Hey du,
Stell dir vor, du steigst aus dem Transferbus, die warme, fast dicke Luft schlägt dir entgegen, und der Geruch von Salz und einer Mischung aus Sonnencreme und fernen Gewürzen liegt in der Nase. Das ist Malia. Ich muss ehrlich sein, ich hatte ein bestimmtes Bild im Kopf – Party, Party, Party. Und ja, das gibt es. Aber was mich wirklich überrascht hat, ist, dass Malia so viel mehr ist, als man auf den ersten Blick erwartet. Es ist dieses Gefühl, als würde die Insel dich in eine warme Decke hüllen, sobald du ankommst.
Wenn du den berühmten "Strip" betrittst, spürst du sofort die Energie, die vibrierende Luft. Du hörst den tiefen Bass, der durch die Gassen pulsiert, vermischt mit dem Lachen und den Stimmen von Hunderten von Menschen. Es ist ein wildes, lautes Auf und Ab, ein Rausch für die Sinne. Für mich persönlich war es manchmal ein bisschen zu viel, zu intensiv – dieses Gefühl, ständig von einem Geräuschpegel umgeben zu sein, der dich fast schwindelig macht. Aber wenn du genau das suchst, diesen ungebundenen, ausgelassenen Vibe, dann tauch ein. Du kannst dich einfach treiben lassen, die Musik und die Menschenmassen aufsaugen. Mein Tipp: Wenn du mittendrin sein willst, such dir eine Bar, wo du den Boden unter den Füßen tanzen spürst. Wenn du nur mal reinschnuppern willst, geh am frühen Abend, bevor die Nacht richtig loslegt.
Aber dann, nur ein paar Straßen weiter, merkst du, wie sich die Atmosphäre komplett wandelt. Du biegst ab in die engen Gassen der Altstadt von Malia. Plötzlich wird es stiller, du hörst nur noch das leise Klirren von Geschirr aus einer Taverne und das entfernte Bellen eines Hundes. Du läufst auf altem Kopfsteinpflaster, das sich unter deinen Füßen uneben anfühlt, und die kühlen Steinwände der Häuser spenden Schatten. Hier riecht es nach Jasmin, nach frischem Brot und nach den Kräutern, die in den kleinen Gärten wachsen. Es ist ein Gefühl von Zeitlosigkeit, als hättest du einen Schritt zurück in die Vergangenheit gemacht. Das hat mich am meisten beeindruckt – dieser Kontrast, diese Ruhe, die so nah am Trubel liegt und doch eine eigene Welt ist.
Und die Strände! Stell dir vor, du steckst deine Zehen in den warmen, weichen Sand, der sich unter deinen Füßen anfühlt wie feinster Puder. Das Wasser ist unglaublich klar, so ein tiefes Türkis, das dich sofort einlädt. Wenn du ins Meer gleitest, spürst du die angenehme Kühle, die dich umschmeichelt und dann schnell in eine sanfte Wärme übergeht. Du hörst das rhythmische Rauschen der Wellen, die sanft an den Strand gleiten. Der Hauptstrand ist belebter, mit Musik und Wassersport, aber wenn du ein Stück weitergehst, findest du kleinere Buchten, wo es ruhiger ist. Dort kannst du einfach nur das Salz auf deiner Haut spüren, während die Sonne dich wärmt. Mein Tipp: Für die ruhigeren Stunden am Meer, such dir die kleinen Buchten östlich vom Zentrum; am besten früh morgens oder am späten Nachmittag, wenn die Sonne weicher wird.
Was das Essen angeht – oh, die Geschmäcker! Vergiss die touristischen Burgerläden am Strip. Such dir eine der kleinen, familiengeführten Tavernen in der Altstadt oder etwas außerhalb. Du wirst den Duft von gegrilltem Fleisch, frischem Gemüse und Olivenöl riechen, der dir das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Stell dir vor, du beißt in einen saftigen Souvlaki, das Fleisch zart und perfekt gewürzt, oder schmeckst den frischen Feta, der auf deiner Zunge zergeht. Die Gastfreundschaft ist unglaublich; es fühlt sich an, als ob du bei Freunden zu Hause isst. Sie bringen dir oft noch eine kleine Nachspeise oder Raki aufs Haus. Das hat mich wirklich beeindruckt: die Herzlichkeit und die Qualität des Essens, wenn man nur ein bisschen abseits der Hauptwege sucht.
Ein paar praktische Dinge noch: Die Busverbindungen auf Kreta sind ziemlich gut, aber wenn du wirklich die Gegend erkunden willst, wie das Lassithi-Plateau oder die charmanten Bergdörfer, lohnt sich ein Mietwagen. Das Fahren ist entspannt, und du bist flexibel. Was die Unterkunft angeht: Wenn du Ruhe suchst, buche etwas im oder am Rande des alten Dorfes Malia, weg vom Trubel. Wenn du mittendrin sein willst, dann direkt am Strip. Was mir nicht so gut gefallen hat, war manchmal die Müllentsorgung in einigen Ecken, das hat das Gesamtbild etwas getrübt. Aber insgesamt ist Malia eine Inselperle mit vielen Facetten. Ich würde beim nächsten Mal definitiv noch mehr Zeit in den umliegenden Dörfern verbringen und die Natur erkunden.
Liebe Grüße von der Küste,
Clara von der Küste