Entdeckt mit mir ein Herzstück Kingstons: den Emancipation Park.
Schon beim Betreten umfängt einen eine unerwartete Ruhe, die sich wie ein sanfter Schleier über die pulsierende Stadt legt. Inmitten des geschäftigen New Kingston entfaltet sich eine grüne Oase: akkurat gepflegte Rasenflächen, Schatten spendende Palmen und der Duft von frisch gemähtem Gras mischen sich mit Vogelgezwitscher.
Das Herzstück des Parks ist zweifellos die monumentale Skulptur „Redemption Song“ von Laura Facey. Zwei hoch aufragende, nackte Figuren – ein Mann und eine Frau – blicken gen Himmel, ihre Körper in einer Pose der Befreiung. Ihre rohe, kraftvolle Darstellung ist ein stummer Schrei nach Freiheit, ein ewiges Denkmal für die Überwindung der Sklaverei. Die Sonne wirft lange Schatten, die die Dramatik der Szene noch verstärken.
Es ist faszinierend zu sehen, wie die Kingstonianer diesen Ort nutzen. Familien picknicken, Läufer ziehen ihre Bahnen, und immer wieder sitzen Menschen still auf den Bänken. Ich erinnere mich an eine ältere Dame, die jeden Morgen hier saß, ihr Blick fest auf die Skulptur gerichtet. Sie erzählte mir, dass der Park für sie ein Ort der Stärke sei. „Meine Großeltern haben für ihre Freiheit gekämpft“, sagte sie mit fester Stimme, „und wenn ich diese Statuen sehe, fühle ich ihre Kraft und ihren Stolz. Hier atme ich die Freiheit, die sie uns erkämpft haben.“ Ihre Worte gaben dem Park eine tiefere, persönlichere Bedeutung.
Der Emancipation Park ist weit mehr als nur eine Grünfläche; er ist ein lebendiges Symbol für Jamaikas Weg zur Freiheit, ein Ort der kollektiven Erinnerung und Hoffnung. Er lädt dazu ein, innezuhalten, die eigene Geschichte zu reflektieren und die hart erkämpfte Freiheit zu würdigen.
Bis zum nächsten Mal, bleibt neugierig! Eure Reisebloggerin.