Du, ich muss dir unbedingt was erzählen. Bin ja gerade aus Bukarest zurück, und da gibt's ja diesen Arcul de Triumf. Das ist ja so ein Wahrzeichen dort, aber es ist ganz anders, als man vielleicht denkt.
Als ich davor stand, hab ich erstmal tief durchgeatmet. Stell dir vor, du stehst vor dieser riesigen, steinernen Wucht, die sich in den Himmel schiebt. Du spürst die Größe, die Geschichte, die in jedem Stein steckt. Es ist nicht wie in einem Museum, wo alles hinter Glas ist. Hier ist es einfach da, echt, greifbar nah, auch wenn du es nicht anfassen kannst. Du hörst vielleicht das leise Rauschen des Windes, der um die Ecken pfeift, und spürst die Sonne auf deiner Haut, die die alten Steine wärmt. Es ist ein Gefühl von Beständigkeit, von etwas, das schon so viel gesehen hat.
Ganz praktisch: Es ist ein super Fotomotiv, vor allem wenn die Sonne richtig steht. Und es ist ein toller Orientierungspunkt. Von hier aus bist du auch ruckzuck im Herăstrău-Park, falls du danach noch ein bisschen Grün brauchst. Du kannst es dir von außen kostenlos ansehen, das ist ja auch schon mal was.
Aber dann kommt die andere Seite. Stell dir vor, du stehst da, spürst diese Erhabenheit, und dann... überrollt dich der Verkehr. Du hörst nicht nur den Wind, sondern das konstante Dröhnen der Autos, das Hupen, das Anfahren. Du riechst Abgase, nicht frische Luft. Es ist wie eine Insel der Ruhe in einem Meer aus Lärm und Bewegung. Du hast fast das Gefühl, du musst schreien, um gehört zu werden, obwohl du nur still dastehst. Es ist schwer, sich wirklich auf das Monument zu konzentrieren, wenn dein ganzer Körper die Vibrationen des Verkehrs spürt.
Sei ehrlich: Es ist nicht der Ort, an dem du lange verweilst. Es ist ein riesiger Kreisverkehr, und du kommst nicht einfach so ran, um drunter durchzulaufen. Das ist nur für Paraden. Erwarte also keinen gemütlichen Spaziergang rundherum. Am besten siehst du es dir vom Bürgersteig aus an oder fährst langsam dran vorbei. Parken ist auch eher schwierig in der Gegend.
Was mich echt überrascht hat? Stell dir vor, du erwartest etwas Großes, Erhabenes, wie das in Paris, eingebettet in einen riesigen Platz. Und dann stehst du da, und es ist... mitten im Leben. Mitten im Verkehr! Es ist nicht diese entrückte Ikone, sondern ein Teil des täglichen Chaos. Du fühlst diese seltsame Mischung: die Würde des Bogens und die raue Realität der Stadt, die ihn umgibt. Es ist fast, als würde er leise zu dir sprechen: "Ich bin hier, ich halte stand, egal was um mich herum passiert." Du spürst die Energie der Stadt, die durch deine Füße in dich aufsteigt, während du dieses stille Monument betrachtest.
Deshalb mein Tipp: Plan nicht zu viel Zeit dafür ein. Es ist eher ein "Sehen und weitergehen"-Moment, es sei denn, du willst wirklich den Herăstrău-Park besuchen, der ja quasi direkt daneben ist. Es ist beeindruckend, keine Frage, aber es ist kein Ort, an dem du stundenlang verweilen wirst. Denk dran, es ist "nur" ein Triumphbogen, keine Erlebniswelt.
So, das war's von mir zum Arcul de Triumf. Hoffe, das hilft dir, falls du mal nach Bukarest kommst!
Liebe Grüße,
Mara unterwegs