Hey du!
Ich muss dir von Sanssouci erzählen, ich bin ja gerade erst zurück und meine Sinne sind noch ganz voll davon. Stell dir vor, du steigst aus der Bahn und sofort merkst du, wie der Trubel der Stadt hinter dir abfällt. Die Luft hier ist anders, frischer, irgendwie von einer leisen Erwartung erfüllt. Du spürst eine Weite um dich herum, bevor du überhaupt etwas siehst. Es ist dieser erste Eindruck von Grün und Stille, der dich sofort packt. Ein Gefühl von Ankommen in etwas Großem, das schon lange da ist. Das hat mich am meisten überrascht: Diese sofortige Ruhe, die dich umfängt, als würdest du in eine andere Zeit eintauchen.
Im Schloss selbst ist es dann, als würde die Zeit stehen bleiben. Du überschreitest die Schwelle und die Geräusche von draußen verstummen fast vollständig, es ist eine gedämpfte Stille, die nur vom leisen Knarren des alten Holzes unter den Schritten der anderen Besucher unterbrochen wird. Die Luft ist kühl und schwer, erfüllt vom Geruch alten Papiers, von Möbeln, die Jahrhunderte überdauert haben, und einem Hauch von Wachs. Du spürst die Geschichte in jedem Raum, die Präsenz derer, die hier gelebt und gedacht haben. Es ist kein lautes Gefühl, eher ein tiefes, fast ehrfürchtiges Summen in deinem Inneren. Manchmal hörst du ein entferntes Plätschern von den Brunnen draußen, das sich wie ein Echo der Vergangenheit anfühlt.
Die Gärten sind dann ein Fest für alle Sinne. Du spazierst über den Kies, der unter deinen Füßen knirscht, ein beruhigendes Geräusch, das jeden deiner Schritte begleitet. Die Sonne wärmt dein Gesicht, dann wieder spürst du die plötzliche Kühle, wenn du unter einem großen, alten Baum hindurchgehst, dessen Blätterdach dir Schatten spendet. Überall hörst du das Summen der Bienen, das Zwitschern der Vögel und das leise Rauschen des Windes in den Blättern. Die Luft ist erfüllt vom Duft der Rosen, der feuchten Erde nach einem Regenschauer oder dem harzigen Geruch der Kiefern in den entfernteren Teilen. Es gibt so viele Wege, so viele Ecken, die sich anders anfühlen – mal weit und offen, mal eng und geheimnisvoll. Du verlierst dich fast in dieser Weite, geführt nur von den Geräuschen und Düften um dich herum.
Jetzt zu den praktischen Sachen, damit du nicht in die gleichen Fallen tappst wie ich am Anfang:
* Tickets: Buche die unbedingt online und *vorher*. Sonst stehst du ewig an, besonders am Wochenende. Nimm die "Sanssouci +"-Karte, wenn du mehr sehen willst als nur das Hauptschloss, das lohnt sich finanziell und du sparst Zeit.
* Anreise: Vom Potsdamer Hauptbahnhof aus ist es ein schöner Spaziergang durch die Stadt, etwa 20-30 Minuten. Oder nimm den Bus (Linien 606 oder 695 fahren direkt zum Parkeingang). Parkplätze sind rar und teuer, also lieber öffentlich.
* Beste Zeit: Unter der Woche, am besten direkt morgens, wenn sie öffnen. Dann hast du die Gärten und das Schloss noch einigermaßen für dich, bevor die großen Gruppen kommen. Später am Tag wird's richtig voll.
* Verpflegung: Pack dir Proviant ein! Die Cafés und Restaurants im Park sind okay, aber teuer und oft überfüllt. Eine kleine Picknickdecke und ein paar Snacks machen den Tag viel entspannter.
* Schuhe: Ganz wichtig: Bequeme Schuhe! Du läufst *wirklich* viel. Die Wege sind lang, oft Kies oder uneben, und du willst ja nicht nach einer Stunde schon Blasen haben.
* Was nicht so toll war: Im Schloss darf man nicht fotografieren, was einerseits schade ist, andererseits zwingt es dich, den Moment wirklich zu erleben, ohne durch die Linse zu schauen. Und die vielen Menschen können die Ruhe manchmal stören, aber wenn man früh da ist, geht das.
Hoffe, das hilft dir bei deiner Planung!
Liebe Grüße,
Mia auf Tour