Hallo ihr Lieben, heute entführe ich euch an einen Ort, der beides ist: atemberaubend schön und doch ein wenig furchteinflößend.
An der wilden Küste von Cascais, wo der Atlantik unerbittlich auf die Felsen trifft, liegt die „Boca do Inferno“ – der Höllenschlund. Schon der Name verspricht Dramatik, und die Natur liefert sie in vollen Zügen. Es ist keine Höhle im klassischen Sinne, sondern eine gewaltige Öffnung in den zerklüfteten Kalksteinfelsen, geformt über Jahrtausende durch die unermüdliche Kraft der Wellen. Türkisblaues Wasser schießt in das Innere, bricht sich mit ohrenbetäubendem Getöse und schäumt weiß auf, bevor es sich wieder in die Weite des Ozeans zurückzieht. Der Wind pfeift durch die Spalten, trägt salzige Gischt in die Luft und verstärkt das Gefühl, an einem Ort roher, ungebändigter Natur zu stehen. Man spürt die Vibrationen der aufprallenden Wassermassen im Boden unter den Füßen. Einmal erlebte ich hier einen besonders stürmischen Tag. Die Wellen schossen so hoch, dass sie die Gischt meterweit über die Klippen schleuderten. Der Lärm war ohrenbetäubend, ein tiefes Grollen, das aus dem Inneren des Schlundes kam – genau in diesem Moment verstand ich, warum dieser Ort seinen unheilvollen Namen trägt. Es war, als würde die Erde selbst atmen und brüllen, ein unvergessliches Zeugnis der ewigen Macht des Meeres. Gerade zum Sonnenuntergang taucht das Licht die Szenerie in goldene und purpurne Töne, was den dramatischen Anblick noch verstärkt.
Lasst euch diesen Naturgewalt-Moment nicht entgehen, wenn ihr in Cascais seid! Bis zum nächsten Abenteuer, eure Reisebloggerin.