er sich an deine Fußsohlen schmiegt, wenn du dem Wasser entgegenläufst. Du kannst den kleinen Strand entlanggehen, das Wasser umspielt sanft deine Knöchel, kühl und erfrischend. Rechter Hand gibt es kleine Höhlen, die sich in den Fels gegraben haben. Wenn du hineingehst, wird es sofort noch kühler und dunkler, und das Echo deiner eigenen Schritte und das Rauschen der Wellen verstärkt sich, um dich herum tönen die Geräusche der See, als würde die ganze Geschichte des Ortes in den Felsen geflüstert.
Heb den Kopf und lass deinen Blick die steilen, unbezwingbaren Wände emporgleiten, die dich umgeben. Sie ragen schwindelerregend hoch in den Himmel, scheinbar bis an die Wolken heran. Du fühlst dich plötzlich winzig, aber auf eine gute Art – umgeben von der rohen, überwältigenden Kraft der Natur. Oben siehst du nur einen schmalen Streifen Blau, und manchmal spürst du einen feinen Sprühnebel auf deinem Gesicht, wenn eine besonders kräftige Welle gegen die äußeren Felsen schlägt und ihre Gischt bis hierher trägt.
Was du dir unbedingt einpacken solltest? Denk an bequeme, feste Schuhe, denn der Pfad kann rutschig sein, besonders wenn es geregnet hat. Am besten ziehst du dich im Zwiebellook an, denn der Wind kann oben auf den Klippen frisch sein, aber unten in der Schlucht ist es oft windgeschützter und wärmer. Eine Wasserflasche ist ein Muss, denn es gibt dort keine Geschäfte oder Trinkwasserstellen.
Für die besten Eindrücke versuche, entweder früh am Morgen oder spät am Nachmittag herzukommen. Dann ist das Licht weicher, und die Farben der Felsen leuchten besonders schön. Außerdem hast du dann oft mehr Ruhe, bevor die großen Busse ankommen. Der Weg hinunter zur Schlucht ist gut ausgebaut mit Stufen, aber er ist nicht barrierefrei – das solltest du beachten, wenn du in deiner Mobilität eingeschränkt bist.
Direkt an der Schlucht gibt es keine Toiletten oder Cafés, also plane das im Voraus ein. Die nächsten Einrichtungen findest du in der Nähe, zum Beispiel bei den Zwölf Aposteln. Wenn du mehr Zeit hast, gibt es in der Umgebung noch andere kurze Wanderwege und Aussichtspunkte, die dir ganz unterschiedliche Perspektiven auf die beeindruckende Küste bieten. Es lohnt sich, ein bisschen mehr Zeit einzuplanen, als nur für die Schlucht selbst.
Bis zum nächsten Abenteuer, Max in motion.