San Francisco. Allein der Name. Du spürst schon beim Gedanken daran, wie der Wind von der Bucht her durch deine Haare streicht, kühl und salzig. Stell dir vor, du steigst aus dem Flieger, und die Luft riecht nicht nach Abgasen, sondern nach Freiheit, nach Abenteuer und einem Hauch von Seetang. Du hörst das ferne Läuten der Cable Cars, ein fast nostalgischer Klang, der sich in dein Gedächtnis gräbt. Und dann, der erste Blick: Diese Hügel, die sich wie Wellen erheben, die bunten Häuser, die sich an sie klammern, und dazwischen dieser Nebel, der wie ein geheimnisvoller Schleier über der Stadt liegt und sie mal verbirgt, mal enthüllt. Du spürst die Energie der Stadt unter deinen Füßen, ein ständiges Auf und Ab, ein vibrierendes Summen, das dich sofort in seinen Bann zieht.
Und mittendrin? Die Market Street. Sie ist das pulsierende Herz, die Hauptschlagader San Franciscos. Meine Oma, die hier ihr ganzes Leben verbracht hat, hat immer gesagt: „Wenn du wissen willst, was in San Francisco los ist, geh auf die Market Street. Hier begegnen sich alle – der Banker im Anzug, der Künstler mit seinen Skizzen, der Tourist mit der Kamera, der Obdachlose mit seiner Geschichte. Hier siehst du, wie die Stadt atmet, wie sie sich bewegt.“ Sie hat mir mal erzählt, wie sie als junges Mädchen hier stand und die Leute beobachtete, wie sie lachten, stritten, sich umarmten. Für sie war es nie nur eine Straße, sondern ein lebendiges Buch, in dem jeden Tag neue Geschichten geschrieben wurden. Du spürst hier die Geschichte in den alten Gebäuden, die sich an die moderne Skyline schmiegen, und gleichzeitig die unbändige Energie der Gegenwart, die dich mitreißt.
Praktisch gesehen ist die Market Street auch dein bester Freund, wenn du dich fortbewegen willst. Von hier aus kommst du fast überall hin. Die Cable Cars beginnen hier, die dich mit ihrem charmanten Klingeln die steilen Hügel hinaufziehen – ein Erlebnis, das du dir nicht entgehen lassen solltest, auch wenn es touristisch ist. Die BART-Züge fahren unter dir durch und bringen dich schnell zu den entfernteren Vierteln oder zum Flughafen. Und wenn du gerne läufst, ist sie der perfekte Ausgangspunkt, um die verschiedenen Viertel wie das Financial District, SoMa oder das Ferry Building zu erkunden. Denk daran: San Francisco ist hügelig, zieh bequeme Schuhe an und hab eine Jacke dabei, selbst wenn die Sonne scheint – der Wind kann überraschend kühl sein!
Wenn du schon am Ferry Building bist, das sich am Ende der Market Street befindet, dann vergiss nicht, dich kulinarisch verwöhnen zu lassen. Du riechst den Duft von frischem Sauerteigbrot, der sich mit dem salzigen Geruch der Bucht vermischt. Hier findest du den besten Sauerteig der Stadt – probier unbedingt ein Sandwich mit Krabbenfleisch von einem der Stände. Es ist nicht nur ein Geschmackserlebnis, sondern auch ein Gefühl von San Francisco: frisch, unverfälscht und irgendwie einzigartig. Oder gönn dir einen Kaffee von einer der kleinen Röstereien; der Duft allein ist schon ein Genuss. Es ist mehr als nur Essen, es ist ein Stück Lebensgefühl, das du schmecken kannst.
Und für ein echtes, unvergessliches Erlebnis, das nicht jeder Tourist auf dem Schirm hat: Geh zum Corona Heights Park. Es ist zwar ein kleiner Aufstieg, aber die Mühe lohnt sich. Du spürst den Wind auf deinem Gesicht, hörst vielleicht das Bellen der Hunde, die hier frei laufen dürfen, und dann siehst du es: Eine 360-Grad-Aussicht über die ganze Stadt, die dir den Atem raubt. Von hier oben sieht die Market Street aus wie ein dünnes Band, das sich durch die Häusermeere schlängelt. Besonders schön ist es am späten Nachmittag, wenn die Sonne langsam untergeht und die Stadt in goldenes Licht taucht. Du wirst spüren, wie klein du bist im Angesicht dieser Weite, und gleichzeitig eine tiefe Verbundenheit mit dieser unglaublichen Stadt. Es ist ein Moment, den du mit allen Sinnen aufsaugen wirst und der dir noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
Bleib neugierig,
Olya from the backstreets